Ein Jahr in der Welt des Tanzes
Mein Freiwilliges Kulturelles Jahr im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen. Ein Erfahrungsbericht von Melanie Heyne.
Tafi-Info | 30.09.2019
Ein freiwilliges Jahr im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen – das ist eine schöne Sache. Zumindest war es das für mich. Ich bin Melanie und habe das Institut während meines Freiwilligen Kulturellen Jahres 2018/19 kennenlernen dürfen.
Als zugezogene Neubremerin wurde ich im Institut von allen sehr herzlich aufgenommen und habe im Laufe des Jahres viel gelernt. Natürlich war es anfangs nicht immer einfach, wenn alle mit Fachworten um sich geworfen haben, aber mit der Zeit habe ich mehr und mehr verstanden und konnte auch mitdiskutieren.
Während meiner Zeit im Tanzfilminstitut habe ich einen detaillierten Einblick in die tägliche Arbeit des Filmarchivs gewonnen und durfte an allem teilhaben: Das reichte vom Umgang mit der spezifischen Datenbank bis hin zu selbstständigen Dreh- und Schnittarbeiten nach Anleitung für aktuelle Produktionen. Außerdem wirkte ich mit an der Recherche über Tanzhäuser in Deutschland und Europa und unterstützte das Team bei Arbeiten für die Beteiligung an der Ausstellung “Das Jahrhundert des Tanzes”, die in der Akademie der Künste in Berlin im Spätsommer 2019 mit umfangreichem Filmmaterial des Instituts gezeigt wurde.
Was mir an der Arbeit besonders gefallen hat, war der herzliche Umgang miteinander und die enge Zusammenarbeit mit Tänzern und Choreografen, die das Tanzfilminstitut gern als Ort zum Arbeiten und für intensive Recherchen nutzen. Immer wieder geht die Tür auf und die unterschiedlichsten Menschen treffen sich hier – alle verbunden durch den Tanz.
Genauso wie wir alle gemeinsam lachen konnten, so wurde auch konzentriert und engagiert gearbeitet. Die räumliche Struktur des Instituts machte dies auf eine erfrischend andere Art und Weise möglich: Es gibt mindestens drei verschiedene Wege, die man durch die Räume einschlagen kann, und je nachdem, wo jemand ungestört arbeiten will, wählt man einfach einen anderen Weg. Die mit Glasscheiben durchsetzten und mit Plakaten verzierten Wände der Räume laden jedoch auch zum Verweilen und zu ausschweifenden Unterhaltungen ein, sodass es ein schönes, kreatives Miteinander ist.
Die Arbeit von Freiwilligen ist dem Team des Instituts sehr wichtig und das bekam ich an vielen Stellen zurückgemeldet. Es wirken weitere Ehrenamtliche mit, die wöchentlich einmal kommen – frei nach dem Motto „jeder macht das, was er gut kann“. Das Filmarchiv hat eine große Oberfläche für vielfältige Arbeiten; es wird großer Wert auf den Austausch mit anderen Menschen gelegt.
Ich bin sehr froh, dass ich mein freiwilliges Jahr im Tanzfilminstitut absolvieren konnte, denn hier konnte ich den Tanz, den ich als Hobby durchaus kannte, noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen lernen. Ich hatte viel Kontakt zu den Tanzschaffenden und habe eine Menge über die Szene gelernt. Jedoch habe ich auch aus der medialen Arbeit und dem technischen Bereich eine Menge mitnehmen können, sodass ich sogar ein Studium in der Fachrichtung Medienkunst anstrebe.
Sehr schweren Herzens habe ich das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen und die Menschen, die es zu dem machen, was es ist, verlassen und übergebe nun meine Stelle an eine neue Freiwillige, die hier hoffentlich genauso vielfältige Erfahrungen sammeln wird, wie ich es getan habe.
Ich wünsche dem Institut und dem Team alles Gute für die Zukunft.