Gerhard Bohner

Gerhard Bohner | Foto © Deutsches Tanzarchiv Köln

Tänzer, Choreograph. Als eine der wenigen Persönlichkeiten, die im Nachkriegs-Deutschland noch auf die Grundlagen des deutschen Ausdruckstanzes vertraute, kreuzte der Choreograph Gerhard Bohner diesen mit dem klassischen Tanztraining, das er bei Tatjana Gsovsky kennen gelernt hatte.

1936 in Karlsruhe geboren hatte er dort und später in Berlin im Studio von Mary Wigman Tanz studiert. Nach anfänglichen Engagements in Mannheim und Frankfurt tanzte er 10 Jahre an der Deutschen Oper Berlin, wurde dort 1964 zum Solisten ernannt.

Zur selben Zeit begann er zu choreographieren und machte sich mit Arbeiten wie “Spannen-Abschlaffen” und “Die Folterungen der Beatrice Cenci” unter Mitwirkung von Tänzerinnen wie Sylvia Kesselheim und Marion Cito einen Namen. Daneben widmete er sich der Neuinterpretation des berühmten “Triadischen Balletts” von Bauhaus-Mitglied Oskar Schlemmer, indem er Bewegung und Linie in Frage stellte.

Von 1972-1975 leitete er das Tanztheater in Darmstadt und von 1978-1981, zusammen mit Reinhild Hoffmann, das Bremer Tanztheater.

Ab 1981 arbeitete er freiberuflich in Berlin, wo er 1992 starb. Zweimal wurde ihm der Deutsche Kritikerpreis verliehen.

 

(Gabriele Wittmann)

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Institutionen:

Akademie der Künste Berlin


Themen:

Bildende Kunst und Tanz


Bühnenwerke / Videoclips:

Bilder einer Ausstellung | Chor.: Gerhard Bohner, 1981

Die Dinge in meiner Hand | Chor.: Gerhard Bohner, 1979