Olga Bontjes van Beek – Vom Tanz zur Malerei. Ein Abend mit Texten, Bildern und Tönen
Szenische Lesung mit Katharina Schumacher und Lorenz Meyboden.
Veranstaltungs-Dokumentation | 26.3.2022 um 19:30 Uhr und 27.3.2022 um 18.00 Uhr
Die Tänzerin, Bildhauerin und Malerin Olga Bontjes van Beek ist die sechste und jüngste Tochter des Malers Heinrich Breling – ihrem schöpferischen Leben und Wirken ist diese szenische Lesung im Rahmen der Ausstellung “Heinrich Breling und seine Tochter Olga Bontjes van Beek” des Kunstvereins Fischerhude in Buthmanns Hof gewidmet.
“Zentral ist in der Veranstaltung die von Dagmar Brendecke dramaturgisch aufbereitete Erzählung einer Auswahl von Olga Bontjes van Beeks eigenen starken Texten, Briefen und Aufzeichnungen zu ihrer Kunst und zu ausgewählten Ereignissen ihres Lebens – dargestellt von der Schauspielerin Katharina Schumacher unter der Regie von Joël Detiège. Skizzen, Fotos ihrer Choreografien, Zeichnungen und natürlich Bilder der vielseitigen Künstlerin, die in Fischerhude lebte und wirkte, visualisieren die ausgewählten Textpassagen.
Olga Bontjes van Beek (1896-1995) studiert Tanz in der Elizabeth-Duncan-Schule in Darmstadt und bei Sent M’Ahesa und ist später Schülerin des Malers Fritz Mühsam in Paris. Zu ihren Freunden gehören Bernhard Hoetger, Heinrich Vogeler und Theodor Lessing.
Dieser Abend erhält eine ganz besondere multimediale Dramaturgie: Olgas Skizzen, die sie selbst zu ihren Tanzbewegungen gezeichnet hat, werden zu Leben erweckt und rhythmisch zu einer Debussy-Aufnahme des Pianisten Walter Gieseking, mit dem die bedeutende expressionistische Tänzerin in den 1920er Jahren auf ihren Tourneen zusammen arbeitete, geschnitten – diese eigens angefertigte Video-Animation vermittelt bewegte Eindrücke ihrer Tanzkunst. Die Skizzen dazu hat Katharina Guillon zum Leben erweckt, die Videoanimation stammt von Giacomo Colonnelli. Ergänzt werden Passagen durch Olgas Bühnenfotos, Familienbilder, Theaterprogramme, Kritiken und Postkarten der Tourneen. Einige Filmausschnitte lassen die Persönlichkeit der Künstlerin lebendig werden. Ihre eindringlichen, tiefen und kraftvollen Bilder aus ihrer späteren Schaffensperiode zeigen sie als Malerin.
Die Schauspielerin Katarina Schuhmacher ist die Idealbesetzung für das Projekt. Mit ihrer Fähigkeit, sich auch in Gebärdensprache auszudrücken, wird sie auf eine subtile Art Olgas Dynamik spürbar und sichtbar machen. Der Schauspieler Lorenz Meyboden ergänzt die original aus Olga Bontjes van Beeks Feder stammenden Textpassagen durch zeitgeschichtliche Eindrücke.
Musikaufnahmen der Zeit und assoziative Töne bereichern akustisch und vermitteln ein lebendiges Gefühl für die jeweilige Epoche. Auch Gedichte befreundeter Künstler, Kommentare von Freunden, wie Helmut Schmidt und Lew Kopelew, zeugen von der Faszination für die Künstlerin Olga Bontjes van Beek.
Das vielschichtige Material eröffnet einen faszinierenden Blick auf eine einzigartige Künstlerin, ihre Kunst und das Leben im 20. Jahrhundert.”
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung von Barbara von Monkiewitsch, für den Text “Olga Bontjes van Beek – Vom Tanz zur Malerei” von Dagmar Brendecke, aus dem wir hier Auszüge verwenden dürfen, und für die wunderbaren Fotos aus dem Archiv von Saskia Bontjes van Beek, die den Beitrag illustrieren und die Herr Stock vom Kunstverein Fischerhude e.V. übermittelt hat.
Szenische Lesung
»Olga Bontjes van Beek – vom Tanz zur Malerei –
Ein Abend mit Texten und Bildern und Tönen«
Produktion und Regie: Joël Detiège
Autorin: Dagmar Brendecke
Darstellerin: Katharina Schumacher
Sprecher: Lorenz Meyboden
Videoanimation: Giacomo Colonnelli mit Zeichnungen von Katharina Guillon nach Skizzen von Olga Bontjes van Beek.
Samstag, 26.3.2022
Beginn 19:30 Uhr
Eintritt 15 €
Zweiter Termin am Sonntag, 27.3.22, um 18 Uhr
Samstag, 2.4.2022
Filmabend
»Olga – ein langes Leben«
von Konstanze Radziwill
Beginn 20 Uhr
Wir machen gerne darauf aufmerksam, dass die Schau “Heinrich Breling und seine Töchter” in Buthmanns Hof sich vom 13.3. bis 24.4.2022 dem schöpferische Werk der jüngsten Tochter von Heinrich Breling, Olga Bontjes van Beek, widmet.