Kulturjuwel Tanzhaus [Leserbrief zur Podiumsdiskussion]
Ein Leserbrief im Weser-Kurier zur Podiumsdiskussion "KULTUR PASSAGE BREMEN - Ein Tanzhaus für die Stadt".
Tafi-Info | 27.5.2019
Ein Tanzhaus sei ein “Kulturjuwel” für Bremen, so sehen es die drei tanzbegeisterten Verfasserinnen eines Leserbriefes an den Weser-Kurier, in dem sie ihre Eindrücke der Podiumsdiskussion schildern und ihre Position zur Initiative für ein Tanzhaus für Bremen deutlich machen.
Kulturjuwel Tanzhaus
“Als tanzbegeistertes Publikum waren wir bei der Podiumsdiskussion “Kultur Passage Bremen – ein Tanzhaus für die Stadt” im Gerhard-Marcks-Haus. Auf dem Podium waren Expertinnen und Experten aus dem Bundesgebiet, die von den Erfahrungen mit den von ihnen initiierten Tanzhäusern berichteten. Diese großartige Vision auch in Bremen zu realisieren ist bei den kulturpolitischen Sprechern verschiedener Parteien leider nicht angekommen. Stattdessen favorisieren sie, trotz steigender Haushaltsmittel, weiter das Gießkannenprinzip und missachten so den großen Nachholbedarf der vielfältigen Bremer Tanzszene, die in der Vergangenheit nicht gleichberechtigt mit ihren Künsten gefördert wurde.
Dass eine über die Grenzen hinaus bekannte Tanzszene keine “sozialer Kitt” ist, sondern ein Kulturjuwel und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sein kann, machte Arie Hartog, der Museumsdirektor, in seiner Begrüßung schon deutlich. Als er 1996 in seiner Heimat Niederlande verkündete, nach Bremen zu gehen, hieß es: “Oh ja, Tanz!” Er sei sich nicht sicher, ob die Reaktion heute wieder so ausfiele.
Genau diese Entwicklung hat mit sich gebracht,. dass wir außerhalb von Bremen Tanz anschauen, zum Beispiel in Bremerhaven, Oldenburg, Osnabrück und Münster. Mit einem Tanzhaus in Bremen gäbe es die Möglichkeit, an das historische Erbe des großartigen, über die Stadt hinaus strahlenden Tanztheaters wieder anzuknüpfen. Das wünschen wir uns!”
Ulrike Kotthoff, Anka Ristau und Ulrike Garbade, Bremen
Der Leserbrief erschien am 27. Mai 2019 im Weser-Kurier.