Andrea Peña & Vanessa Goodman DOPPELPROGRAMM: UNTITLED I & CONTAINER – Festival TANZ Bremen

UNTITLED I Eine feine, genaue Studie über Einzigartigkeit. the dance current // CONTAINER … erforscht Erbe, Kultur und Widerstandsfähigkeit. Vanessa Goodman

TANZ Bremen | Theater Bremen | D
Dreharbeiten | 9.5.2022 um 20.00 Uhr

 

UNTITLED I
“Ein Bild von einem Mann. Aber das Bild allein bringt’s nicht, deshalb muss er aktiv werden. Und aktiv zu sein heißt besser werden zu wollen. Schneller. In was auch immer. Also wiederholen! Was der Tänzer François Richard in dem Solo UNTITLED I exerziert und Andrea Peña gemeinsam mit ihm erarbeitet hat, ist eine Unermüdlichkeit im eigentlich sinnlosen Tun. Diese Figur auf der Bühne baut Bewegungsphrasen zusammen aus Schwüngen, Sprüngen, Rollen, Knicken, und sie rennt; oder wird sie selber gebaut, geleitet, hingelegt und aufgerichtet? Als hätte dieses muskulös-fleischige Wesen keine Persönlichkeit, sei nur Oberfläche, nennt es der Titel „Ohne Titel“. Das „I“ dahinter, sagt die Choreografin, sei ein „I“ für „ich“. Denn es ist ja doch ein Mensch. „Wir sprechen mit dieser Arbeit auf unsere Weise vom Menschsein“. TanzBremen

 

Als ausgebildete Industriedesignerin interessiert sich die kanadische Choreografin Andrea Peña für genreübergreifendes Arbeiten, für die von Gegenständen geprägten und unerbittlich wiederkehrenden Bewegungsabläufe des täglichen Lebens und für Verletzlichkeiten. Die gebürtige Kolumbianerin war zunächst Tänzerin in großen kanadischen Kompanien, gründete 2014 ihr eigenes Label ANDREA PEÑA & ARTISTS und wurde seitdem mehrfach ausgezeichnet.

 

CONTAINER
“Sie ist nie allein, ist aber der einzige Mensch auf der Bühne. Das Solo CONTAINER der kanadischen Choreografin und Tänzerin Vanessa Goodman entfaltet das Verhältnis eines Menschen, einer Frau, zu ihrem Innern und zu einem Äußeren. Es scheint ein Ringen mit Erwartungen zu sein. Es tanzt Andrea Peña, die in ihren Stiefeln dasteht wie eine wehrhafte Super Woman; sie schreitet vorwärts, rückwärts, voran, sie wird gebeutelt, gekrümmt, kämpft sich durch eine Materie, die an ihren Körper drückt, unsichtbar. Befreit sich – fast. Es eröffnen sich ihr Wege aus Licht, auch Kreuzungen. Wie ein verbietender Zeigefinger aber droht ihr so ein Lichtbalken. Er pendelt. Scharfe Sensenklinge. Ein jiddisches Gutelaunelied rahmt das Solo ein: „Chiribim Chiribom“. Seine Munterkeit gibt der Tänzerin den Rest. Ende. Anfang.” TanzBremen

 

VANESSA GOODMAN, künstlerische Leiterin der Kompanie ACTION AT A DISTANCE DANCE SOCIETY aus Vancouver, arbeitete nach ihrem Studium als Tänzerin. Der Iris Garland Emerging Choreographer Award 2013 ermöglichte ihr die Produktion ihres ersten abendfüllenden Stückes als Choreografin. Die Arbeiten sollen die conditio humana widerspiegeln und mit dem Tanz heutige Erfahrungen aufschlüsseln, schreibt sie über ihre Kompanie.

 

Das Team des Deutschen Tnazfilminstituts Bremen dokumentiert die Doppelvorstellung.