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Hier finden Sie eine Chronologie über die bisher online erfassten Termine des Instituts.

Foto: Marianne Menke TURBULENCE

Dreharbeiten steptext dance project Bremen / Schwankhalle D 27.6.2019 um 20.00 Uhr

“In der Physik sind Turbulenzen ein Verwirbelungsphänomen und im Gesellschaftlichen stehen sie für Aufruhr. Für Helge Letonjas jüngstes Ensemblestück ist beides Inspiration. Sinnlich vibrierend erforscht seine Choreografie die Kollisionen konträrer Strömungen, in denen sich soziale Dynamiken spiegeln. Im Privaten und Globalen, in großen oder kleinen Kosmen des Miteinanders – allerorts prallen widerstreitende Ideen aufeinander. Wie organisieren sich Gemeinschaften, wenn Gruppen mit unterschiedlichen Haltungen um Deutungshoheit ringen? Mit sieben Tänzer_innen durchleuchtet TURBULENCE die Strukturen solchen Geschehens, holt sie ins Sicht- und Spürbare. Wie wirken variierende Druckverhältnisse, Tempi, Sogkräfte auf die Beteiligten ein? Münden freigesetzte Energien in destruktives Chaos, zukunftsträchtige Mischungen, konstruktive Kompromisse oder schlicht die nächste Konfrontation?”

 

Helge Letonja TURBULENCE

Premiere (UA) am Donnerstag, 27.06.2019, um 20.00 Uhr in der Schwankhalle Bremen

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich, die Uraufführung filmisch zu dokumentieren.

 

***

 

Konzept I Choreografie: Helge Letonja
Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Albert Baars, B-I-C HSB, und Studierende
Dramaturgie: Anke Euler
Tanz: Kossi Sebastien Aholou-Wokawui, Leila Bakhtali, Oh Chang Ik, Mariko Koh, Vincenzo Minervini, Sophie Flannery Prune Vergères,  Sergey Zhukov
Musik/Komposition: Simon Goff
Kostüme: Rike Schimitschek
Lichtdesign I Technische Leitung: Timo Reichenberger
Produktionsassistenz: Florentine Emigholz, Médoune Seck
ÖA-Text: Maja Maria Liebau

Produktion: steptext dance project 
In Kooperation mit: dem B-I-C Bionik-Innovations-Centrum Hochschule Bremen / Fluiddynamik 
Gefördert von: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Senator für Kultur Bremen 
Unterstützt von: Waldemar Koch Stiftung

 

Auszug aus dem Flyer zum Symposium "Folkwang Tanz" FOLKWANG TANZ – Video zum Symposium 2017

Veranstaltungs-Dokumentation Folkwang Universität der Künste Essen - Werden / Bremen D Juni 2019

 

Das Institut für Zeitgenössischen Tanz der Folkwang Universität der Künste lud im Oktober 2017 zum großen Symposium FOLKWANG TANZ – Technik, Haltung, Zukunft. Anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Folkwang Universität der Künste zielte das anspruchsvolle Symposium auf eine Auseinandersetzung mit Tanzkunst, Tanztechnik und Tanztheorie.

 

Es wäre eine Sünde, über Bord zu werfen, was wir geerbt haben“, so Kurt Jooss. “Wir müssen es nicht praktizieren, aber wir sollten es in unser Wissen und in unsere Möglichkeiten einbeziehen. Dann können wir auswählen, was wir brauchen, was wir wollen.” Dieses Zitat leitet Idee und Konzeption dieses gelungenen Symposiums von Henrietta Horn und Professor Stephan Brinkmann.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen hat die gesamte Veranstaltung filmisch dokumentiert und aus dem Material gemeinsam mit Henrietta Horn und Professor Dr. Stephan Brinkmann dieses Video erstellt.

 

 

Arie Hartog. Foto K. Tiedemann Kulturjuwel Tanzhaus [Leserbrief zur Podiumsdiskussion]
Ein Leserbrief im Weser-Kurier zur Podiumsdiskussion "KULTUR PASSAGE BREMEN - Ein Tanzhaus für die Stadt".
Tafi-Info Bremen 27.5.2019

Ein Tanzhaus sei ein “Kulturjuwel” für Bremen, so sehen es die drei tanzbegeisterten Verfasserinnen eines Leserbriefes an den Weser-Kurier, in dem sie ihre Eindrücke der Podiumsdiskussion schildern und ihre Position zur Initiative für ein Tanzhaus für Bremen deutlich machen.


Kulturjuwel Tanzhaus

 

“Als tanzbegeistertes Publikum waren wir bei der Podiumsdiskussion “Kultur Passage Bremen – ein Tanzhaus für die Stadt” im Gerhard-Marcks-Haus. Auf dem Podium waren Expertinnen und Experten aus dem Bundesgebiet, die von den Erfahrungen mit den von ihnen initiierten Tanzhäusern berichteten. Diese großartige Vision auch in Bremen zu realisieren ist bei den kulturpolitischen Sprechern verschiedener Parteien leider nicht angekommen. Stattdessen favorisieren sie, trotz steigender Haushaltsmittel, weiter das Gießkannenprinzip und missachten so den großen Nachholbedarf der vielfältigen Bremer Tanzszene, die in der Vergangenheit nicht gleichberechtigt mit ihren Künsten gefördert wurde.
Dass eine über die Grenzen hinaus bekannte Tanzszene keine “sozialer Kitt” ist, sondern ein Kulturjuwel und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sein kann, machte Arie Hartog, der Museumsdirektor, in seiner Begrüßung schon deutlich. Als er 1996 in seiner Heimat Niederlande verkündete, nach Bremen zu gehen, hieß es: “Oh ja, Tanz!” Er sei sich nicht sicher, ob die Reaktion heute wieder so ausfiele.
Genau diese Entwicklung hat mit sich gebracht,. dass wir außerhalb von Bremen Tanz anschauen, zum Beispiel in Bremerhaven, Oldenburg, Osnabrück und Münster. Mit einem Tanzhaus in Bremen gäbe es die Möglichkeit, an das historische Erbe des großartigen, über die Stadt hinaus strahlenden Tanztheaters wieder anzuknüpfen. Das wünschen wir uns!”

 

Ulrike Kotthoff, Anka Ristau und Ulrike Garbade, Bremen

 

Der Leserbrief erschien am 27. Mai 2019 im Weser-Kurier.

Foto © M.Menke … das Feuer für den Tanz in Bremen schüren [Presse zur Podiumsdiskussion]
Über die Podiumsdiskussion am 13. Mai 2019 im Gerhard-Marcks-Haus berichtet Martina Burandt für tanznetz.de
Veranstaltung Deutsches Tanzfilminstitut Bremen - steptext dance project - tanzbar_bremen Gerhard-Marcks-Haus, Bremen D 13.05.2019

Über die Diskussion Kultur Passage Bremen – Ein Tanzhaus für Bremen im Gerhard-Marcks-Haus mit prominenten ExpertInnen und Bremer PolitikerInnen auf dem Podium berichtet die Tanzjournalistin Martina Burandt im online-Magazin/Forum tanznetz.de. Hier lesen Sie Auszüge aus ihrem Artikel.

 

TANZSTADT BREMEN!
Hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion „RÄUME FÜR DEN TANZ“ will das Feuer für den Tanz in Bremen neu schüren

Martina Burnadt am 24.5.2019 auf tanznetz.de

 

“Die freie Tanzszene Bremen stellt unter der Initiative von Deutschem Tanzfilmsititut Bremen, steptext dance project und tanzbar_Bremen Pläne für ein Tanzzentrum vor.

 

Die freie Bremer Tanzszene träumt von einem Haus für den Tanz. Für die Hansestadt, die als Haushalt-Notlage-Bundesland gilt, mag sich das zunächst utopisch anhören. Doch können Träume wahr werden, wenn sie bedacht und mutig zugleich angegangen werden. Mit dem richtigen Konzept, engagierten ProjektleiterInnen und der passenden Unterstützung durch Politik und Wirtschaft hat sich schon manche kluge Idee zum Zugpferd für eine Stadt entwickelt. Und ist es nicht so, dass bereits die Gebrüder Grimm mit Esel, Hund, Katze und Hahn die Hansestadt für eine Hoffnungsträgerin hielten? Und ist es zudem nicht ein Fingerzeig, dass die ‚furchtlosen Vier‘ ausgerechnet in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag feiern?

„Bremen ist eine große Tanzstadt“, stellte Heide-Marie Härtel vom Deutschen Tanzfilminstitut zum Anfang der Veranstaltung fest. „Hier ist das Tanztheater erfunden worden, nicht in Wuppertal.“ Seit Dezember 2018 entwickeln die LeiterInnen des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen (das die weltweit größte Tanzvideosammlung betreibt), steptext dance project, (ein international eingebundener Tanzproduzent und Veranstalter) und tanzbar_bremen (anerkannter Vorreiter der Inklusion im Kunstbetrieb) mit weiteren Fachleuten das Konzept „KULTUR PASSAGE BREMEN – Ein Tanzhaus für die Stadt“. Das Projekt entstand als Reaktion auf den Kulturförderbericht der Stadt in Bezug auf den Bedarf von Räumen und Ressourcen für die freie Tanzszene. Dabei soll eine Gesamtstrategie zur Verbesserung der räumlichen Infrastruktur für den Tanz, seiner Sichtbarkeit, Anerkennung und Bedeutung innerhalb der Bremer Kulturlandschaft und weit darüber hinaus verfolgt werden.

Die Zusammenarbeit und Vernetzung zielt auf den gesamten Zyklus der Tanzproduktion von Recherche, Entwicklung, Tanzforschung, Produktion, Präsentation, Vermittlung, Vertrieb, Dokumentation und Archivierung. Langfristig soll dies zu neuen Arbeitsfeldern für Tanzschaffende in Bremen führen und die
gesamte Szene stärken – von Ensembles über EinzelkünstlerInnen, ProduzentInnen, VeranstalterInnen bis hin zu TanzvermittlerInnen. Mit 3600 Quadratmetern wird der Raumbedarf von den Initiatoren beziffert, wobei gemeinschaftlich genutzte Säle, ein Foyer, Backstage-Bereiche, Gästewohnung sowie ein Archiv, ein Vermittlungszentrum, Proben- und Lagerräume eingerechnet wurden. Dabei soll der Hauptteil der Fläche aus einer barrierefreien Bühne, samt tanzspezifischer Ausstattung bestehen.

Bisherige Idee ist es, den jetzigen Standort von steptext dance project und tanzbar_bremen, die Bremer Schwankhalle, um- und auszubauen. Die Kosten dafür werden in einem ersten Entwurf auf 14-18 Millionen Euro geschätzt. Die Personalkosten eines Tanzhauses, dazu gehören Posten wie Betriebsbüro, Hausmeister, Reinigung, berechnet das Entwurfspapier auf rund 180.000 Euro pro Jahr. Der Zeitplan des Projekts ist ehrgeizig; Helge Letonja von steptext sieht das Jahr 2024 als Wunschtermin für den Einzug und den Beginn der Arbeit.

 

Um die Sache professionell voranzutreiben, stellten die AkteurInnen – Heide-Marie Härtel und Hartmut Sebel vom Tanzfilminstitut, Helge Letonja von steptext und Günther Grollitsch von tanzbar_bremen – nun ein Podium mit nationalen ExpertInnen zusammen, das sich am 13. Mai 2019 im Bremer Gerhard-Marcks-Haus traf. Ziel des hochkarätig besetzten Podiums war, das Konzept kritisch auf seine Tragfähigkeit zu überprüfen und ergebnisoffen weiterzuentwickeln. In der Idee, die neben dem professionellen Tanz auch Arbeitsfelder wie Inklusion, forschende Tanzmedizin, Tanzausbildung, Tanz und Schule sowie Stadtteilarbeit beinhaltet, steckt nicht nur für Heide-Marie Härtel eine verheißungsvolle Möglichkeit, an die Bremer Tanztradition mit Namen wie Susanne Linke, Reinhild Hoffmann, Hans Kresnik und Urs Dietrich anzuknüpfen. Die Moderation der Podiumsdiskussion übernahm Michael Freundt, Geschäftsführer des Dachverband Tanz Deutschland. Es diskutierten Nele Hertling (Direktorin der Sektion Darstellende Kunst, Akademie der Künste Berlin), Ann-Cathrin Lessel (Geschäftsführung LOFFT – DAS THEATER Leipzig), Bertram Müller (Mitbegründer und langjähriger Leiter des tanzhaus nrw Düsseldorf), Dr. Elisabeth Nehring (Tanzkritikerin, Journalistin und Koordinatorin des Runden Tisches Tanz, TanzRaumBerlin) und Melanie Suchy (Tanzjournalistin, die an der Folkwang Hochschule Essen lehrt).

68 TeilnehmerInnen aus der Tanz- und Kulturszene sowie aus der Bremer Politik beteiligten sich an der Veranstaltung, der am Nachmittag unterschiedliche Fachgruppentreffen vorausgingen.

 

In der Diskussion mit der Bremer Politik, stellte die Arbeitsgruppe Tanzhaus zunächst fest, dass in Bremen für die freie Szene eine Bühne mit entsprechender Größe für den Tanz fehle. Erst eine Bühnengröße von 14 x 16 Meter entspräche dem Raumbedarf, um größere Arbeiten zu zeigen und eine Sitzplatzkapazität ab 350 Zuschauer sei Voraussetzung dafür, Tanzveranstaltungen kostendeckend und wirtschaftlich zu veranstalten. Die politischen Vertreter würdigten das Engagement der Initiativgruppe und der Tanzszene wie auch die Qualität der Veranstaltung. Auch dass tanzbar_bremen dringend barrierefreie Räume benötige und eine geeignete Bühne für größere Produktionen fehle, wurde als Defizit erkannt. Doch insgesamt tendierten die VertreterInnen von SPD, Grüne und Linke eher dazu, die Raumfrage für die Freie Szene insgesamt in den Blick zu nehmen, um interdisziplinär miteinander arbeiten zu können.

 

Bertram Müller vom tanzhaus nrw, der sich ein Tanzhaus, ähnlich wie die Initiativgruppe, als künstlerisches Powerhaus vorstellt, an dem TänzerInnen, ChoreografInnen und DozentInnen auch ihr Geld verdienen, positionierte sich deutlich gegen das „Gießkannenprinzip“ der Politik. Auch Heide-Marie Härtel schlug vor, einmal die Reihenfolge vor die Gleichbehandlung zu setzen. „Jetzt ist der Tanz mal dran!“, konstatierte sie, während Nele Hertling von der Akademie der Künste, Berlin, herausstellte, dass es dem Tanz leider „noch nicht gelungen ist, die entsprechende Anerkennung innerhalb der Künste wie auch in Gesellschaft und Politik zu bekommen, obwohl diese großartige Kunstform eine integrative und identitätsstiftende Kraft besäße. Und sie fragte weiter, ob Kulturpolitik nicht eine in die Zukunft gerichtete Aufgabe ist und ob es nicht für Bremen eine bessere kulturpolitische Aufgabe sei, den Tanz mit einem Tanzhaus zu stärken, anstatt „in der Breite erst mal Ruhe zu schaffen. [...]

 

Für Bertram Müller ist ein Tanzhaus „eine Antwort auf eine grundlegende Struktur in Deutschland.“ Anders als die subventionierten Staatstheater, seien die „Tanzhäuser fähig, internationale Koproduktionen über Städte hinweg, über Länder hinweg zu koproduzieren, und das ist der Trend in Europa.“ Abschließend bewerteten die geladenen ExpertInnen das vorgelegte Konzept der Initiativgruppe für Bremen positiv und verwiesen auf die Qualität und Dynamik der Bremer Tanzszene. Hier gäbe es gelebte Kooperationen und starke Akteure mit internationaler Vernetzung. Inwieweit sie die politischen VertreterInnen anregen konnten, über die bundesweit wirkungsvolle Kraft eines Tanzhauses nachzudenken, wird sich zeigen.
„Ich bin der Meinung, dass es Sinn macht, in die Zukunft zu denken“, sagte Tanzkritikerin Elisabeth Nehring. „Welches Profil will ich kulturell als Stadt zeigen? Gibt es eine bestimmte Exzellenz, etwas, das über Bremen hinaus strahlt? Und da hat Bremen natürlich eine Menge Vorlage für den Tanz.“
[...] ”

 

Den vollständige Artikel von Martina Burandt lesen Sie auf tanznetz.de – dazu klicken sie hier.

Grafik Helene Maus KULTUR PASSAGE BREMEN – Ein Tanzhaus für die Stadt. Podiumsdiskussion
"Räume für den Tanz"
Veranstaltung Deutsches Tanzfilminstitut Bremen / steptext dance project / tanzbar _bremen Gerhard-Marcks-Haus, Am Wall 208, Bremen D 13.05.2019 um 18.00 Uhr / Arbeitsgruppen von 15.00 bis 17.30 Uhr - Alle Angebote finden im Gerhard-Marcks-Haus statt.

Eine Initiative, gebildet von den Akteur*innen Heide-Marie Härtel, Hartmut Sebel (Deutsches Tanzfilminstitut Bremen), Helge Letonja (steptext dance project) und Günther Grollitsch (tanzbar_bremen), entwickelt seit Dezember 2018 mit weiteren Fachleuten ein Konzept als Reaktion auf den Kulturförderbericht Bremen und relevante Fragen zum Bedarf von Räumen und Ressourcen für die freie Tanzszene: KULTUR PASSAGE BREMEN – Ein Tanzhaus für die Stadt

 

Das Zusammenspiel von Tanzgeschichte und Tanzproduktion, die Verknüpfung mit den Arbeitsfeldern Inklusion, forschender Tanzmedizin, Tanz und Schule, Forschung und Wissenschaft sowie Stadtteilarbeit soll in einem Pilotprojekt gebündelt realisiert werden. Im Fokus der Initiative steht die Schaffung von neuen Räumen für die Kunst.

 

Die Leiter*innen des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen, das die weltweit größte Tanzvideosammlung betreibt, steptext dance project, international eingebundener Tanzproduzent und Veranstalter und tanzbar_bremen, bundesweit anerkannter Vorreiter der Inklusion im Kunstbetrieb haben Mitte März das Projekt „KULTUR PASSAGE BREMEN – Ein Tanzhaus für die Stadt“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Nun möchten wir das Konzept in einer Expertenrunde kritisch auf seine Tragfähigkeit überprüfen und ergebnisoffen weiterentwickeln.

 

Die Expertenrunde und geladene Gäste werden in Bezug auf das Konzept KULTUR PASSAGE BREMEN unter anderem die Themenbereiche Tanzhaus-Betrieb, Medienkompetenz, Inklusion im professionellen Tanz, Tanzausbildung, Tanzmedizin, Kooperationen von Tanz und Wissenschaft, Bauen für den Tanz und Synergien in der Kulturarbeit vertreten.

 

Die Teilnahme an der Podiumsdiskussion haben zugesagt:

• für die Moderation: Michael Freundt (Geschäftsführer des Dachverband Tanz Deutschland)
• Nele Hertling (Direktorin der Sektion Darstellende Kunst, Akademie der Künste Berlin)
• Ann-Cathrin Lessel (Geschäftsführung LOFFT – DAS THEATER Leipzig)
• Bertram Müller (Mitbegründer und langjähriger Leiter des Tanzhaus NRW Düsseldorf)

• Daria Holme (Künstlerische Leitung EinTanzHaus Mannheim)
• Melanie Suchy (Tanzjournalistin, lehrt an der Folkwang Hochschule Essen)
• Dr. Elisabeth Nehring ( (Tanzkritikerin, Journalistin und Mitkoordinatorin des Runden Tisches Tanz, TanzRaumBerlin)

 

Zum Programmablauf:
• 15.00 bis 17.30 Uhr Arbeitsgruppen rund um das Thema Tanzhaus

• 18:00 bis ca. 20:00 Uhr Öffentliche Podiumsdiskussion
o 18:00 – 18:30 Vorstellung der Expertenrunde und kurze Zusammenfassung der Ergebnisse der Fachgruppen (s.u.)
o 18:30 – 19:15 Expertenrunde „Räume für den Tanz“
o 19:15 – ca. 20:00 Öffnung der Runde für die anwesenden politischen Vertreter. Im Anschluss Beiträge aus dem Publikum.

 

Die Expertenrunde wird folgende Fragestellungen erörtern:

• Wo liegen heute die künstlerischen Potenziale der Tanzszene in Bremen?

• Welche Rolle spielt die Kunstsparte Tanz als gesellschaftsbildende Kraft?

• Herausforderungen und Chancen durch Digitalisierung und mediale Vermittlung für die Bewegungskunst

• Wie kann das künstlerische Potenzial der Tanzszene in Bremen weiter gestärkt und ausgebaut werden?

• Räume für den Tanz: Ist das Konzept eines mit anderen Kunstsparten räumlich verbundenen Tanzhauses dabei eine folgerichtige und tragfähige Option?

• Welche Stärkung wäre von einem Tanzhaus für die einzelnen Player und die Szene als Netzwerk in der Stadt zu erwarten?

• Welche internationalen Kooperationsmöglichkeiten und Vernetzungen ergeben sich durch ein Tanzhaus im Rahmen des European Dancehouse Network – EDN?

 

Von 15.00 bis 17.00 Uhr sind der Podiumsdiskussion Facharbeitsgruppen vorangestellt, in denen zu Themen wie „Gleichstellung der Kunstsparte Tanz“, „Kultur als sozialer Kitt, Wirkung des Tanzes in der Stadt“, „Medizin / Körper / Bewegung / Tanz“, „Inklusion im Berufsbild des Tanzenden“ miteinander gearbeitet wird.

 

Heide-Marie Härtel, Hartmut Sebel, Helge Letonja und Günther Grollitsch freuen sich auf einen anregenden Abend und laden auch herzlich zur aktiven Teilnahme an den Fachgruppen zwischen 15 und 17 Uhr ein.

 

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Dr. Nele Lipp und Heide-Marie Härtel (von links nach rechts) Laudatio auf Heide-Marie Härtel zur Ehrenmitgliedschaft bei KOÏNZI-Dance von Dr. Nele Lipp
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - des Tanzes. Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen in seinem Kontext.
Veranstaltung KOÏNZI-Dance Hamburg D 25.04.2019

 

Die Position des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen ist offensichtlich im Bereich einer über die deutschen Grenzen hinausgreifenden „Kulturgeografie“ nicht unbedingt im Bewusstsein der nationalen und internationalen Tanzszene. Um dieses Defizit zu beheben, soll hier eine Positionsbestimmung versucht werden.

 

1988 gründete Heidemarie Härtel, ehemalige Solotänzerin bei dem österreichischen Choreografen und Regisseur Johann Kresnik, zusammen mit Susanne Schlicher, die allerdings kurz danach wieder ausstieg, das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen als gemeinnützigen Verein. In diesem Institut, in dem mit wechselnden Mitarbeitern im Laufe von inzwischen mehr als dreißig Jahren das größte Tanzfilmarchiv der Welt aufgebaut wurde, geht es nicht um Tanzfilme im Sinne von Spielfilmen, sondern um Videotapes und digitale Dokumente künstlerischen Tanzes, also des Bühnentanzes. Dabei ist es das einzige Tanzfilmarchiv, das nicht nur sammelt, sondern auch selbst produziert. Härtel hat, – auch darin weitgehend solistisch, mit Entwicklung und Supervision der Aufgabenbereiche ein gigantisches Werk entfaltet, dessen Anerkennung bis 2019 noch nicht in der Verleihung des renommierten Deutschen Tanzpreises gipfeln konnte, obgleich es dessen schon lange würdig ist. Es fehlte der einfache, aber offensichtlich schwer zu denkende Gedanke, dass zumindest die Arbeit der meisten der bisherigen Träger des Tanzpreises ohne Härtels dokumentierende und archivarische Arbeit gar nicht hätten entsprechend wahrgenommen werden können.

 

Ihre Leistungen sollen hier aber nicht im Einzelnen benannt und beschrieben werden, denn jene findet jeder im Internet, sondern sie und ihr Institut sollen endlich in den Zusammenhang gestellt werden, in dem sie gesehen werden müssen, um ihren kulturellen Stellenwert einschätzen zu können.

 

Unter Auslassung einer Spur im Dunkeln, die zu sehr frühen und kaum zugänglichen Filmdokumenten über die Music-Hall-Tänzerinnen Saharet und Cléo de Mérode führt und die von der französischen Filmpionierin Alice Guy-Blanché stammen, soll zunächst fünfzig Jahre vor die Gründung des Instituts zurück geblickt und dazu ein wenig ausgeholt werden:

Der inzwischen zu Unrecht fast vergessene französisch-jüdische Publizist, Literaturkritiker, Opern- und Ballettimpresario René Blum war nicht nur ein Bruder von Leon Blum, dem ersten sozialistischen Premierminister Frankreichs, sondern ein Freund des Schriftstellers Marcel Proust, den Blum – der ein großer Beweger war – veranlasste, dem Verleger Bernard Grasset seinen ersten Band von À la recherche du temps perdu (Suche nach der Verlorenen Zeit) vorzulegen, damit er diesen endlich publiziere, was Proust auch tat – allerdings auf seine eigenen, nicht auf des Verlegers Kosten. Die Recherche ist eine Allegorie der Suche nach Wahrheit der Erinnerung – die nur als Suche, nicht als wirklich gefundene Erinnerung funktioniert – und zugleich ein Bemühen darum darstellt, die Vergangenheit im Kunstwerk zu bewahren.

 

Unter dem Aspekt des Wertes der Mühen um kulturelles Gedächtnis war Blum, nicht nur im Bezug auf das Werk Prousts, wohl auch der erste, der die ungeheure Wichtigkeit der Rolle des Films für den Tanz erkannte: Etwa Mitte der Dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts, als er gemeinsam mit dem Tänzer und Choreografen Leonide Massine die Ballets Russes de Monte Carlo, eine der Nachfolgegruppen der Ballets Russes des Serge Diaghilev leitete, empfahl Blum Massine, Filmaufnahmen von seinen Probearbeiten zu machen, was dieser auch tat und bald darauf kooperierte er dann auch schon mit den Warner Brothers, die 1938, in einer Zeit, als diese noch Zeichentrick- und Abenteuerfilme produzierten, für eine Filmadaption seiner Choreografie Gaîté Pairisienne (Pariser Fröhlichkeit). Massine hatte anschließend mit dem Film eine längere Liäson, die 1948 in der bekannten Tanzfilm-Adaption von Hans Christian Andersens Die Roten Schuhe gipfelte.

 

Seit Mitte der Dreißiger Jahre also existiert überhaupt der Gedanke daran, filmische Dokumente künstlerischen Tanzes und seiner Entstehung im Probenprozess herzustellen. – Wo aber blieben diese? – Und wieso kam der zweite Aspekt, der des Sammelns, Ordnens, haltbar Machens und Archivierens in Deutschland erst mehr als fünfzig Jahre später hinzu? – Immerhin gab es ja schon die 1944 von dem US-amerikanischen Tänzer und Choreografen Jerome Robbins gegründete Dance Division der New York Library, jedoch nichts Vergleichbares in Europa und – selbst nicht in Paris.

 

Offensichtlich braucht es dazu Besessene und entsprechende Brutstätten. Und diese sind einfach nicht immer mit der Entstehung eines neuen Mediums oder Bereiches sofort zur Stelle.

 

Wenden wir uns aber zunächst noch der allgemeinen Filmgeschichte zu. Wie war es da mit den Archiven, und wie war es mit den Initialzündungen zu diesen?

 

Der deutsche Drehbuchautor, Dramaturg und Filmhistoriker Gerhard Lamprecht, (fast der gleiche Jahrgang wie Massine) der ab 1920 auch eigene Filme produzierte – die bekanntesten darunter waren wohl die Nachkriegsfilme Irgendwo in Berlin und Emil und die Detektive – hatte schon in seiner Schulzeit angefangen, filmgeschichtliche Dokumente zu sammeln, und das, als sie als Werkzeuge einer Wissenskultur des Erinnerns und so auch der Filmwissenschaft noch kein Desiderat waren. Im Laufe der Zeit sammelte er alles, was mit dem Film zu tun hatte, wie Fotos, Plakate, Programmhefte, Rezensionen, Drehbücher, Filme, filmarchitektonische Modelle, Kameras und Projektoren. Im Jahr 1963 erwarb glücklicherweise das Land Berlin diese Sammlung und machte eine Institution daraus. Mit Lamprecht als Gründungsdirektor konnte die DEUTSCHE KINEMATHEK jetzt ihre Arbeit aufnehmen. Seitdem wird dort alles archiviert, was mit Geschichte und Technik des Films zu tun hat. Weitere Sammlungen und Nachlässe kamen im Lauf der Zeit hinzu. Im Jahr 2000, siebenunddreißig Jahre nach ihrer Gründung, erhielt die Kinemathek zusätzlich öffentliche Ausstellungsräume und konnte ihren Arbeitsbereich durch Kooperationen und Publikationen erweitern.
Das alles gründete in dem Traum eines besessenen Schuljungen.

 

Ein kleiner Blick auf die parallelen Zeitachsen belegt die Entwicklung im Film

 

Zeitleiste FILM -Archive - TANZFILM  (Rechte Nele Lipp)

 

Um 1895 wurden die ersten Filme überhaupt gedreht (zum Beispiel von Georges Méliès – Frankreich), um 1920 setzten mit den Schriften Sergej Eisensteins und Bela Balaczs erste filmwissenschaftliche Untersuchungen ein, 1963 wurde das erste Deutsche Filmarchiv, die Deutsche Kinemathek, in Berlin gegründet.

 

Die Entwicklung im Tanzfilm
1896 drehten die Brüder Lumière kurze Filmsequenzen von Loïe Fullers Serpentinentanz, um 1905 wurden Tanzfilm-Aufnahmen von A. Guy-Blanché gemacht, um 1935 begannen systematischere Tanz-Filmdokumentationen durch L. Massine, 1985 wurde das Deutsche Tanzfilminstitut gegründet und 2013 setzten mit Claudia Rosinys Publikation Beziehungen zwischen Mediengeschichte und moderner Tanzgeschichte erste tanzfilmwissenschaftliche Untersuchungen ein.

 

Im Bereich der Sparte Tanzfilm dauerte es also nicht ganz so lange, bis sich jemand fand, der das jeweils neue Medium als sammlungs- und in diesem Zusammenhang auch wissenschaftswürdig erkannte und damit startete, derartig exzessiv zu sammeln, dass sich aus dem persönlichem Engagement nach und nach eine Institution entwickeln konnte. Lamprecht war Filmemacher, Härtel Tänzerin. Beide verbindet ein je ganz persönliches und vor allem ein unbürokratisches Engagement, sowie ein lebenslanger und existenzieller Einsatz für die Sache.

 

Es soll hier auch noch eine dritte Sammlerpersönlichkeit in Relation gesetzt werden, um der Beobachtung, dass offensichtlich nur ein besonderes, in der eigenen Biografie begründetes Engagement derartige Archive ins Leben zu rufen imstande ist, zusätzliches Gewicht zu verleihen. Es handelt sich um das Beispiel des litauisch-amerikanischen Filmregisseurs, Autors und Archivars Jonas Mekas. Aus verzweifelter Leidenschaft für das Tagebuchschreiben während seiner elfjährigen Odysse, in der er von den Nationalsozialisten interniert und anschließend als „displaced person“ durch Deutschland geschleust wurde, entwickelte er, schließlich in die USA transportiert, das so genannte „Tagebuchfilmen“. Dies machte ihn zu einem Pionier des amerikanischen Avantgardekinos und aus seiner persönlichen Sammlung der Motive endloser Tage banalen Geschehens und aus der darin verborgenen Suche nach Lebenssinn wurde – vergleichbar der Recherche von Marcel Proust – ab den frühen 1960er Jahren schuf er ein zunächst privates Filmarchiv, in dem er bald nicht nur seine, sondern tausende experimenteller Kunstfilme amerikanischer Outsider, die – jenseits des Hollywoodkinos mit ihrer gefälligen Unterhaltung – subtile Erfahrungen, Wahrnehmungen und Ideen außerhalb des kommerziellen Mainstreams dokumentieren.
1970 gründete Mekas unter anderem zusammen mit Peter Kubelka, dem experimentierenden Filmemacher und Kodirektor des österreichischen Filmmuseums, sowie dem US-amerikanischen Kurzfilmregisseur Stan Brackage in New York die Anthology Film Archives, aus denen die weltgrößte Sammlung von Avantgarde-Filmen hervorging. Bewundernswerter Weise verstand Mekas diese trotz ständiger Geldknappheit zu schützen und bis zu seinem Lebensende in diesem Jahr zu erhalten.

 

Entsprechendes – nur hier im Bereich des künstlerischen Tanzes – findet sich in Heidemarie Härtels Deutschen Tanzfilminstitut, dem jetzt, 34 Jahre nach seiner Gründung, ein der DEUTSCHEN KINEMATHEK entsprechendes neues Zuhause und eine dauerhaft stabile Förderung dringend gewünscht wird, damit ein unvergleichliches kulturelles Erbe bewahrt werden kann.

 

NELE LIPP

 

25. April 2019

 

KOÏNZI-Dance e.V.

 

Objekt/Foto: Simon Waßermann "Handle with Care" Valises et Passages. KOÏNZI-Kaffeehaus IV
Temporärer Raum für Wechselwirkungen der Künste_2019
Veranstaltung KOÏNZI-DANCE e.V. Fabrik der Künste Hamburg, Kreuzbrook 10-12 D 23. – 27. April 2019, jeweils 18 bis 22 Uhr

Gerne machen wir auf die Kulturwoche mit Ausstellung / Diskussionen / TanzPerformances / Filmen / Gesprächen am Tisch / Preisverleihung des diesjährigen KOÏNZI-Kaffeehauses, das unter dem Motto Valises et Passages steht, aufmerksam – auch weil der künstlerischen Leitung des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen in diesem Rahmen die Ehrenmitgliedschaft verliehen wird.

 

Zur Vernissage am 23. April 2019 um 18 Uhr lädt KOÏNZI-DANCE e.V. in die Fabrik der Künste. Nach einer Einführung nebst Verleihung des 5. BlauLaut-Preises für interdisziplinäre Kunst an Jasmin Schaitl mit Laudation von Dr. Nele Lipp erhält der Geist weitere Anregung durch eine Podiumsdiskussion.

 

In der Ausstellung werden Arbeiten von Anna Lena Grau (Packstücke), Nele & Lauritz Lipp (Jean Weidts Exilfahrten), Wittwulf Y Malik (5 voyages), Burkhard Scheller (o.T., o.J.), Marina Siena / Marlis Brinkmann (cum radices vidulus), Simon Waßermann (genii / loci) gezeigt. Zeitbasierte Elemente werden mit musikalischen Intermezzi von Wittwulf Y Malik angekündigt.

 

Auszug aus dem Programm

 

Donnerstag, 25. April

19.00 Maskenvignetten / Tanzperformance (25’)

Anatelier / Gilles Viandier (Tanz): Dodomonde pour „Valises et Passages“ (2019)

20.00 Tanzfilm (50’) Nele Lipp: O TEMPORA O MORES – Grand Défilé des Masques (2017, eine Produktion von KOÏNZI-DANCE e. V., Filmversion Heidi Härtel)

21.00 Kleine Feier zur Ehrenmitgliedschaft

für Heidi Härtel (Deutsches Tanzfilminstitut Bremen), die die Arbeit von KOÏNZI-DANCE e. V. seit 20 Jahren begleitet.

 

Das umfangreiche Programm finden Sie unter KOÏNZI-DANCE e.V.

Foto: Anja Beutler O Tempora O Mores. Grand Défilé des Masques
Premiere einer Filmversion im Rahmen des KOÏNZI-Kaffeehaus IV
Veranstaltung KOÏNZI-DANCE e.V. Fabrik der Künste Hamburg, Kreuzbrook 10-12 D 26.04.2019

Zur Performance “O Tempora O Mores – Grand Défilé des Masques” (2017) von Nele Lipp / KOÏNZI-DANCE e. V. sind im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen in enger Zusammenarbeit der künstlerischen Leitung, Heide-Marie Härtel, mit Nele Lipp die zentralen Aussagen des Stücks auf filmischer Ebene kreativ weiter vorangetrieben worden. Entstanden ist eine sehenswerte Filmversion.

 

“O TEMPORA O MORES – Grand Défilé des Masques” ist Ariane Mnouchkine gewidmet. Das Stück ist eine Passage durch einige Arbeiten von Nele Lipp – immer wieder aufgeschreckt vom neuen Geist der Zeit. Die Masken und Objekte für O TEMPORA O MORES … stammen aus anderen Aufführungen von KOÏNZI-DANCE. Einige entstanden im Zusammenhang von Kooperationen mit Christiane Meyer-Rogge-Turner. Sie landeten im Depot – einer Art Orkus. Von dort und damals (O Tempora) steigen sie als Wiedergänger hervor, um angesichts der neuen Sitten (O MORES) Wirrungen offenbar zu machen.”

 

Die Filmversion “O TEMPORA O MORES” wird im Rahmen des KOÏNZI-Kaffeehaus IV anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Heide-Marie Härtel bei KOÏNZI-DANCE e. V. am 25. April 2019 um 20.00 Uhr in der Fabrik der Künste in Hamburg Kreuzbrook uraufgeführt.

Annelie Keil, Gesundheitswissenschaftlerin Was für eine wunderbare und vorwärtstreibende Idee: Kultur Passage Bremen – ein Tanzhaus für die Stadt

Tafi-Info Bremen 18.03.2019

 

“Was für eine wunderbare und vorwärtstreibende Idee: Kultur Passage Bremen – ein Tanzhaus für die Stadt”. Diese Überschrift trägt ein Schreiben an die Initiative für die Kultur Passage Bremen von Professor Doktor Annelie Keil, das hier im Wortlaut wiedergeben wird.

 

“Ein alter Freund, der Philosoph Rudolf zur Lippe, wollte mit seinem letzten Buch mit dem Titel: „ Das Denken zum Tanzen bringen“ und dabei erneut für eine neue Kunst der Aufmerksamkeit eintreten. In einer Rezension heißt es: Wandel und Bewegung sind Grundphänomene – nicht nur des menschlichen Lebens -, doch erstaunlicherweise sind sie nur selten philosophisch eingehend erörtert worden. Rudolf zur Lippes “radikale Phänomenologie” widmet sich höchst verschiedenen Bewegungsformen: Die Beobachtungen reichen von Vogelschwärmen über Wolkenbilder bis hin zu Tanz und Kampfkunst. Nicht zuletzt anhand von Figuren aus anderen Kulturen gelingt es ihm zu zeigen, wie wir einen Wandel in unserem Sehen und Erleben in Gang setzen können.

Das Projekt „ Kultur Passage Bremen“ will nicht nur das Denken, sondern vor allem die Stadt zum Tanzen bringen, will verbinden, was schon da ist und vorantreiben, was sich in Bremen auf vielerlei Weise schon in Bewegung gebracht hat, will teilen, womit man gemeinsam stärker werden kann. Wohin man schaut, haben der Tanz und das Tanzen in den letzten Jahren den „öffentlichen Raum“ erobert, haben Menschen in Bewegung versetzt, alte und behinderte Menschen wieder aufs Parkett gelockt. Sieht man sich die Angebote, Akteure und Visionen in Bremen an, so ist Bremen bereits ein virtuelles Tanzhaus, den wirklichen Ort für den Tanz und eine bewegte Kunst müssen wir schaffen. Wir müssen die Puzzelteile zu einem Ganzen fügen und diesem Ganzen nicht nur neues, sondern lebendiges Leben einhauchen, das nicht gleich im Kesseltreiben von Konkurrenz, knappen Mitteln oder „ da könnte ja jeder kommen“ untergeht ..Zum Jahr der Bremer Stadtmusikanten eine herrliche Idee: wer immer die Rollen von Esel, Hund, Katze und Hahn am Ende übernimmt, alle Beteiligten an einem Tanzhaus für Bremen gewinnen auf jeden Fall mehr als den Tod. „Darf ich bitten“ zum Tanz der Tänze.”

 

Annelie Keil

Bremen, im März 2019

 

Das Original-Schreiben von Annelie Keil ist hier zu lesen.

 

Modell mit Entwurfscharakter für einen möglichen Standort Initiative Kultur Passage Bremen – Ein Haus für den Tanz [Beitrag im Weser-Kurier]
"Eine Initiative will Tanzeinrichtungen und deren Schlagkraft bündeln. Im Gespräch ist ein Ausbau der Schwankhalle in der Neustadt zur Schaffung einer neuen (und barrierefreien) Spielfläche.
Zu Gast im TAFI Bremen 15.3.2019

Ein Beitrag von Hendrik Werner im Weser-Kurier am 15. März 2019

 

“Mit einem ambitionierten Projekt sind am Freitag Vertreter der hiesigen freien Tanzszene an die Öffentlichkeit gegangen: Bei einem Pressegespräch im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen stellten sie Pläne für ein Tanzhaus in der Stadt vor, das unter dem Namen „Kultur Passage Bremen“ die Arbeit verschiedener Institutionen und Akteure bündeln soll. Im Gespräch für den Standort ist die Neustadt, genauer: Erweiterungsbauten für die Schwankhalle.

Mit 3600 Quadratmetern bezifferten die drei Initiatoren – Tanzfilminstitut, step dance project und tanzbar_bremen – den Raumbedarf. In Rede stehen sowohl Anbauten und Aufstockungen. Gedacht ist zum einen an einen Nutzflächenausbau gemeinschaftlich genutzter Räume, darunter Säle, Foyer, Backstagebereiche, Gästewohnung sowie Proben- und Lagerräume, von derzeit 1300 auf gut 2500 Quadratmeter.

Der Hauptzuwachs an Fläche soll sich aus einer zusätzlichen barrierefreien Bühne (samt tanzspezifischer Ausstattung), diese „umgebende Betriebsflächen“ und „vergrößerte Probebühnen“ ergeben, heißt es in einem Entwurf, den die Leiterin des Deutschen Tanzfilminstituts, Heide-Marie Härtel, steptext-dance-project-Leiter Helge Letonja und Günther Grollitsch, künstlerischer Leiter des inklusiven Kollektivs tanzbar_bremen, gemeinsam vorstellten.

Wert legten sie auf die Feststellung, dass besagte Schwankhallen-Option nur und immerhin einen „beispielhaften Standort“ betreffe, dessen Eignung erst durch eine Machbarkeitsstudie verbindlich zu ergründen sei. Die Kosten für einen etwaigen Umbau der Schwankhalle bezifferte der Städteplaner und Architekt Jürgen Koch mit 14 bis 18 Millionen Euro. Die Personalkosten eines Tanzhauses als Bestandteil einer „Kultur Passage Bremen“, darunter Posten wie Betriebsbüro, Hausmeister und Reinigung, veranschlagt das Entwurfspapier auf 180.000 Euro pro Jahr; nicht eingerechnet sind eventuelle Mietkosten.

 

“Das neue Tanztheater ist nicht in Wuppertal, sondern in Bremen erfunden worden.” Tanzfilminstitutsleiterin Heide-Marie Härtel

 

Der Zeitplan zur Realisierung des Projekts ist ehrgeizig. Als weitere Wegmarke machte Helge Letonja den Welttanztag am 29. April namhaft. An diesem Termin ist ein Podium mit einem nationalen Expertengremium geplant, um das Vorhaben mit Tanzschaffenden und Kulturpolitikern zu diskutieren. Im Anschluss an die Bürgerschaftswahl vom 26. Mai soll die Vision nach dem Willen der Initiative in ein erstes Planungsstadium münden. Ziel sei die Eröffnung des Tanzhauses zum Ende der kommenden Legislaturperiode. Letonja nannte die Jahreszahl 2024 als Wunschtermin für Einzug und Arbeitsbeginn.

 

Ein wesentlicher Impuls für die Initiative sei vom Förderbericht 2018 des Bremer Senators für Kultur ausgegangen, sagte Härtel. Die darin versammelten Aussagen zur Vernetzung von Akteuren, zur Schaffung von Synergieeffekten und zur „Bereitstellung von Produktionsstätten“ würden Mut machen, ja seien beflügelnd.

Heide-Marie Härtel sieht in dem Konzept, das auch Arbeitsfelder wie Inklusion, forschende Tanzmedizin, Tanz und Schule sowie Stadtteilarbeit beinhaltet, eine verheißungsvolle Möglichkeit, an wirkungsmächtige Bremer Tanztraditionen anzuschließen, für die Namen wie Susanne Linke, Reinhild Hoffmann, Urs Dietrich und Johann Kresnik einstünden. „Das neue Tanztheater ist nicht in Wuppertal, sondern in Bremen erfunden worden“, sagte Härtel weiter.

 
Hiesige Tanzsparte auf einem Level mit kleineren Städten
An diese Traditionslinien am Theater Bremen anzuknüpfen, sei schon im Blick auf die Anzahl der Tänzer schwierig. Mit einer Compagniestärke von acht Akteuren bewege sich die hiesige Tanzsparte auf einem Level mit kleineren Städten wie Cottbus und Halberstadt; dagegen habe das Niedersächsische Staatstheater in Hannover 29, die städtische Bühne in Nürnberg sogar 79 Tänzer.

„Der Aus- und Aufbau eines zweiten Standbeins erscheint dringend geboten“, sagte Härtel abschließend. Ziel sei eine sinnvolle Ergänzung des städtischen Theaterbetriebes hinsichtlich des Tanzsegments. Dazu zählen auch die Anbindung von Einrichtungen und Personen, die sich um Ausbildungs- und Gesundheitsaspekte kümmern. Für die entsprechenden Bereiche hat sich die Initiative der Mitwirkung der Tanzpädagogin Jacqueline Davenport und der Gesundheitswissenschaftlerin Annelie Keil versichert.

 

Die künstlerischen Möglichkeiten, die eine Ballung von interdisziplinärem Sachverstand an einem Ort haben könnten, skizzierte Helge Letonja. Es gehe darum, „Tanzproduktionen in ihrer Entstehung und Vernetzung neu zu denken“. Zur Namensgebung merkte er an, dass „Kultur Passage“ – notabene: (noch) ohne Kopplungsstrich – für jenes Prinzip der Durchlässigkeit stehe, das sich die Initiative von dem Projekt verspreche.

 

“Tanzproduktionen in Entstehung und Vernetzung neu zu denken, ist das Ziel

steptext-dance-project-Leiter Helge Letonja

 

Das gelte nicht nur für den Tanz, sondern auch für andere Bühnenspielarten wie das Schauspiel. Von der Schaffung zusätzlicher Aufführungsflächen könne nicht zuletzt auch das Theater Bremen profitieren, das ebenfalls einen Mangel an Spielstätten, an Probebühnen zumal, beklage. Weitere Andock-Pläne der Tanzinitiative betreffen die vis-à-vis gelegene Städtische Galerie. Nach punktuellen Kooperationen mit der Kunsthalle sind die Aktivisten offenbar zum stadtweiten Schulterschluss entschlossen.” Hendrik Werner

Fotos: Sebastian Wolf Schlafwandler 1999 / 2019

Dreharbeiten steptext dance project Bremen D 13.03.2019 um 20.00 Uhr

“So humorvoll vital wie besonnen fragil entführt das Tanzduett SCHLAFWANDLER 1999/2019 in die schwebenden Sphären zwischen Schlafen, Träumen und Wachen. Des alltäglichen Gerangels und Gerennes müde taucht ein Paar in seine unbewussten Welten ein – und findet sich in einem Strudel eigenwilliger Reminiszenzen wieder. Kaum Erinnertes und längst Verdrängtes münden in skurrile Ausbrüche, fliegende Federn, bebenden Unmut und kippende Balancen. 20 Jahre nachdem Helge Letonja diesen surrealen Bilderbogen für Anne Minetti und Ziv Frenkel kreierte, nehmen die beiden die Choreografie wieder auf und führen sie mit neuen Fragen fort.
Wie speichern Körper Erlebtes? Der lange Taumel zweier Menschen ums Finden und Verlieren, welche Essenzen birgt er für den Tanz? Zu Schuberts „unvollendeter“ Sinfonie in h-Moll zeichnet das Duo ein entschleunigtes Ringen um Gleichgewichte in die fließende Zeit. “

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Choreografie 2019, Tanz: Anne Minetti, Ziv Frenkel
Choreografie 1999: Helge Letonja

Musik/Collage: J.B. Lully, Henry Purcell, Israel Bright, Franz Schubert

Bühne: Jurin Wendelstein, Student der Architektur an der Hochschule Bremen

Lichtdesign, Technische Leitung: Timo Reichenberger

Produktionsassistenz: Florentine Emigholz

ÖA-Text: Maja Maria Liebau

Fotos: Sebastian Wolf

Produktion: steptext dance project

Gefördert vom Senator für Kultur Bremen

Unterstützt von: Deutsches Tanzfilminstitut Bremen, Uferstudios Berlin und Compagnie A180°

 

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Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich, die Premiere filmisch zu dokumentieren.

Jean Cebron TANZSALON 26: Abschied von Jean Cébron

Filmvortrag Deutsches Tanzfilminstitut Bremen Bremen D Sonntag, 10.03.2019, um 20.00 Uhr

 

Der Tänzer, Choreograf und Pädagoge Jean Cébron verstarb am 1. Februar im Alter von 94 Jahren. Er war nach Kurt Jooss über Jahrzehnte der wohl stilprägendste Tanzpädagoge der Folkwangschule. Zu seinen Schülern zählen so bekannte Tanzpersönlichkeiten wie Reinhild Hoffmann, Susanne Linke, Urs Dietrich und Lutz Förster.

 

Jean Cébron war als Tänzer z.B. in berühmten Ballettstücken von Kurt Jooss tätig und als Choreograf, der in den 70iger Jahren u.a. mit Pina Bausch auftrat. Das Deutsche Tanzfilminstitut verfügt über bisher nicht publiziertes Videomaterial aus dem Unterricht von Jean Cébron, aus Vorstellungen der Folkwangschule aus den 90-er Jahren und aus seiner Arbeit mit dem Bremer Tanztheater aus den 80-er Jahren unter Reinhild Hoffmann.

Wir zeigen Ausschnitte aus den Dreharbeiten und sprechen mit einem seiner Schüler aus den 90-ern, mit Professor Doktor STEPHAN BRINKMANN, der seit Ende letzten Jahres Leiter der Tanzabteilung der Folkwang Universität der Künste ist.

 

Im Anschluss an die Präsentation machen wir Sie gerne mit einer Premiere bekannt, die in der darauf kommenden Woche, am 13.3. in der Schwankhalle zu sehen sein wird: SCHLAFWANDLER 1999 / 2019. Das 1999 von Helge Letonja choreographierte Stück führen die gleichen TänzerInnen 20 Jahre später in einem zweiten Teil fort. Ziv Frenkel und Anne Minetti sind im Tanzsalon anwesend. (Premiere 13.3., weitere Vorstellungen 14. und 16.3.)

 

Der TANZSALON 26 beginnt am Sonntag, 10. März 2019, um 20:00 Uhr im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen, Forum am Wall, Am Wall 201, 28195 Bremen. Eingang von der Ostertorstraße aus, links neben Bäckerei. Tel. 0421 240 550   

 

 

 

 

 

 

Foto: Marianne Menke LOS DESAPARECIDOS – Vom Erdboden verschluckt

Dreharbeiten steptext dance project Schwankhalle Bremen D 31.01.2019 um 20.00 Uhr

“Das Tanzsolo LOS DESAPARECIDOS ist eine physische Auseinandersetzung mit den Folgen eines jahrzehntelang in Lateinamerika verübten Verbrechens: dem gewaltsamen Verschwindenlassen. Bis heute sind tausende Opfer wie vom Erdboden verschluckt. Ungewiss ist, was mit ihnen geschah. Ihre Schicksale schwelen als traumatische Wunden in familiären und gesellschaftlichen Gefügen. So auch in Kuba und Kolumbien, den Herkunftsländern der vielfach prämierten Choreografin Maura Morales und des Tänzers/Schauspielers Augusto Jaramillo-Pineda, die ihre erste künstlerische Zusammenarbeit diesem gemeinsamen Thema widmen – und zugleich dessen universelle Dimension erforschen: Wie wirkt sich eine ewige Leerstelle auf das Leben aus? Was gibt Kraft, wenn jede Hoffnung neue Verzweiflung nährt und umgekehrt? Zu eigens geschaffener elektronischer Musik des etablierten Tanztheaterkomponisten Michio Woirgardt vermisst das Solo die Verknüpfungen zwischen Trauma und Gewalt ebenso, wie die Potenziale von Mitgefühl und Gemeinschaft.”

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Choreografie, Regie, Kostüme, Bühne:
Maura Morales
Konzept/Idee, Tanz/Schauspiel, Kostüme, Bühne:
Augusto Jaramillo Pineda
Komposition: Michio Woirgardt
Dramaturgie: Anke Euler
Technische Leitung / Lichtdesign: Timo Reichenberger
Produktionsassistenz: Florentine Emigholz
ÖA-Text: Maja Maria Liebau
Fotos: Marianne Menke

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Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich, die Uraufführung zu dokumentieren.

Gisela Peters-Rohse mit Günther-Grollitsch. Foto: Daniela Tanzarchiv Köln ehrt Tanzpädagogin Gisela Peters-Rohse
Filmpräsentation "Der Eintänzer" und "ZEUGEN DES TANZES: Katja Schneider trifft Gisela Peters-Rohse"
Veranstaltung Deutsches Tanzarchiv Köln Mediapark, Tanzmuseum 16.12.2018 um 19:30 Uhr

“Alles ist Tanz”, sagt Gisela Peters-Rohse. “Und alles kann Tanz werden: die Menschen, ihre Geschichten, die Stadt in der wir leben.” Anlässlich ihres 80. Geburtstags präsentiert das Deutsche Tanzarchiv Köln zwei Dokumentarfilme über ihr Wirken.

 

Erst jüngst, zu Beginn ihres achtzigsten Lebensjahres, stellte Gisela Peters-Rohse ihr tänzerisches Können in einem Duo mit dem um viele Jahre jüngeren Tänzer Günther Grollitsch in dem Stück “Der Eintänzer” noch einmal unter Beweis: Unbändige Lebenslust, sinnliche Freizügigkeit und künstlerische Experimentierfreude einerseits, Kriegserfahrungen, Inflation, eine erstarkende Rechte und politisch hochbedrohliche Lage anderseits – diese ambivalente Stimmung fängt das Bühnenduo so leichtfüßig wie trennscharf ein. Und es fragt: Was bedeutet es, den eigenen tanzenden Leib zu Markte zu tragen? Wann kompromittiert derartige Dienstbarkeit die persönliche Integrität?

 

Gisela Rohse-Peters wurde 1938 geboren und erhielt ihre tänzerische Berufsausbildung in der modern ausgerichteten Tanzschule Lola Rogge in Hamburg. Sie tanzte in mehreren deutschen Staatstheatern und bildete sich parallel dazu in ganz Europa in den verschiedenen Tanztechniken weiter. Ab 1970 leitete sie die Abteilung Kinderballett und das Pädagogik-Seminar für Kindertanz an der Rheinischen Musikschule, Konservatorium der Stadt Köln. Von 1986 bis 2001 war Gisela Peters-Rohse Dozentin für Labans Raum- und Bewegungslehre, Improvisation und Folkloretanz sowie Kindertanz-Pädagogik am Institut für Bühnentanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Über ihre pädagogische Tätigkeit hinaus wurde sie mit einer Vielzahl bemerkenswerter Choreografien für Kinder international bekannt. Frau Rohse-Peters entwickelte eine eigene Unterrichtskonzeption und -methodik, die sie seit über zehn Jahren auf Einladung verschiedener Unterrichtsstätten wie Peking, Moskau, Leningrad, Singapur, Brasilien, in der Schweiz und auch in Deutschland bis heute lehrt.

 

Zu Ehren dieser aktiven Persönlichkeit des Tanzes zeigt das Deutsche Tanzarchiv Köln das Filmporträt “ZEUGEN DES TANZES: Karin Schneider trifft Gisela Peters-Rohse” und die Dokumentation “Der Eintänzer”. Beide Filme sind Produktionen des Deutschen Tanzfilmarchivs Bremen, das sich der Künstlerin und Pädagogin besonders verbunden fühlt. Ein Gespräch mit der Jubilarin und der Filmemacherin Heide-Marie Härtel führt Thomas Thorausch.

TANZSALON 25: Kresniks “Macbeth” (Rekonstruktion) aus Linz

Veranstaltung Deutsches Tanzfilminstitut Bremen Bremen D Montag, 10.12.2018 um 20 Uhr

 Wiedereinstudierung des Stückes von 1988 (Theater Heidelberg) mit dem Ensemble des Landestheaters Linz.

Mit Ausschnitten aus der Aufzeichnung des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen.

 

Ein Klassiker des Theaterberserkers Johann Kresnik aus dem Jahr 1988. Grell und gleichzeitig hoch ästhetisch beschreiben die Arbeiten des österreichischen „Enfant terrible“ der Tanzwelt gesellschaftliche und politische Fehlentwicklungen. Kresniks Macbeth entstand auf dem Höhepunkt der bundesrepublikanischen Barschel-Pfeiffer-Affäre und zeigt den mörderischen Kampf um die Macht. (Pressetext Theater Linz)

 

Die ZEIT titelt 1988: “Die Kieler Affäre – in mörderischen Tänzen” und weiter: “Es ist in Tanzwut, Präzision und Einfallskraft wohl das beste der Tanzdramen, die Kresnik – mit kritischem Blick auf die Familienverhältnisse seiner Titelhelden – in den letzten Jahren geschaffen hat.“ 40 Jahre später hat das Stück noch nichts an Aktualität verloren. “So ist die Rekonstruktion von Kresniks Macbeth eine zeitgemäße Entscheidung. Deren Umsetzung bewältigt das Ballett des Linzer Landestheaters mit leidenschaftlicher Bravour. “, so Helmut Ploebst im österreichischen “Der Standard”.

 

Im Tanzsalon 25 wird die Dokumentation der Premiere am Theater Linz gezeigt.

 

Der Eintritt ist frei.

 

Filmveranstaltung im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen, Am Wall 201, Forum am Wall. (Eingang Osterstraße, links neben der Bäckerei)

 

577_Techn-Support_07 IASA zu Gast im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen
Exkursion der Internationalen Vereinigung der Schall- und audiovisuellen Medien - Ländergruppe Deutschland / Schweiz
Veranstaltung Deutsches Tanzfilminstitut Bremen Bremen D 24.11.2018 um 15.00 Uhr

Die Jahrestagung der IASA-Ländergruppe Deutschland/Schweiz e.V. findet in Zusammenarbeit mit dem Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik und der Günter Grass Stiftung am 23. und 24. November 2018 im Studienzentrum Künstlerpublikationen / Weserburg statt und bietet eine Exkursion in das Medienarchiv des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen an.

 

Im Zentrum der Tagung stehen die Perspektiven institutioneller Archivierung audiovisueller Medien besonders unter dem Aspekt der Digitalisierung und der Langzeitarchivierung dieser Mediengattung. Hier knüpft die Führung durch das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen, speziell durch die technische Abteilung, an. Wir freuen uns besonders über das Interesse der Kollegen aus der Schweiz / Memoriav. Der Rundgang durch unsere Räume folgt den zahlreichen Arbeitsphasen, die ein Medium bis zur vollständigen Aufnahme in unser umfangreiches Tanzfilmarchiv, dem größten Europas, durchläuft. Vielschichtige, zeitaufwendige Arbeitsprozesse zur Digitalisierung von Videobändern unterschiedlicher Formate werden sichtbar. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Möglichkeiten der Restaurierung von Bändern. Die Verarbeitung der Digitalisate, ihre Aufnahme in eine individuell auf die Bedürfnisse unseres Instituts abgestimmte Datenbank, die Erschließung der Filme und die anschließende Langzeitdigitalisierung werden von unseren Mitarbeitern plastisch vorgestellt. Der ausführliche fachliche Austausch mit der Leiterin Heide-Marie Härtel knüpft neue Verbindungen und beschließt die Exkursion.

Songs from the neighborhood. Foto Marianne Menke YOUNG ARTISTS: Songs from the Neighborhood

Dreharbeiten Young Artists / steptext dance project Bremen D 23.11.2018 um 20 Uhr

Der eine schnackt im Treppenflur mit jedem, die andere verschwindet grußlos hinter ihrer Tür. Manche feiern zusammen und einige rufen die Polizei, sobald es laut wird: So vielfältig wie die Menschen ist ihr nachbarschaftliches Miteinander. Für ihr neues Bühnenstück sind die young artists in mehrere Stadtteile ausgeschwärmt und haben sich dort mit Bewohner_innen ausgetauscht. Die Impulse aus diesen Begegnungen verwandeln sie auf der Bühne in eine so humorvoll freche wie besonnene Tanztheatercollage. Wer wünscht sich was von den Nächsten nebenan? Warum? Wie wichtig ist Individuelles, welche Rolle spielt Gemeinschaft? Antworten aus unterschiedlichsten Lebensentwürfen, Kulturkreisen und Generationen verflicht das mit jungen Bremer_innen aus Syrien, Ägypten, dem Iran und einem Mutter-Tochter-Duo aus Deutschland besetzte Ensemble zu expressiven Tableaus.

 

CREDITS
Künstlerische Leitung / Choreografie / Tanz- und Theatertraining: Augusto Jaramillo-Pineda
Choreografische Mitarbeit / Tanztraining: Kossi Sebastien Aholou-Wokawui
Tänzer_innen / Darsteller_innen young artists: Mariama Jobe, Azad Kour, John Nessim, Josephine Pavlak, Marie-Luise Pavlak, Ali Zarabi
Kostüme: Rike Schimitschek
Technische Leitung / Licht: Timo Reichenberger
ÖA-Text: Maja Maria Liebau
Produktion: steptext dance project
Gefördert durch: start JUGEND KUNST STIFTUNG BREMEN

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich, die Premiere filmisch zu dokumentieren.

Foto Marianne Menke TANZSALON 24_anders: tRanz

Veranstaltung steptext dance project Schwankhalle Bremen D 04.11.2018 um 19.00 Uhr

Dokumentarfilm von Marie-Claire Schmarsow – work in progress präsentiert von steptext dance project
 
Am kommenden Sonntag gibt Marie-Claire Schmarsow einen Einblick in ihre Masterarbeit an der Universität Bremen, bei der sich die vielfältige internationale Arbeit der Compagnie STEPTEXT DANCE COMPANY mit den Thesen von Transkulturalität treffen. Sie zeigt diese Arbeit als work in progress, aus dem hervorgeht, wie subtil sich berufliche, menschliche und alltägliche Aktionen der einzelnen Akteure mit- und ineinander vermischen, – eine Arbeitsweise, die dem künstlerischen Ergebnis im Tanztheater sehr zugute kommt. 

 

Aus dem Pressetext von steptext dance company:

Für ihren Dokumentarfilm „tRanz“ hat Marie-Claire Schmarsow die Aktivitäten von steptext dance project ein halbes Jahr lang mit der Kamera begleitet. Einblicke in Proben, Aufführungen und Arbeitsalltag, ergänzt durch die eigene Wahrnehmung der Künstler_innen, fügen sich zu einem vitalen Porträt transkulturellen Tanztheaters.

Eine Masterarbeit im Studiengang Transnationale Literaturwissenschaft der Uni Bremen. Einführung: Prof. Dr. phil. Elisabeth Arend, Leitung des Studiengangs Transnationale Literaturwissenschaft: Literatur, Theater, Film. Unterstützt vom Deutschen Tanzfilminstitut Bremen.

 

Der Eintritt ist frei.

Sonntag um 17.00 Uhr

 Ort: Schwankhalle Bremen Buntentorsteinweg 112/ 116

 

Macbeth. Rekonstruktion Linz 2018 Macbeth. Kresnik-Rekonstruktion Linz

Dreharbeiten Landestheater Linz Linz Österreich 13.10.2018 um 20.00 Uhr

Choreografisches Theater von Johann Kresnik nach William Shakespeare | Musik von Kurt Schwertsik

 

Ein Klassiker des Theaterberserkers Johann Kresnik aus dem Jahr 1988. Grell und gleichzeitig hoch ästhetisch beschreiben die Arbeiten des österreichischen „Enfant terrible“ der Tanzwelt gesellschaftliche und politische Fehlentwicklungen. Kresniks Macbeth entstand auf dem Höhepunkt der bundesrepublikanischen Barschel-Pfeiffer-Affäre und zeigt den mörderischen Kampf um die Macht.

 

Eine gelungene Rekonstruktion, so die Kritik im Standard.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut freut sich, die Premiere filmisch zu dokumentieren.

TanzKollektivBremen-Einunddreissig Skizzen TANZSALON 23: “Einunddreißig Skizzen” TanzKollektivBremen (Vorschau)

Zu Gast im TAFI Deutsches Tanzfilminstitut Bremen Bremen D 04.10.2018 um 20.00 Uhr

Magali Sander Fett und das TanzKollektivBremen stellen ihr aktuelles Tanzprojekt vor.

1968 gründete Johann Kresnik sein Choreografisches Theater am Theater Bremen. Heute, 50 Jahre später, setzt sich das TanzKollektivBremen mit dem eher unbekannten zeichnerischen Werk des Choreografen und Künstlers Kresnik auseinander. Kresniks Skizzen waren Ursprung seiner Inszenierungen, seine ersten und ursprünglichsten Gedanken, wie ein Tagebuch.   

 Fünf Tänzer*innen stellen in „Einunddreißig Skizzen“ eine persönliche Beziehung zu den Bildern her, erforschen sie, verändern einzelne Elemente und Posen und lassen sie lebendig werden. Die Choreografie von Magali Sander Fett ist eine ganz eigene tänzerische Auseinandersetzung mit Machtverhält-nissen und Polaritäten. Erfahrungen, Gefühle, aber auch Herkunft und Generation der beteiligten Tänzer*innen formen sich zu einer Neuinterpretation der Zeichnungen aus heutiger Sicht. Grundlegenden Themen des menschlichen Daseins finden sich in allen Skizzen wieder und werden im Stück verhandelt. 

 

Das TanzKollektivBremen ist eine Plattform für zeitgenössischen Tanz, 2013 gegründet von ehemalige Ensemblemitglieder vom Bremer Tanztheater / Urs Dietrich: Tomas Bünger, Miroslaw Żydowicz und Magali Sander Fett. Kern der Arbeit ist es, den zeitgenössischen Tanz aus der Tradition des Bremer Tanz-theaters heraus in Zusammenarbeit mit Künstlern anderer Sparten weiter zu entwickeln und neue performative Formate auf der Bühne und in anderen Räumen zu erproben. www.tanzkollektivbremen.de 

 

Aufführungen: Donnerstag, 11.10.2018, 20:00 Uhr (Uraufführung) 
Sonntag, 14.10.2018, 18:30 Uhr (anschließend Publikumsgespräch) 
Donnerstag, 25.10.2018, 20:00 Uhr   
Theater Bremen, Kleines Haus, Goetheplatz 1, 28203 Bremen   

 

Der Eintritt zum Tanzsalon ist frei.

 

Sie finden das Deutschen Tanzfilminstitut Bremen im Forum am Wall, Am Wall 201, 28195 Bremen. Eingang von der Ostertorstraße aus, links neben Bäckerei. Tel. 0421 240 550 

 

Nele Hertling. Foto Inge Zimmermann Deutscher Tanzpreis 2018 für Nele Hertling
Preisverleihung im Aalto-Theater Essen
Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland e.V. Essen D 22.09.2018

Am 22. September 2018 wird der Deutsche Tanzpreis verliehen – mit großer Tradition und neuem Format im Aalto Theater Essen. Nordrhein-Westfalen wird zum Treffpunkt für den Tanz in Deutschland und Europa. Die Gala zur Preisverleihung präsentiert die Vielfalt des Tanzes in Deutschland, vom zeitgenössischen Ballett bis zum zeitgenössischen freien Tanz.

 

Den DEUTSCHEN TANZPREIS 2018 erhält die Dramaturgin und Tanz-Netzwerkerin Nele Hertling. Über viele Jahrzehnte hat Nele Hertling die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes in Deutschland geprägt. Schon ab den 70er Jahren holte sie herausragende internationale Choreograf*innen nach Deutschland, so Merce Cunningham und Trisha Brown. Als Intendantin des Berliner Hebbel-Theaters (1988 bis 2003) etablierte sie ein starkes europäisches Veranstalternetzwerk, präsentierte die flämische und französische Tanzavantgarde und gründete das Festival „Tanz im August“. Als kulturpolitische Netzwerkerin und Expertin für den Tanz stärkt sie beharrlich die Position des frei produzierten Tanzes. Dabei hat sich ihr Engagement nie auf bestimmte Formen des Tanzes verengt.
Nele Hertling richtet den Blick auf den weiten Horizont der Vielfalt des Tanzes und der europäischen Kulturlandschaften.

 

DAS NEUE FORMAT DES DEUTSCHEN TANZPREISES
Erstmalig wird der Deutsche Tanzpreis durch den Dachverband Tanz Deutschland verliehen, gemeinsam gefördert durch die Stadt Essen, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und aus Mitteln des Bundes. Der Deutsche Tanzpreis ist erstmalig mit 20.000 € dotiert.
Der Dachverband Tanz Deutschland wird als bundesweite Stimme für den künstlerischen Tanz zukünftig mit verschiedenen Partnern den Deutschen Tanzpreis ausrichten. Seit dem letzten Jahr, in dem in der Deutsche Tanzpreis nicht verliehen wurde, arbeitete der DTD in enger Abstimmung mit dem früheren Träger Förderverein Tanzkunst Deutschland, dem Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik, dem Aalto Theater Essen und den öffentlichen Förderern an der Neukonzeption des Preises.
Die nordrhein-westfälische Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sagt: „Der Deutsche Tanzpreis steht für die Vielfalt, Qualität und Innovationskraft der Kunstform Tanz. Ausgezeichnet werden künftig Künstlerinnen und Künstler sowohl der Ballett- und Tanzensembles an Stadt-, Landes- und Staatstheatern sowie der freien Szene. Die Neuausrichtung ist ein Signal für die Kultur, das vom Tanzland NRW bundesweit und nach Europa ausstrahlt.“
Für die Stadt Essen betont Herr Muchtar Al-Ghusain: „Essen sieht auf eine bald 100-jährige Geschichte des zeitgenössischen Tanzes zurück. Zugleich hat auch das heimische Ballett einen guten Platz am Aalto Theater. Es ist eine große Ehre, in Essen erneut den Deutschen Tanzpreis verleihen zu können, und eine große Verpflichtung, dem Tanz in Essen in all seinen Formen auch zukünftig einen festen Platz zu geben.“

 

Auch in Zukunft wird der Deutsche Tanzpreis in Essen verliehen – mit einem festen zeitlichen Datum am Beginn der Theatersaison und in Kooperation mit der Theater und Philharmonie Essen GmbH. Schirmherr des Deutschen Tanzpreises ist Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich besonders, die Tanz-Gala zur Verleihung des Deutschen Tanzpreises filmisch dokumentieren zu dürfen.

Foto Marianne Menke AUDITION FOR LIVE/ART von Mokhallad Rasem & Helge Letonja
Festival Sehnsucht Europa präsentiert das Ensemble New Bremen
Dreharbeiten steptext dance project und bremer shakespeare company Bremen D 7.9.2018 um 19.30 Uhr

AUDITION FOR LIFE / ART in der Inszenierung von Mokhallad Rasem und Helge Letonja entwirft ein bühnenkünstlerisches Vorsprechen, ‑tanzen, ‑singen – und erweitert den performativen Wettstreit zu einer vielstimmigen Befragung gesellschaftlichen Zusammenlebens. Hellwach präsent, tabulos gewitzt und bestechend klug vermisst das eigens gegründete Ensemble New Bremen die Fallhöhen unwillkürlicher Zuschreibungen. Mit intensiven Monologen und kollektiven Szenen, einend archaischen Ritualen und kuriosen Kollisionen erprobt es die darstellenden Künste als „gemeinsame Heimat“ im transkulturellen Alltag. Aus dem Aufeinandertreffen verbaler und physisch sinnlicher Sprachen, aus dem Spiel mit Musikstilen und Videoprojektionen, Kostümierungen und Entblößungen, persönlichen Stimmen und Zitaten wächst ein überaus aktuelles Plädoyer für die Kunst als Ort progressiven Miteinanders.

 

Inszenierung: Mokhallad Rasem, Helge Letonja
Mit dem Ensemble New Bremen: Kossi Sébastien Aholou-Wokawui (Togo), Leila Eskandari (Iran), Oh Chang Ik (Südkorea), Michael Meyer (Deutschland), Augusto Jaramillo Pineda (Kolumbien), Roua Reshah (Syrien), Médoune Seck (Senegal), Kathrin Steinweg (Deutschland)
Dramaturgische Mitarbeit: Renate Heitmann
Ausstattung: Rike Schimitschek
Lichtdesign: Timo Reichenberger
Produktions- und Regieassistenz: Martina Lübbing
Kostümassistenz: Viktor Fadel Saleh
ÖA-Text: Maja Maria Liebau

Produktion: steptext dance project und bremer shakespeare company im Rahmen von Sehnsucht Europa
Koproduktion: Toneelhuis, Antwerpen
Gefördert von: Fonds Darstellende Künste

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich, die Premiere filmisch zu dokumentieren.

Melanie Heyne mit der Choreografin Susanne Linke im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen 2018. Foto: Heide-Marie Härtel Ein Jahr in der Welt des Tanzes
Mein Freiwilliges Kulturelles Jahr im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen. Ein Erfahrungsbericht von Melanie Heyne.
Tafi-Info Bremen D 30.09.2019

Ein freiwilliges Jahr im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen – das ist eine schöne Sache. Zumindest war es das für mich. Ich bin Melanie und habe das Institut während meines Freiwilligen Kulturellen Jahres 2018/19 kennenlernen dürfen.

 

Als zugezogene Neubremerin wurde ich im Institut von allen sehr herzlich aufgenommen und habe im Laufe des Jahres viel gelernt. Natürlich war es anfangs nicht immer einfach, wenn alle mit Fachworten um sich geworfen haben, aber mit der Zeit habe ich mehr und mehr verstanden und konnte auch mitdiskutieren.

 

Während meiner Zeit im Tanzfilminstitut habe ich einen detaillierten Einblick in die tägliche Arbeit des Filmarchivs gewonnen und durfte an allem teilhaben: Das reichte vom Umgang mit der spezifischen Datenbank bis hin zu selbstständigen Dreh- und Schnittarbeiten nach Anleitung für aktuelle Produktionen. Außerdem wirkte ich mit an der Recherche über Tanzhäuser in Deutschland und Europa und unterstützte das Team bei Arbeiten für die Beteiligung an der Ausstellung “Das Jahrhundert des Tanzes”, die in der Akademie der Künste in Berlin im Spätsommer 2019 mit umfangreichem Filmmaterial des Instituts gezeigt wurde.

 

Was mir an der Arbeit besonders gefallen hat, war der herzliche Umgang miteinander und die enge Zusammenarbeit mit Tänzern und Choreografen, die das Tanzfilminstitut gern als Ort zum Arbeiten und für intensive Recherchen nutzen. Immer wieder geht die Tür auf und die unterschiedlichsten Menschen treffen sich hier – alle verbunden durch den Tanz.

 

Genauso wie wir alle gemeinsam lachen konnten, so wurde auch konzentriert und engagiert gearbeitet. Die räumliche Struktur des Instituts machte dies auf eine erfrischend andere Art und Weise möglich: Es gibt mindestens drei verschiedene Wege, die man durch die Räume einschlagen kann, und je nachdem, wo jemand ungestört arbeiten will, wählt man einfach einen anderen Weg. Die mit Glasscheiben durchsetzten und mit Plakaten verzierten Wände der Räume laden jedoch auch zum Verweilen und zu ausschweifenden Unterhaltungen ein, sodass es ein schönes, kreatives Miteinander ist.

 

Die Arbeit von Freiwilligen ist dem Team des Instituts sehr wichtig und das bekam ich an vielen Stellen zurückgemeldet. Es wirken weitere Ehrenamtliche mit, die wöchentlich einmal kommen – frei nach dem Motto „jeder macht das, was er gut kann“. Das Filmarchiv hat eine große Oberfläche für vielfältige Arbeiten; es wird großer Wert auf den Austausch mit anderen Menschen gelegt.

 

Ich bin sehr froh, dass ich mein freiwilliges Jahr im Tanzfilminstitut absolvieren konnte, denn hier konnte ich den Tanz, den ich als Hobby durchaus kannte, noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen lernen. Ich hatte viel Kontakt zu den Tanzschaffenden und habe eine Menge über die Szene gelernt. Jedoch habe ich auch aus der medialen Arbeit und dem technischen Bereich eine Menge mitnehmen können, sodass ich sogar ein Studium in der Fachrichtung Medienkunst anstrebe.

 

Sehr schweren Herzens habe ich das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen und die Menschen, die es zu dem machen, was es ist, verlassen und übergebe nun meine Stelle an eine neue Freiwillige, die hier hoffentlich genauso vielfältige Erfahrungen sammeln wird, wie ich es getan habe.

 

Ich wünsche dem Institut und dem Team alles Gute für die Zukunft.

Folkwang-Preis-Gala 2018. Foto: Marie Laforge Preisverleihung an der Folkwang Universität der Künste e.V. für Studierende
Tien Gao erhält Sonderpreis Tanz der "Josef und Else Classen Stiftung"
Veranstaltung Folkwang-Universität der Künste e.V. Essen-Werden D 01.07.2018

 

Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Folkwang Universität der Künste e. V. (GFFF) ehrte Studierende für herausragende Wettbewerbsleistungen

 

Auch in diesem Jahr war das Publikumsinteresse erfreulich groß, als die PreisträgerInnen des Folkwang Wettbewerbs 2018 ihre ausgezeichneten Arbeiten bei der Folkwang Preis Gala in der Neuen Aula am Folkwang Campus Essen-Werden am 01. Juli präsentierten. Folkwang Rektor Prof. Dr. Andreas Jacob und Henning R. Deters, Vorsitzender der GFFF, überreichten im Anschluss an die künstlerischen Beiträge die Urkunden an die Studierenden.
Bereits seit 1958 stiftet die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Folkwang Universität der Künste e. V. jährlich Folkwang Preise in unterschiedlichen Sparten. Ob Pina Bausch in der Kategorie Tanz (1958) oder Fotojournalist Guido Mangold (1960) in der Sparte Fotografie: In die Riege der ausgezeichneten Studierenden reihen sich berühmte Namen ein, die einst an der Folkwang Universität der Künste ihren Abschluss gemacht haben.

 

Alle PreisträgerInnen 2018 im Überblick:
In diesem Jahr wird der Folkwang Preis vergeben an:
Zwei Preise in der Sparte Darstellende Kunst:
_Linus Schütz und Cynthia Erhardt (Schauspiel)
_Esther Conter, Pascal Cremer, Tomas Stitilis, Florian Minnerop, Charlotte Katzer (Musical)
Ein Preis in der Sparte Musikwissenschaft:
_Tobias Julian Winnen (Klasse Prof. Dr. Andreas Meyer) Folkwang Universität der Künste
Drei Preise in der Sparte Gestaltung:
_Luise Flügge (Fotografie)
_Louisa Kron (Kommunikationsdesign)
_Lukas Lüttgen (Industrial Design)
Zwei Preise in der Sparte Musik:
_Antonia Yordanova und Ivan Kyurkchiev (Piano Duo | Klasse Evgeny Sinaiski)
_Hayeon Kang (Violoncello | Klasse Prof. Young-Chang Cho)
Ein Preis in der Sparte Jazz:
_Heidi Bayer (Trompete | Klasse Prof. Ryan Carniaux)

 

Zusätzlich zum Folkwang Preis wurden folgende Preise vergeben:
_Den „Ingrid Girardet Förderpreis für junge Talente“ teilen sich Chaeeun Jeong (Violine | Klasse Prof. Mintcho Mintchev) und Yung-Yu Huang (Violine | Klasse Prof. Mintcho Mintchev).
_Der „Dr. Alfred Hoff Sonderpreis zur Förderung junger PianistInnen“ geht an Doyeon Kim (Klasse Evgeny Sinaiski).
_Der „Tanzpreis der Josef und Else Classen Stiftung“ wird an Tien Gao verliehen.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich, den Trailer für die gekürte Tänzerin zu produzieren.