Bildende Kunst und Tanz

 

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Gerade in der Entwicklung des modernen Tanzes in Deutschland erwies sich die Kooperation von Bildenden Künstlern und Choreographen immer wieder als äußerst fruchtbar. So prägte zum Beispiel die Zusammenarbeit von Gret Palucca und Paul Klee sowie von Kurt Joos und Hein Heckroth das Erscheinungsbild des Ausdruckstanzes.

 

Heckroth, von Beruf Bühnenausstatter, verlieh zahlreichen Stücken von Jooss das zeitgemäße expressionistische Aussehen aus einer malerischen Sicht. Oskar Schlemmer entwickelte am Bauhaus seine Choreographien abstrakter Formen aus der Perspektive des Malers. Mary Wigman ließ sich u.a. von Emil Nolde inspirieren. Auch in der späteren Bewegung des Tanztheaters suchten Choreographen die Auseinandersetzung mit Bildenden Künstlern, so etwa Gerhard Bohner mit Robert Schad, Johann Kresnik zu Gottfried Helnwein oder Susanne Linke zu VA Wölfl.

 

Gerade in den jüngeren Entwicklungen, die sich in Richtung Performance Art bewegen, kommt der Inszenierung der Räume eine immer größere eigenständige Bedeutung zu. So steht etwa die Gruppe Neuer Tanz mit VA Wölfl unter der Leitung eines Bildenden Künstlers. Aber auch in zahlreichen Stücken von William Forsythe erlangt die Gestaltung des Bühnenraumes eine skulpturale Bedeutung.

 

 

(Norbert Servos)