Was der Körper erinnert. Das Jahrhundert des Tanzes. Ausstellung | Aufführungen | Diskurse

Zur Aktualität des Tanzerbes.

Akademie der Künste | Akademie der Künste, Berlin, Hanseatenweg. | D
Ausstellungsbeteiligung | 24.8. bis 21.9.2019

 

Das Jahrhundert des Tanzes

 

Erstmals zeigen das Deutsche Tanzarchiv Köln, das Tanzarchiv Leipzig, das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen und das internationale Theaterinstitut MIME-Centrum Berlin sowie das Archiv Darstellende Kunst der Akademie der Künste einzigartige Herzstücke aus ihren Sammlungen in einer gemeinsamen Ausstellung in der Akademie der Künste.

 

Die Hexentanz-Maske von Mary Wigman, die von Valeska Gert selbst gefalteten und bearbeiteten Porträtfotografien, die Zugangskarten von Gret Palucca zu den Olympischen Spielen 1936, die Schminkanweisungen Oskar Schlemmers zum Triadischen Ballett, die Werk- und Regiebücher von Dore Hoyer und Johann Kresnik oder die Notationen zu Der Grüne Tisch von Kurt Jooss zeigen, wie der Tanz in den Archiven bewahrt und für die Zukunft als unschätzbare Quelle erhalten wird. Die Geschichte von Widerstand und Engagement wird am Beispiel der Masken von Jean Weidt erzählt, die Spur des Maskenbildners Erich Goldstaub verliert sich in Auschwitz.

 

Ausgewählte Dokumente der deutschen Tanzmoderne werden in den Kontext einer weltweiten, internationalen Tanzszene gestellt, die durch Projektionen von hundert ikonischen Fotografien und einer Vielzahl von Filmausschnitten als dynamisches Kraftfeld aus Körperbildern und Bewegungserfindungen in einen Dialog mit den originalen Objekten tritt.

 

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Das Erbe der Tanzkunst ist immateriell. Dennoch schöpfen die zeitgenössischen Tänzer*innen und Choreograph*innen aus einer unglaublich reichen und kraftvollen modernen Geschichte, die mehr oder weniger das 20. Jahrhundert umfasst. Künstlerinnen wie Isadora Duncan, Mary Wigman oder Valeska Gert stehen für Emanzipation, die Befreiung aus Geschlechterrollen und Körperbildern, utopische Aufbrüche und politische Vereinnahmung, aber auch für gesellschaftlichen Widerstand. Ähnlich verhält es sich mit der Nachkriegsmoderne, mit dem Tanztheater in Deutschland, dem Butoh in Japan, dem Modern und Postmodern Dance in den USA oder dem zeitgenössischen Tanz in Frankreich und Belgien.

 

Sie alle bilden das „Jahrhundert des Tanzes“, dem die Akademie der Künste eine Ausstellung, ein Festival, einen internationalen Campus und ein Buch widmet, wohlwissend, dass wir eine Perspektive aus Deutschland und Europa einnehmen.

 

Das Gesamtprogramm bietet eine Fülle von Veranstaltungen, Diskussionsforen und Filmen.

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Veranstaltungsort

Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin

 

Ausstellung „Das Jahrhundert des Tanzes“

 

Öffnungszeiten
Mo – So 15 – 22 Uhr
Di ab 15.00 Uhr Eintritt frei