Deutsches Tanztheater

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Ab etwa Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts begannen Choreographen in Deutschland, nach neuen Ausdrucksmitteln zu suchen. Es war vor allem die Aufbruchsstimmung der Studentenbewegung mit ihrer kritischen Befragung von Politik und Gesellschaft, die auch die Choreographen inspirierte, in ihrer Kunstform neue Wege zu erproben.

 

1968 übernahm Johann Kresnik die Leitung des Balletts in Bremen und provozierte mit seinen gesellschaftskritischen Politrevuen. 1973 übernahm Pina Bausch die Leitung des Tanztheaters Wuppertal und sorgte mit ihren poetischen Grenzüberschreitungen zwischen Tanz und Schauspiel für große Aufmerksamkeit. 1978 ging Reinhild Hoffmann nach Bremen und etablierte ihre Version eines mehr tanzorientierten, bildkräftigen Tanztheaters. Mit dem Folkwang Tanzstudioentwickelte Susanne Linke ihre ersten, in ihrer Reduktion beeindruckenden Arbeiten.

 

Die neue Form, die Poesie mit gesellschaftlichem Bewusstsein verband, verzeichnete ab Ende der siebziger Jahre zunehmende Erfolge und hat inzwischen Weltgeltung erreicht. Das Tanztheater hat weltweit eine Emanzipation des Tanzes initiiert und zahlreiche Choreographen zu eigenen Entwicklungen angeregt.

 

 

(Norbert Servos)

Tanzlexikon Links


Personen:

Bausch, Pina

Bohner, Gerhard

Dietrich, Urs

Goldin, Daniel 

Hoffmann, Reinhild 

Horn, Henrietta 

Kresnik, Johann

Linke, Susanne

Pauls, Irina

Schlömer, Joachim


Institutionen:

Bremer Tanztheater

Folkwang Tanzstudio, Essen


Bühnenwerke / Videoclips:

Bilder einer Ausstellung | G. Bohner, 1981

Blauzeit | H. Horn, 2006

Callas | R. Hoffmann, 1983

Die Dinge in meiner Hand | G. Bohner, 1979

Familiendialog | J. Kresnik, 1979

Föhn | R. Hoffmann, 1985

Freigang | H. Horn, 2007

Im Bade wannen | S. Linke, 1980

Persona | U. Dietrich, 2003

Solo mit Sofa | R. Hoffmann, 1977

Ulrike Meinhof | J. Kresnik, 1990

Wendewut | J. Kresnik, 1993

Chor. Avantgarde | U. Dietrich

Chor. Avantgarde | D. Goldin

Chor. Avantgarde | H. Horn

Chor. Avantgarde | J. Schlömer