Tanzarchiv Köln ehrt Tanzpädagogin Gisela Peters-Rohse

Filmpräsentation "Der Eintänzer" und "ZEUGEN DES TANZES: Katja Schneider trifft Gisela Peters-Rohse"

Deutsches Tanzarchiv Köln | Mediapark, Tanzmuseum
Veranstaltung | 16.12.2018 um 19:30 Uhr

“Alles ist Tanz”, sagt Gisela Peters-Rohse. “Und alles kann Tanz werden: die Menschen, ihre Geschichten, die Stadt in der wir leben.” Anlässlich ihres 80. Geburtstags präsentiert das Deutsche Tanzarchiv Köln zwei Dokumentarfilme über ihr Wirken.

 

Erst jüngst, zu Beginn ihres achtzigsten Lebensjahres, stellte Gisela Peters-Rohse ihr tänzerisches Können in einem Duo mit dem um viele Jahre jüngeren Tänzer Günther Grollitsch in dem Stück “Der Eintänzer” noch einmal unter Beweis: Unbändige Lebenslust, sinnliche Freizügigkeit und künstlerische Experimentierfreude einerseits, Kriegserfahrungen, Inflation, eine erstarkende Rechte und politisch hochbedrohliche Lage anderseits – diese ambivalente Stimmung fängt das Bühnenduo so leichtfüßig wie trennscharf ein. Und es fragt: Was bedeutet es, den eigenen tanzenden Leib zu Markte zu tragen? Wann kompromittiert derartige Dienstbarkeit die persönliche Integrität?

 

Gisela Rohse-Peters wurde 1938 geboren und erhielt ihre tänzerische Berufsausbildung in der modern ausgerichteten Tanzschule Lola Rogge in Hamburg. Sie tanzte in mehreren deutschen Staatstheatern und bildete sich parallel dazu in ganz Europa in den verschiedenen Tanztechniken weiter. Ab 1970 leitete sie die Abteilung Kinderballett und das Pädagogik-Seminar für Kindertanz an der Rheinischen Musikschule, Konservatorium der Stadt Köln. Von 1986 bis 2001 war Gisela Peters-Rohse Dozentin für Labans Raum- und Bewegungslehre, Improvisation und Folkloretanz sowie Kindertanz-Pädagogik am Institut für Bühnentanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Über ihre pädagogische Tätigkeit hinaus wurde sie mit einer Vielzahl bemerkenswerter Choreografien für Kinder international bekannt. Frau Rohse-Peters entwickelte eine eigene Unterrichtskonzeption und -methodik, die sie seit über zehn Jahren auf Einladung verschiedener Unterrichtsstätten wie Peking, Moskau, Leningrad, Singapur, Brasilien, in der Schweiz und auch in Deutschland bis heute lehrt.

 

Zu Ehren dieser aktiven Persönlichkeit des Tanzes zeigt das Deutsche Tanzarchiv Köln das Filmporträt “ZEUGEN DES TANZES: Karin Schneider trifft Gisela Peters-Rohse” und die Dokumentation “Der Eintänzer”. Beide Filme sind Produktionen des Deutschen Tanzfilmarchivs Bremen, das sich der Künstlerin und Pädagogin besonders verbunden fühlt. Ein Gespräch mit der Jubilarin und der Filmemacherin Heide-Marie Härtel führt Thomas Thorausch.