Alle Termine | Filmvortrag | Dreharbeiten

Seite 5 von 20« Erste...34567...1020...Letzte »

Hier finden Sie eine Chronologie über die bisher online erfassten Termine des Instituts.

Foto: Kirsten Tiedemann Bibliothèque de sac à dos – Performance von Nele Lipp / KOÏNZI-DANCE e.V.

Dreharbeiten KOÏNZI-DANCE e.V. Quarrendorf D 19.- 20. 6.2021

“Für den Film „Bibliothéque sac à dos“ schuf der Künstler Burkhard Scheller fünf Bibliotheks-Rucksäcke, die als kulturelles Notgepäck von Darstellern in einem Wald gerettet wurden, in den sie eine geheimnisvolle Sängerin ruft. Einige Figuren haben Ähnlichkeit mit denen der Commedia Dell’Arte.”

Dr. Nele Lipp

Darsteller:innen: Grover, Chris Hausdorf, Christa Krings, Ralf Meyer Ze, Corinna Meyer-Esche und Nicole Gießler in “Biblothèque sac à dos”, 2022

***

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, das Stück von Dr. Nele Lipp/KOÏNZI-DANCE e.V. zu filmen und den Film zu produzieren.

Dreharbeiten im Tanzfilminstitut mit der Journalistin Leonie Wedekind und Florian Gerding (Kamera). Foto K. Tiedemann ARTE Journal: Deutscher Tanzpreis für Heide-Marie Härtel und das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen
Bis zum 1.6. 2022 abrufbar.
Interview ARTE ARTE Mediathek D/F 31.05.2021

“Mit einer Kamera aus der Pfandleihe fing sie an. Heute, rund 40 Jahre später, leitet Heide-Marie Härtel das weltweit größte Filmarchiv für Tanz. Ohne eine gute Portion Mut, Kreativität und Durchhaltevermögen hätte sie das wohl nicht geschafft. Dafür bekommt Härtel dieses Jahr den Deutschen Tanzpreis, die wichtigste Auszeichnung für Tanz in Deutschland. ARTE Journal hat sich die seltenen Perlen im Bremer Tanzfilmarchiv schlummern.”

 

Sie können den Beitrag ansehen in der ARTE Mediathek, dort ist er bis zum 01.06.2022 abrufbar. Folgen Sie diesem Link: https://www.arte.tv/de/videos/104100-000-A/deutscher-tanzpreis-fuer-heide-marie-haertel-und-das-tanzfilminstitut/

 

Journalist : Leonie Wedekind

Land : Frankreich / Deutschland

Jahr  2021

 

 

Kathy Guillon. Foto: Kirsten Tiedemann Katharina Guillon aus Frankreich über ihr ESC-Volunteering im Tanzfilminstitut

Video-Produktion ERASMUS plus Solidarity Corps / NaturKultur e.V Bremen D/France August 2020-Mai 2021

Mein Name ist Katharina Guillon, ich bin Französin und habe kürzlich an einem ESC-Projekt am Deutschen Tanzfilminstitut Bremen teilgenommen. Nach einem kurzfristigen ESC-Projekt in Polen, beschloss ich, die Erfahrung zu erneuern, aber längerfristig und in einem Arbeitsgebiet, das mich schon immer interessiert hat: das audiovisuelle.

 

Freiwilligenarbeit, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, ist nicht nur soziale Arbeit (Hilfe mit Kindern, Behinderten, …), sondern es gibt auch viele andere Arten von Hilfe, die Sie leisten können.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen ist eine Organisation, die Videos von Tanzaufführungen aus ganz Deutschland sammelt und archiviert, aber auch eigene Videoproduktionen, Veranstaltungen und Vorträge erstellt. Was mir an der Arbeit im Institut am meisten Spaß gemacht hat, ist die Vielfalt der Aufgaben: Ich habe bei der Entwicklung ihres Instagrams mitgeholfen, indem ich Inhalte (Artikel, Fotografie, Zeichnungen, Videos) erstellt habe. Ich habe an der Organisation und Archivierung von Videofilmen mitgewirkt und an Filmaufnahmen von Tanzaufführungen aller Art im Umfeld (Theater, Museum, Draußen), am Schnitt auf AVID und Premiere gelernt, Digitalisierungen von Videocassetten gemacht, bei Veranstaltungen fotografiert, Interviews organisiert (Film, Licht, Ton) … . Ich könnte nicht von einem besseren ESC-Erlebnis träumen, weil es all meine Interessen zusammengebracht hat. Ich habe nie im audiovisuellen Bereich studiert oder Berufserfahrung gesammelt, aber dank dieses Projekts hatte ich die Möglichkeit, Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, die ich sonst nicht erworben hätte.

 

Ich konnte an zwei von der Nationalagentur organisierten Seminaren teilnehmen, wo mich verschiedene Workshops zu kulturellen Themen, Europa, Solidarität nteressierten … eine ganze Woche an einem Ort mitten im Nirgendwo mit all diesen Menschen aus der ganzen Welt – das war einer der besten Momente meines ESC-Erlebnisses.

 

Nicht zuletzt wurde der Alltag mit den anderen Freiwilligen geteilt. Wir waren wirklich eine tolle Gruppe. Ich hätte mir keine besseren Mitbewohner vorstellen können. Das Leben mit vier Personen war das, was ich am meisten befürchtet hatte, aber es stellte sich als der beste Teil meines Aufenthalts hier heraus. Wir haben so viel geteilt, besonders wegen der gegenwärtigen komplizierten Situation (Corona/ Lockdown), was bedeutete, viel Zeit zu Hause zu verbringen. Wir haben Kunst-Sessions gemacht (Origami, künstlerische Fotografie, experimentelles Malen …), alle zusammen gekocht, Weihnachten und Geburtstage gefeiert, Filme geschaut, Karaoke gesungen, Radtouren gemacht und vieles mehr. Ich habe viele Menschen und Orte im Ausland kennengelernt, aber ich habe noch nie so starke Verbindungen zu Menschen entwickelt wie hier. Leider gab es dieses Mal weniger Sightseeing, aber viel mehr persönliche Entwicklung.

 

Diese Erfahrung hat mir geholfen, viel über mich selbst und meine Ziele im Leben nachzudenken. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, diese Erfahrung zu machen und so erstaunliche Menschen zu treffen. Ich glaube, ich hätte die gegenwärtige Situation nicht besser verbringen können als hier. Daher empfehle ich ESC natürlich jedem, da es eine großartige Gelegenheit ist, mehr über ein Interessengebiet zu erfahren, Fähigkeiten zu entwickeln, andere Leute kennenzulernen oder einfach etwas Neues auszuprobieren.
Kathy

 

Die EU Initiative ESC – European Solidarity Corps ermöglicht es jungen Menschen sich innerhalb Europas freiwillig zu engagieren. Das Deutsche Tanzfilminstitut ist eine anerkannte Aufnahmeorganisation für interessierte junge Erwachsene und arbeitet mit dem Verein NaturKultur e.V. zusammen.

https://www.naturkultur.eu/en/kathy-in-bremen-germany-final-report/

 

***

Kathy in Bremen, Germany // Final Report
PROject reports /VOLUNTEERING

 

My Name is Katharina Guillon, I am French and lately I took part in an ESC project at the Deutsches Tanzfilminstitut Bremen.

After a short term ESC project in Poland, I decided to renew the experience, but on a longer term and in a field of work I have always been interested in : audiovisual.

 

Volunteering, as it might appear at first sight, is not only about social work (helping with children, disabled people, …), but there is also a lot of other kind of help you can provide.

 

The Deutsches Tanzfilminstitut Bremen is an organization that collects and archives videos of dance performances from all over Germany, but also creates its own video productions, events and lectures.

What I enjoyed most about working in the Institute is the diversity of the tasks : I helped developing their Instagram by creating content (articles, photography, drawings, videos) , took part in organisation and archiving, participated in filming dance performances in all type of environment (theatre, museum, outside), learned how to edit on AVID and Premiere, did digitalization, photographing during events, learned how to organize an interview (filming, light, sound ) …

I couldn’t dream about a better ESC experience because it gathered all my interests. I never studied or had professional experience in the audiovisual area, but thanks to this project I had the opportunity to gain knowledge and skills I wouldn’t have acquired otherwise.

 

I also attended two seminars organised by the National Agency where I took part in different workshops on cultural topics, Europe, solidarity … an entire week in a location in the middle of nowhere with all these people from all around the world was one of the best moments of my ESC experience.

 

Last but not least was the everyday life shared with the other volunteers. We really were an amazing group. I couldn’t have imagined better flatmates. Living with 4 people, was what I had apprehended most, but it turned out to be the best part of my stay here. We shared so much, especially because of the present complicated situation, which implies a lot of time at home. We did art sessions (origami, artistic photography, experimental painting …), cooking all together, celebrating Christmas and birthdays, watching movies, karaoke, bike rides and so much more.

 

I have met quite a lot of people and places abroad, but I never developed such strong connections to people as here. Sadly, there was less sight-seeing this time, but a lot more personal development. This experience helped me to reflect a lot about myself and my aspirations in life.

I am thankful for the opportunity to live this experience and meet such amazing people. I think I couldn’t have spent the present situation in a better way than here.

So, of course, I recommend ESC to everyone, since it is a great opportunity to learn more about a field of interest, develop skills, meet different people or just to try something new.

Kathy

 

https://www.naturkultur.eu/en/kathy-in-bremen-germany-final-report/

Foto: Eva Radünzel Heide-Marie Härtel, Künstlerische Leitung des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen, erhält den Deutschen Tanzpreis 2021
Am Samstag, den 23. Oktober 2021 wird im Aalto-Theater Essen der Deutsche Tanzpreis verliehen – die höchste Auszeichnung, die der Tanz in Deutschland zu vergeben hat. [Pressemitteilung]
Veranstaltung Dachverband Tanz Deutschland Berlin D 28.04.2021

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich besonders darüber, Ihnen folgende Nachricht bekannt geben zu dürfen:

 

Heide-Marie Härtel, Künstlerische Leiterin des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen erhält den Deutschen Tanzpreis 2021.

 

Die Tanzpädagogin Ursula Borrmann und die Choreografin Claire Cunningham werden für herausragende Entwicklungen im Tanz geehrt; der ehemalige Tänzer Adil Laraki erhält für sein kulturpolitisches und soziales Engagement eine Ehrung als herausragender Interpret.

Am 12. März 2021 wählte die Jury des Deutschen Tanzpreises die Preisträgerin und die Geehrten des Jahres 2021. Den Deutschen Tanzpreis 2021 erhält Heide Marie Härtel. “Ausgebildet als klassische Tänzerin und im ersten Engagement bei Johan Kresniks Tanztheater, ist das Leben von Heide-Marie Härtel von wechselnden Perspektiven und klaren Positionen geprägt. Als sie die Kamera in die Hand nimmt, von der Tanzenden zur Beobachtenden wird, verbinden sich die Perspektiven der Künstlerin und des politischen Menschen. Mit ihrem Wirken hat Heide-Marie Härtel einen enormen Schatz aus Geschichte und Gegenwart des Tanzes geschaffen, aus dem Tanzkünstler*innen und Tanzfilmer*innen Wissen, Haltung und Inspiration ziehen können. Grundlagen von denen aktuelle künstlerische und mediale Entwicklungen den Absprung nehmen ins digitale Zeitalter.“ (aus der Jurybegründung)

Mit dem Deutschen Tanzpreis werden seit 1983 herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland geehrt – ganz gleich, ob sie auf oder hinter der Bühne, in Pädagogik, Publizistik, Wissenschaft oder anderen Bereichen des Tanzschaffens wirken. Zudem werden Interpret*innen, Ensembles und Projekte in der Tanzlandschaft für zukunftsorientierte Initiativen, modellhafte Konzepte oder außergewöhnliche Produktionen ausgezeichnet.

Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Tanz-Gala am Samstag, den 23. Oktober, 18.00 Uhr im Essener Aalto-Theater statt. Das Programm mit Beiträgen von international renommierten Ensembles und Solokünstler*innen reicht von klassischem Ballett bis hin zu Zeitgenössischem Tanz. Angesichts der Corona-Pandemie steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, ob die Veranstaltung mit Publikum stattfinden kann. Der Dachverband Tanz Deutschland stellt die Veranstaltung daher auch als Live-Stream und Video-on-Demand zu Verfügung (www.deutschertanzpreis.de).

Eine Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz erhält die Ballett- und Tanzpädagogin Ursula Borrmann. „Ursula Borrmann hat in den vielen Jahren ihres unermüdlichen Schaffens  außerordentliches zur Qualitätsentwicklung des klassischen Tanzes beigetragen. Die Borrmann-Methodik® hat bis heute vielen Schulen für künstlerischen Tanz geholfen eine systematische, kontinuierliche sowie verantwortungsvolle Ausbildung von den ersten vorbereitenden Übungen bis hin zu anspruchsvollen Formen des Klassischen Tanzes anzubieten und somit den Weg in einen  professionellen Werdegang zu ebnen.“ (aus der Jurybegründung)

Außerdem wird die britische Choreografin und Tänzerin Claire Cunningham für ihre herausragende künstlerische Entwicklung im Tanz geehrt. „Das Wirken von Claire Cunningham steht beispielhaft für die Arbeit weiterer Wegbereiter*innen in eine Zukunft mit körperlicher Vielfalt im Tanz und in der Gesellschaft. Diese Entwicklung, die in Deutschland dringend mehr Förderung und Wertschätzung bedarf, kurbelt Claire Cunningham mit beeindruckender Bühnenpräsenz, künstlerischer Konsequenz und Humor weiter an.“ (aus der Jurybegründung)

 

Eine Ehrung als herausragender Interpret erhält der ehemalige Tänzer Adil Laraki. „Adil Laraki treibt mit seinem kulturpolitischen und sozialen Engagement den Fortschritt, sprich, die Verbesserung der Rechte von Künstler*innen und allen Angestellten an deutschen Bühnen voran: mit Humor, Vehemenz und einzigartigem Geschick. Man kann auch sagen: Ein Tänzer rettet die Stellung der Interpret*innen an unseren Theatern.“ (aus der Jurybegründung) 

Diese Ehrungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

Ausführliche Informationen zu den Preisträger*innen – Jurybegründungen und Biografien – finden Sie auf www.deutschertanzpreis.de.

Gefördert wird der Deutsche Tanzpreis durch die Stadt Essen, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW sowie durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Begleitend zur Tanz-Gala richtet der Dachverband Tanz Deutschland vom 21. bis 23.  Oktober 2021 auf PACT Zollverein in Essen, das Symposium „POSITIONEN: TANZ#4  Zugänge schaffen – Diversität“ aus. Aktuelle Informationen werden zeitnah unter  www.deutschertanzpreis.de veröffentlicht.

Der Dachverband Tanz Deutschland e.V. ist die bundesweite Plattform des künstlerischen Tanzes in Deutschland – hier sprechen Verbände des Tanzes, bedeutende Institutionen und herausragende Persönlichkeiten mit einer Stimme. Als Träger der Deutschen Tanzpreises kooperiert der Dachverband Tanz Deutschland mit dem Aalto-Theater Essen und arbeitet eng mit dem Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik und der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektor*innen Konferenz zusammen.

Pressekontakt
Dachverband Tanz Deutschland
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
Alexa Junge
Mobil: 0176 76498475
presse@dachverband-tanz.de

1001 lights Eroeffnung Foto©Marianne Menke encoding decoding. Ziv Frenkel
Schritte, die wir schon gegangen sind, Schritte, die wir jetzt gehen – sie werden morgen ein Bestandteil unserer Erinnerung sein.
Dreharbeiten steptext dance project Schwankhalle Bremen D 28.4.2021

Der Erinnerungsprozess steht in Ziv Frenkels Choreografie „encoding decoding“ im Mittelpunkt der Performance. Frenkel begreift das Erinnern als Encoding, das Abrufen der Erinnerung als Decoding. Der Akt des Gehens wird zum Ausgangspunkt der Choreografie und übersetzt das Erinnern in einen körperlichen Prozess. Die Schritte sind Sinnbild für die ewige Bewegung nach vorne in Richtung einer Zukunft, die ohne die Vergangenheit, die vorangegangenen Schritte nicht denkbar ist.

Das Gehen, gekoppelt mit der Erinnerung und dem Reproduzieren von Erinnerung auf dem Weg in die Zukunft, formt so einen Kreislauf, der als ein immerwährendes Ritual gelesen werden kann.

 

Mit „encoding decoding“ bezieht sich der aus Israel stammende Tänzer Ziv Frenkel auf die Filminstallation „1001 Lights“ von Mouvement Perpétuel Montréal und schafft einen Resonanzraum in intensiver, persönlicher Auseinandersetzung mit einem prägnanten Teil der jüdischen Kultur: Im Zentrum der Filminstallation steht das wöchentliche Ritual des Kerze Entzündens zum Schabbat, das im jüdischen religiösen Alltag den Frauen obliegt. Ein Moment der Besinnung um Raum für Neues zu schaffen.

 


Für „encoding decoding“ kollaboriert Ziv Frenkel mit dem Musiker und Sounddesigner Florian Tippe.

 

Idee, Choreografie: Ziv Frenkel
Sounddesign: Florian Tippe
Lichtdesign: Gregor Roth
Dramaturgische Beratung: Julia Keren Turbahn
Produktion: steptext dance project

 

Kooperationspartner: Uferstudios Berlin

 

Gefördert von: Senator für Kultur Bremen

 

In Gedenken an Denis Abrahams

 

Siehe den Clip auf Vimeo – dazu hier klicken

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, encoding>

 

In “encoding decoding”, the dancer and choreographer Ziv Frenkel enters into dialogue with the work 1001 lights by Marlene Millar and Philip Szporer.

 

“encoding decoding” deals with the complex connection between present experience, the act of generating memory as well as the act of remembering itself. The focus of Frenkel’s work is on mechanisms of the process of remembering and the image that both past and present life is an essential part of future memories.

 

Steps of the remembrance process can be described as Encoding and Decoding. Encoding refers to the process of transforming what is perceived and experienced into a form that makes it possible for the individual to remember it. The experienced can be recalled or decoded at a later point in time and can thus be re- experienced. The weekly repetitive ritual of Shabbat evening prayer with its physical and sensual experience can also be transformed and encoded into a memory. This sensual experience can be recalled in the memory at any time, yet it changes constantly depending on when, how and where one remembers. Thus, the act of remembering creates a complex network of connections between past, present and future.

 

The choreographic starting point for “encoding decoding” is the act of walking – one step forward follows the next. This step forward is for a brief moment not only part of the present, but also symbolises the endless movement forward towards an inevitable future. A step into a future that is waiting to become part of the present and immediately thereafter part of a past – steps that leave a past behind as they move one from the present into the future, always bearing within them the potential to become part of future memories.

 

For “encoding decoding”, Ziv Frenkel collaborates with musician and sound designer Florian Tippe, who for the sound design will work with live recordings from the installation space.

 

Idea, Choreography: Ziv Frenkel
Sound design: Florian Tippe
Licht design: Gregor Roth
Dramaturgical advice, text: Julia Keren Turbahn

In memory of Denis Abrahams

 

Screenshot Vimeo VideoClip

 

Dreharbeiten. Foto: H.-M. Härtel SCHÖN. Ein Tanzfilm aus der Oberschule am Leibnitzplatz
Junge Performer:innen schwärmen aus und bringen die Schönheit ihrer Stadt zum Tanzen.
Dreharbeiten Oberschule am Leibnitzplatz Bremen D 17.+18.3.2021

Die Schüler:innen des Leistungskurses Darstellendes Spiel der Oberschule am Leibnizplatz präsentieren ihre schönsten Plätze Bremens und entwickeln dafür eigene Choreografien, Situationen und Texte.

 

In SCHÖN arbeiteten die Choreografin Marion Amschwand und die Lehrerin für Darstellendes Spiel Elisabeth Machemer zum wiederholten Male eng zusammen. Und da in diesem Jahr alles anders ist, entstand angesichts der Corona-Pandemie die Idee, anstelle eines Bühnenstückes einen Tanzfilm in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tanzfilminstitut Bremen zu produzieren.

 

Choreografische und pädagogische Leitung:
Marion Amschwand, Elisabeth Machemer

Tanz und Choreografie: Greta Bergenthum, Berbi Bilgili, Tamina Callies, Lovis Dietrich, Sara Heering, Maja Herms, Fanny Hilken, Paul Hinney, Otis Kirchhoff, Azad Kour, Mirja Elin Lieberum, Leonie Reimer, Anika Siburg, Nelly Toppe, Lena Voigt, Emma Warncke, Camille Wesener, Valesca Windt

 

Film: Deutsches Tanzfilminstitut Bremen

Unterstützt durch Quartier Bremen und die Senatorin für Kinder und Bildung. In Kooperation mit Oberschule am Leibnizplatz, Tanzwerk Bremen, Deutsches Tanzfilminstitut Bremen.

Gabriele Haar Foto: Tanzbüro Bremen “Die Szene sichtbarer machen!” Interview mit den Leiterinnen des Bremer Tanzbüros
Gabriele Haar und Franziska Faust über das neue Tanzbüro, Ziele und mangelnde finanzielle Unterstützung
Tafi-Info Weser-Kurier Bremen D 16.2.2021

Frau Faust, Frau Haar, Bremen hat seit einigen Wochen ein Tanzbüro. Warum brauchte die Stadt das?

Gabriele Haar: Weil die Tanzszene, vor allem die freie Tanzszene, nach außen hin Sichtbarkeit braucht und eine Stelle, wo alle Fäden zusammenlaufen. Bislang arbeiten viele Tanzschaffende für sich in ihren Institutionen oder auch als Einzelkünstler. Vieles, was geschaffen wird, wird in Produktionen wahrgenommen, die aufgeführt werden, aber es passiert ja noch viel mehr. Das Büro soll als Anlaufstelle dienen, wo man sich untereinander koordinieren und vernetzen kann. Genauso wollen wir vom Tanzbüro selbst aber auch hinaus in die Gesellschaft gehen, neue Verknüpfungen initiieren und die Szene sichtbarer machen.

 

Ein Ziel ist es also, die Szene sichtbarer zu machen. Glauben Sie, dass der Tanz es da schwerer hat als andere Kulturbereiche?

Franziska Faust: Ja und darum ist es wichtig, dass wir jetzt auch kulturpolitisch Interessen für den Tanz vertreten. Es gibt zwar den Landesverband für Freie Darstellende Künste, explizit für Tanz gibt es aber keine Interessenvertretung.

Haar: Die braucht man allerdings, wenn man Dinge aushandeln und verbessern will in der Politik. Tanz ist eine der flüchtigsten Künste. Man tanzt, dann ist es weg. Literatur bleibt bestehen, Theaterstücke werden neu aufgenommen. Beim Tanz kann man vieles nicht einfach reproduzieren. Vielleicht hat es die Szene dadurch auch schwerer.

 

Genau dafür hat sich ja vor etwas mehr als einem Jahr der Landesverband Tanzszene gegründet, zu dem jetzt auch das Büro gehört. Was wurde mithilfe des Verbands bisher schon erreicht?

Haar: Durch die Pandemie ist die Aktivität natürlich schon unterbrochen worden, als sie gerade erst richtig losgehen sollte. Der Tanz ist aktuell sehr gebeutelt. Von daher hat der Landesverband, als es die Möglichkeit gab, über Projektgelder mit dem Tanzbüro etwas zu beleben, zugegriffen.

Faust: Was außerdem bereits passiert ist, erst ehrenamtlich und jetzt durch meine Stelle, ist eine Förder- und Antragsberatung für die Tanzschaffenden. Wir können zum Beispiel Soloselbstständige sehr konkret unterstützen und sind hier auch in engem Austausch mit Berlin. Seit 20 Jahren gibt es in der Stadt ehrenamtliches Engagement, das sich jetzt durch den Landesverband gebündelt hat.

 

Gibt es konkrete Projekte, die bereits geplant sind?

Faust: Wir sind kein Projektbüro. Wir sind die Initialzündung, die die Menschen zusammenbringt, um neue spannende Projekte für Bremen zu kreieren. Wir haben allerdings drei ganz konkrete Projekte, die wir aktuell initiieren. Zum Beispiel wird es im Juni in der Innenstadt drei Tage “Dancing in the Streets” geben, ein Festival für die Freie Szene. Außerdem wird es ein Videoprojekt in Kooperation mit dem Tanzfilminstitut, Steptext und anderen Akteuren aus der Szene geben. Es soll ein kleiner Trailer entstehen, der einen Eindruck vermittelt: Was macht diese Tanzszene eigentlich? Ein drittes Projekt beschäftigt sich damit, wie Tanz Bestandteil des Unterrichts an Schulen werden könnte. Ein absolutes Pilotprojekt, und es gibt hierzu bereits Anfragen von Schulen.

 

Anfragen sind ein gutes Stichwort. Das Tanzbüro soll vor allem als Anlaufstelle für Fragen dienen. Was beschäftigt die Szene aktuell?

Faust: Gerade ist natürlich für viele ein Riesenthema, wie sie überhaupt weiter existieren können. Soloselbstständige, aber auch Tanzschulen, haben große Probleme. Förderung ist aktuell natürlich ein Thema, Aufführungsmöglichkeiten in der Innenstadt, Outdoor-Veranstaltungen. Was dabei ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist, ist das Tabakquartier, was eigentlich jetzt unser Thema hätte sein sollen.

 

Inwiefern?

Haar: Es war angedacht, dass auch die freie Tanzszene Probemöglichkeiten im Tabakquartier bekommt. Bremen ist gerade mit vielerlei Dingen beschäftigt, aber nicht unbedingt mit der Entwicklung des Tabakquartiers. Da müssen wir uns noch ein wenig gedulden.

 

Was haben Sie mit dem Tanzbüro außerdem noch vor?

Haar: Wir möchten die Tanzschaffenden noch weiter in die Gesellschaft hineintragen und Verknüpfungen herstellen, die bislang vielleicht noch gar nicht vertraut sind. In Schulen, an Volkshochschulen, im Bereich der politischen Bildung, der Gesundheit oder auch in Museen – die ja mit ihren Ausstellungen schwerpunktmäßig auch interessante Inspiration bieten für Tänzer und Tänzerinnen, und die ebenso auch Bühnen bieten könnten. Warum kein Angebot der Tanzvermittlung im Schifffahrtsmuseum? Es gibt in jeglichen Museen Anknüpfungspunkte für Tanz. Tanz kann an sehr vielen Stellen Bereicherung sein.

 

Wir sprechen immer von der Tanzszene Bremen und den Tanzschaffenden. Wie groß ist der Bereich denn eigentlich?

Faust: Wir alleine haben rund 30 Mitglieder, zu denen auch größere Institutionen gehören. Da kommt eine sehr große Reichweite zusammen.

Haar: Eine statistische Erfassung steht allerdings noch aus. Wir haben aber vor, da Zahlen zu sammeln.

 

Ein Thema, das Sie gerade auch schon angesprochen haben, ist die aktuelle Förderung in der Corona-Krise. Wie ist es da um die Tanzszene bestellt?

Faust: Wenn es darum geht, wer was bekommt, und wo das Geld an der richtigen Stelle ist, würden wir uns wünschen, dass Prozesse transparenter wären. Wir sind da auch im engen Austausch mit dem Landesverband für Freie darstellende Künste, der ist aber natürlich nicht nur für Tanz zuständig. So kam es auch im Herbst dazu, dass eine Umwidmung stattgefunden hat – von einem Tanztopf, der am Ende in den Bereich Theater geflossen ist. Für uns natürlich ein Desaster.

 

Wie kam es dazu?

Faust: Die Begründung war, dass es zu wenig sachlich korrekte Anträge gab. Wenn wir uns in der Szene umhören, gab es allerdings genügend Anträge. Da ploppen natürlich große Fragezeichen auf, zu denen wir unbedingt mit der Kulturpolitik ins Gespräch kommen möchten.

 

Wie geht es für das Tanzbüro weiter?

Faust: Das Ganze ist ja ein Pilotprojekt. Aktuell läuft die Finanzierung bis Oktober. Wir wünschen uns, dass es langfristig ein Tanzbüro gibt, genauso wie es ein Büro für die freien darstellenden Künste gibt.

Haar: Tanz gehört seit vielen Jahrzehnten zu Bremen. Dass er bedeutsam ist, ist vielen Menschen klar. Dass es aber Strukturen braucht, um das zu erhalten, das ist noch nicht ganz angekommen.

 

Das Gespräch führte Alexandra Knief.

 

Das Tanzbüro Bremen ist eine Initiative des Landesverbands TanzSzene Bremen e.V. und hat seinen Sitz im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen.

 

Kontakt:

Homepage: Landesverband TanzSzene Bremen e.V.

Mail: info@lv-tanzszene-bremen.de

Tel.: 0157/39011141

***

Das Team des Instituts freut sich über die Bereicherung und begrüßt die neuen Kolleginnen sehr herzlich.

Eingang Deutsches Tanzfilminstitut Bremen. Foto: Marianne Menke Bremen hat ein Tanzbüro
Gefördert durch "Neustart Kultur".
Tafi-Info Weser-Kurier. Von Alexandra Knief Bremen D 01. Februar 2021

Die Stadt hat seit diesem Monat ein eigenes Tanzbüro. Das gab der Landesverband Tanzszene Bremen bekannt. Das Büro befindet sich im Deutschen Tanzfilminstitut und soll als zentrale Anlaufstelle für alle Tanzschaffenden des Landes Bremen dienen. Geleitet wird es von den beiden Mitarbeiterinnen Franziska Faust und Gabriele Haar.

 

Ziel des Büros sei es, die Interessen der lokalen Tänzerinnen und Tänzer zu bündeln, sie zu vertreten und neue Vernetzungen zu ermöglichen. Auch die Koordination von Tanzvermittlung an Schulen oder bei der Stadtteilarbeit soll durch das Büro vereinfacht werden. Realisiert und finanziert werden konnte das Tanzbüro durch das Förderprogramm “Tanzpakt Reconnect im Rahmen der Initiative “Neustart Kultur” der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

Das Tanzbüro ist erreichbar per E-Mail an info@lv-tanzszene-bremen.de oder telefonisch unter 0157 39011141.

 

***

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich mit dem Landesverband TanzSzene Bremen e.V. über die Bundesförderung für seine Initiative für dir Freie Tanzszene unserer Stadt und wünscht dem Tanzbüro Bremen gutes Gelingen für seine wichtige Aufgabe!

Choreografie beim Wort genommen – Filmvortrag von Heide-Marie Härtel im Horst-Janssen-Museum
Im Rahmen der Jubiläumsausstellung "Das kann nur Zeichnung!" zum 20-jährigen Bestehen des Museums
Filmvortrag Horst-Janssen-Museum Oldenburg D 9. Januar 2021 um 18.00 Uhr

 

./. Diese Veranstaltung wurde aus Gründen der COVID-19 Pandemie verschoben. Der neue Termin wird sobald möglich bekannt gegeben. ./.

 

Bewegung, Geste, Stillstand auf Papier und Leinwand.

Tanzgestaltung beginnt nicht selten bei der Hand – mit dem Zeichnen einer Bewegung oder einer szenischen Idee. Berühmte Vertreter des Genres wie Mary Wigman, Tatjana Gsovsky oder Hans Kresnik schufen so parallel zu ihren Bühnenwerken künstlerisch attraktive Bildwerke. Es sind Handzeichnungen, die das fertige Tanzwerk in hochkomplexen Bewegungsschriften wie die Feuillet-Tanzschrift des Barock oder die Labannotation festhalten. Treffen sich Tanz und Film jedoch, sind es die Menschen mit der Kamera, die erneut zum Bleistift greifen.

 

Anmeldung für den Filmvortrag von Heide-Marie Härtel erbeten bis zum 4. Dezember 2020 im Horst-Janssen-Museum Oldenburg

Robert Schad “Bremen vierkant” – Videoclip zu Schau im Gerhard-Marcks-Haus
Die Ausstellung mit Werken des bedeutendsten zeitgenössischen Stahlbildhauers Robert Schad "Bremen vierkant" zeigt das Gerhard-Marcks-Haus vom 15. März bis 11. Oktober 2020.
Video-Produktion Gerhard-Marcks-Haus Bremen D Ausstellung vom 15. März bis 11. Oktober 2020

 

Robert Schad “Bremen vierkant” war eine Ausstellung mit Werken des bedeutendsten zeitgenössischen Stahlbildhauers vom 15. März verlängert bis 11. Oktober 2020 im Gerhard-Marcks-Haus.

 

Der Trailer erlaubt Impressionen der tanzenden Skulpturen aus massivem Vierkantstahl wie sie mit federleichten tanzkünstlerischen Improvisationen verwoben werden. Ein Blick hinter die Kulisse gibt Einsichten zum Transport dieser “Zeichnungen im Raum”.

 

Eine Kooperation des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen mit dem Gerhard-Marcks-Haus.

 

Spot an für unseren Instagram-Auftritt

Tafi-Info Im virtuellen Raum International 3. Dezember 2020

Corona. Distanz. Tanz? Trotzdem Tanz!

Lange haben wir uns nicht gesehen. Wie geht es euch? Was gibt es Neues aus dem Institut? 

Das Team des Tanzfilminstituts meldet sich ab dem 3. Dezember 2020 regelmäßig auf Instagram, um die räumliche Distanz zu überbrücken, um zu Netzwerken, für den Austausch miteinander, um in Kontakt zu bleiben mit Interessierten, Profis und Freundinnen und Freunden des Tanzes.

Wir freuen uns! Ihr findet uns hier auf Instagram.

 

©Kathy Guillon “VerRückte Bücher” – Filmprojekt
Eine Zusammenarbeit von Catarina Garcia, Günther Grollitsch und dem Deutschen Tanzfilminstitut Bremen. Gefördert vom Filmbüro Bremen.
Video-Produktion Bremen D November 2020

Die Bibliothek im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen mit Hunderten von Büchern über Film, Musik und Tanz war der Inspirationsraum für diese Filmidee und ist auch Schauplatz für die Umsetzung dieser Reflektion auf die vergangenen Monate der außergewöhnlichen gesellschaftlichen Zurückgezogenheit.

 

Bücher stehen im Mittelpunkt als Synonym für menschliches Handeln. In ihnen manifestierten sich Gedanken, Meinungen und Erkenntnisse … was passiert aber, wenn aus einem Ordnungsdrang heraus Pina Bausch neben Hans Kresnik stehen muss? Cunningham neben Balanchine? Was, wenn die Objekte (d.h. Bücher) sich dieser Ordnung von Außen widersetzen?

 

Diesen Gedanken spinnt das Projekt weiter bis hin zum sich formierenden “Aufstand der Bücher”. Werden diese den “Ordnungshüter” Mensch übermannen können?

 

Über eine Veröffentlichung werden wir berichten.

Raimund Hoghe  17.10.2020 Foto Ursula Kaufmann Tanzpreis 2020 an Raimund Hoghe
Am Samstag, 17. Oktober 2020, wird im Aalto-Theater Essen der Deutsche Tanzpreis verliehen – die höchste Auszeichnung, die der Tanz in Deutschland zu vergeben hat.
Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland Aalto-Theater Essen D 17. Oktober 2020 | 18.00 Uhr

Neben den Preisverleihungen steht die Tanz-Gala im Zeichen der Vielfalt dieser emotionalen, dynamischen Kunstform. Internationale Gäste präsentierten Ausschnitte aus ihren Produktionen.

Den mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Tanzpreis 2020 erhält der Choreograf Raimund Hoghe. Hoghe gehört seit Jahren international zu den wichtigsten Choreograf*innen des Tanztheaters, die sowohl ästhetisch als auch politisch Maßstäbe setzen.

Weitere Preise erhalten der urbane Tänzer und Choreograf Raphael Hillebrand, die Choreografin Antje Pfundtner und Friedemann Vogel, 1. Solist des Stuttgarter Balletts.

Durch den Abend führte Siham El-Maimouni, Moderatorin beim Westdeutschen Rundfunk.

***
Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die Preisverleihung im Aalto-Theater Essen.

Momentum Zero | Foto©Marianne Menke Momentum Zero
Helge Letonja mit dem Ensemble of curious nature
Dreharbeiten Theater Bremen Theater Bremen, Kleines Haus D 15. Oktober 2020 | 20.00 Uhr | Voraufführung

Tabula Rasa. Die Welt scheint in ihre Elemente aufgesplittert und fordert Sinne und Intuition heraus. Suchende durchstreifen ungewohntes Terrain. Etwas, dass in der Erinnerung liegt, drängt sie vorwärts. Sie ringen mit äußerer und innerer Entfremdung. Ein aufziehender Sturm treibt sie zusammen. Bizarre Wesen kreuzen ihre Wege. In dieses Setting hinein formuliert Helge Letonja seine neue Arbeit mit dem Ensemble Of Curious Nature und vermisst die Koordinaten von Zero als Wendepunkt und Neubeginn. Mit den Tänzer*innen entwickelt Letonja eine Tanzsprache, die durch Überschreibung, Umformung und Neudeutung filigrane, sensorische Bilder unserer Mitwelt zeichnet.
Die dazugehörigen Klangräume schafft der britische Komponist Simon Goff. Die ungarische Kostümbildnerin Csenge Vass entwirft mit innovativen Techniken und neuen Materialien das Kostümbild und Rena Donsbach erarbeitet auf Basis von Letonjas sinnbildlichem Kosmos den Bühnenraum.

***

Einen ersten Eindruck gibt der offizielle Trailer.

***
Das Team des Deutschen Tanzfilminstitut Bremen freut sich, das neue Stück filmisch zu dokumentieren.

IMG_20201008_183421[1] Bildhauerei und Tanzkunst – Raumkunst trifft Zeitkunst [Gerhard-Marcks-Haus]
Vortrag von Dr. Nele Lipp, Hamburg im Rahmen der Schau Robert Schad "Bremen vierkant".
Filmvortrag Gerhard-Marcks-Haus Bremen D 8. Oktober 2020 | 18:30 Uhr

Die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Frau Dr. Nele Lipp/ Hamburg teilt im Rahmen der Ausstellung Robert Schad “Bremen vierkant” ihre Erkenntnisse über die Verbindung von “Bildhauerei und Tanzkunst – Raumkunst trifft Zeitkunst”.

***

Das Team des Tanzfilminstitut freut sich, den Vortrag filmisch zu dokumentieren.

©Victoria Lomasko Ausschnitte aus der Serie Permalockdown. 2020 Das kann nur Zeichnung! Von Beethoven bis Pinterest [Ausstellung im Horst-Janssen Museum Oldenburg]
Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen ist mit einer Skizze und einem Filmvortrag von Heide-Marie Härtel an der Schau beteiligt.
Ausstellungsbeteiligung Horst-Janssen-Museum Oldenburg D 3. Oktober 2020 bis 14. Februar 2021 | verlängert bis 3. Mai 2021

Über die Schau: “Seit 20 Jahren gibt es das Horst-Janssen-Museum – ein wunderbarer Grund für eine Jubiläumsausstellung in unserem Haus, die die Zeichnung als Kulturtechnik des Menschen, und zwar jedes Menschen feiert. Eine Welt ohne Schreib-und Zeichenstifte ist kaum vorstellbar, zunehmend kommen auch Smartphone, Tablet und Rechner zum Zeichnen von Ideen und Entwürfen zu Einsatz. Immer ist die Linie als gestalterisches Element der Zeichnung grundlegend. Diesem Phänomen lohnt es sich nachzugehen. Das Projekt, das ein Team von fünf Kuratorinnen auf die Beine gestellt hat, ist vor allem aus zwei Gründen ungewöhnlich und sehenswert:

Wir behaupten, dass es nach wie vor Dinge und Phänomene gibt, die nur in der Handzeichnung vorkommen und möglich sind. Wir zeigen, was (nur) Zeichnung alles kann: Imaginieren, konstruieren, entwerfen, aufzeichnen, festhalten, Stellung beziehen, Identität stiften und vieles andere mehr.

Und schließlich werden wir Zeichnungen ohne künstlerische Hierarchien zusammenbringen: Entwürfe von Alessandro Mendini neben Handwerkerskizzen, künstlerische Selbstporträts neben Kinderzeichnungen, Maschinenentwürfe von Tinguely neben Patentanmeldungen, alles ist möglich. In sieben Abteilungen gewinnen wir auf zwei Etagen Einblicke in die Welt der Kostümentwürfe, Wissenschaftszeichnungen, Outsider Art, Partituren, Gerichtszeichnungen, Graphic Novels, Storyboards, Piktogramme, und digitalen und animierten Zeichnungen.”

 

Horst-Janssen-Museum Oldenburg

 

Das Deutsche Tanzfilminstsitut Bremen freut sich, dass eine Zeichnung der choreografischen Wege des “Solo mit Sofa” von Reinhild Hoffmann als Expontat in der Schau gezeigt wird.

Dialog 1:1 – Tanzkünstlerische Improvisation Augusto Jaramillo Pineda [Gerhard-Marcks-Haus]

Dreharbeiten Gerhard-Marcks-Haus Bremen D 23. September 2020 um 14.00 Uhr

Seit den 1980er Jahren beschäftigt Robert Schad sich mit der Wechselwirkung zwischen Skulptur und Tanz. Beide Kunstformen agieren im Raum. Sie können autonom nebeneinander stehen oder sich gegenseitig beeinflussen und durchdringen. Das Gerhard-Marcks-Haus hat für das Programm der Schau “Bremen vierkant” eine Kooperation mit der freien TanzSzene Bremens gesucht und in steptext dance project gefunden.

Zwischen dem Tänzer, Schauspieler und Choreografen Augusto Jaramillo Pineda und den ‘tanzenden’ Skulpturen von Robert Schad entspinnt sich ein künstlerischer Dialog, der neue Blickwinkel eröffnet.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts freut sich, die Improvisation filmisch zu dokumentieren.

Goldberg Variationen Blitzlichter. Tänzer*innen im Bremer Stadtbild [eigenARTig - internationales Festival inklusiver Tanzkunst]
Vom 22. bis 27. September 2020 in Bremen.
Video-Produktion tanzbar_Bremen Schwankhalle Bremen - Theater Bremen D

Auch 2020 lädt das internationale Festival inklusiver Tanzkunst eigenARTig das Bremer Publikum zum Genuss hochkarätiger Bühnenstücke, zur Entdeckung vielfältiger Bewegungssprachen und zu inspirierendem kulturellen Austausch ein.

Das Deutsche Tanzfilminstitut hat einen Trailer zum Festival produziert, der auf YouTube zu sehen ist.

Foto Kirsten Tiedemann Dialog 1:1 – Tanzkünstlerische Improvisation von Ziv Frenkel [Gerhard-Marcks-Haus]
Im Rahmen der Ausstellung Robert Schad - "Bremen vierkant".
Dreharbeiten Gerhard-Marcks-Haus Bremen D 19. September 2020 | 15.00 Uhr

Seit den 1980er Jahren beschäftigt Robert Schad sich mit der Wechselwirkung zwischen Skulptur und Tanz. Beide Kunstformen agieren im Raum. Sie können autonom nebeneinander stehen oder sich gegenseitig beeinflussen und durchdringen. Das Gerhard-Marcks-Haus hat für das Programm der Schau “Bremen vierkant” eine Kooperation mit der freien TanzSzene Bremens gesucht und in steptext dance project gefunden.

 

Der Tänzer und Choreograph Ziv Frenkel begegnet den Skulpturen Robert Schads in seiner tanzkünstlerischen Improvisation.

***
Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts freut sich, die Improvisation filmisch zu dokumentieren.

Fuga Foto©Marianne Menke IN FUGA (PART I) & SILENT Heroes
Samir Calixti & Tomas Bünger | Tanz Doppelabend mit dem Ensemble Of Curious Nature
Dreharbeiten of curious nature / steptext dance project Schwankhalle Bremen D Premiere 17. September 2020 / 19:30 Uhr

In Fuga (Part I)
Samir Calixto

Für IN FUGA nimmt sich Calixto dem 1. Teil von Bachs Meisterwerk ‘Die Kunst der Fuge‘ an und erforscht dessen stringente kompositorische Variation und musikalische Kraft. Bachs letztes Werk ist ein „Denken in Musik“ und entfaltet in der Genialität seiner Konstruktion eine vielfältige Poesie und Spannung. Analog dazu fokussiert Calixto mit dem Ensemble auf ein Denken in Tanz und übersetzt die musikalischen Motive in eindrucksvolle Bewegungsprache. Im Aufeinandertreffen von Komposition und Choreografie fächert sich zugleich unsere Lebendigkeit, Vergänglichkeit und Vollkommenheit vor uns auf.

***

Silent Heroes

Tomas Bünger

„Die Wunde ist der Ort, wo das Licht eintritt.“ (Rumi)
Fünf Menschen. Jeder auf sich selbst zurückgeworfen senden sie ihre Botschaften in den Raum. Doch Niemand antwortet. Sie suchen den Dialog, nach etwas, das wirklich sein könnte – doch wo ist das spiegelnde Gegenüber? Die Begegnung mit den Anderen scheint verwehrt, nur manchmal durchbricht eine Geste, ein flüchtiger Blick die Distanz. Fragmente. Eine Erinnerung. Bin ich noch unversehrt?
Silent Heroes sind Einzelkämpfer*innen in einer Welt der Fülle, für die die Begegnung mit dem lebendigen Du immer mehr zum Sehnsuchtsort gerinnt.

***
Der offizielle Trailer des Ensembles gibt erste Eindrücke!

***

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, diesen Tanz-Doppelabend am 19.9.2020 filmisch zu dokumentieren.

Geraldine Rummel (l.) und Kiri Haardt  Foto: Jörg Landsberg Kiri Haardt als Tänzerin des Jahres nominiert
Nominierung in der Zeitschrift «tanz - Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance» 2020
Tafi-Info Sommer 2020

Wir gratulieren Kiri Haardt herzlich!

 

In der diesjährigen Kritiker*innenumfrage der Zeitschrift «tanz – Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance» erhielt Kiri Haardt, Tänzerin und Dozierende im Fachbereich Theater der Hochschule der Künste Bern, die Nominierung als Tänzerin des Jahres von Falk Schreiber/ Hamburg. Seine Begründung: „Kiri Haardt, die in «Bravehearts» von Samir Akika (Theater Bremen) ihrer Tochter Geraldine Rummel zu einem Duett von berührender Schonungslosigkeit gegenübertritt.“
2020. das jahrbuch__________________

Dreharbeiten im Aalto-Theater Essen zur Verleihung des Tanzpreises 2019. Foto Kirsten Tiedemann Von Lissabon nach Bremen mit Erasmus+ [Jugend für Europa]
Als erste Jahrespraktikantin ist Catarina Garcia 2019 aus Portugal über Erasmus + ins Tanzfilminstitut gekommen. Nach einem intensiven Jahr schildert sie hier ihre beruflichen Erfahrungen, kulturellen Eindrücke und Entwicklungen.
Tafi-Info Bremen D 27. August 2020

“My name is Catarina and I came from Portugal. I decided to go on ESC [European Solidarity Corps] as an opportunity to live abroad, and also to try and learn a new possible career.
In September 2019 I got accepted to volunteer at Deutsches Tanzfilminstitut Bremen for a year. Deutsches Tanzfilminstitut Bremen is a Dance Film Archive with more than 40 000 analog video materials, all about dance or performance art. At the Institut some of my daily tasks were to film dance performances, edit the material and send it to the dance companies and choreographers. Also we constantly work with the analog cassettes, digitize and archive the different material for conservation. I didn’t have a specifically job, because all the volunteers learned how to do a bit of everything like filming, editing, digitalizing, working with the archive, creating presentations, ect.
During this year I had also the opportunity to learn and develop my german, to learn how to fix my bicycle, to live together and work in an international and diverse group and I learn a lot about my own culture and about the culture I was experiencing.
Leaving outside of my own country for such a long time made me understand a lot about the way I was raised as a child, made me realize also about my beliefs, and about my privileges as an European Woman.
After a year abroad I can see that I changed or I got even stronger some of my political and social points of view.
These projects gave me opportunities I would never get in another way, and I would for sure recommend it for all the people that are looking for some new experiences in their life.
O Corpo Europeu de Solidariedade é um projeto financiado pela Comissão Europeia.”

***
Näheres zu Erasmus+

Screenshot KLUB DIALOG - KLUB MAGAZIN “Der flüchtige Tanz darf nicht vergessen werden. Das weltgrößte Tanzfilmarchiv erzählt in Bremen die Geschichte des Tanztheaters.” Interview mit Heide-Marie Härtel von Annekathrin Gut
Aus körnigem Grau schält sich ein Ballettpaar hervor. Weiß und leichtfüßig schwebt es über den dunklen Bildschirm. „Schön, wenn diese Bilder wieder laufen, die vorher nur Schnee waren“, sagt Heide-Marie Härtel und blickt zufrieden auf den Monitor im Nebenraum. Auf ihm erwachen – restauriert und digital gesichert – nach fast fünfzig Jahren die Tänzer aus einem Stück des Choreografen John Neumeier zu neuem Leben.
Zu Gast im TAFI KLUB DIALOG MAGAZIN Bremen D Juni 2020

“Der Schnittraum, er ist das Herzstück des Deutschen Tanzfilminstituts in Bremen. Vollgestellt mit Monitoren, Abspielgeräten und einem ausladenden Schnittpult, das mal Sat.1 gehörte. Rund 40.000 Medieneinheiten besitzt das Institut. Sie dokumentieren den Bühnentanz seit den 1960er Jahren in Deutschland und weltweit, auf 8-Millimeter, VHS, DVD und digitalen Datenträgern.

Etwa die Hälfte davon haben die Leiterin Heide-Marie Härtel und ihr Team selbst in TV-Qualität produziert. Hinzu kommen Aufzeichnungen aus dem Bestand von Choreografen und Tänzern sowie Nachlässe. Außerdem unzählige Archivalien: Plakate, Fotografien, Programmhefte, Musikbücher.

 

Das Tanzfilminstitut im wuchtigen Gebäude des alten Polizeihauses ist weltweit das größte Archiv für Tanzfilm. „Der flüchtige Tanz darf nicht vergessen werden, wenn der Vorhang zugeht“, beschreibt Heide-Marie Härtel ihre Aufgabe. Schließlich könne er nicht so einfach aufgeschrieben werden, auch nicht mit den hochentwickelten Tanzschriften, die nur sehr wenige Tänzer und Choreografen lesen oder schreiben können: „Kennen Sie die? Die sind so abstrakt und unsinnlich!“

 

Getanzte Politik
Eine politisch aufgewühlte Zeit war es, als die junge Tänzerin Heide-Marie Härtel zu filmen begann. Sie hatte eine klassische Ausbildung an der Tanzakademie in Köln absolviert, war dort engagierte Schulsprecherin und später gewerkschaftlich aktiv. Ab 1971 tanzte sie sieben Jahre lang im Ensemble von Hans Kresnik am Bremer Theater. Dort war sie mittendrin in der Phase des Aufbruchs, als Intendant Kurt Hübner den kritischen Zeitgeist auf die Bühne holte.

 

Hans Kresnik entwickelte Stücke wie die „Kriegsanleitung für Jedermann“ (1971) gegen den zu der Zeit immer noch tobenden Krieg in Vietnam. Für viele Zuschauer war der getanzte Guerilla-Krieg verstörend. „Wir standen mit Holzgewehren auf der Bühne. Im Großen Haus!“, erinnert sich Heide-Marie Härtel. Sie selbst war begeistert: „Das Tanztheater, so wie es heute weltweit bekannt ist, wurde in Bremen erfunden.“

 

Für die Solistin und Ensembletänzerin war es ein „Muss“, das neue Bühnengeschehen zu dokumentieren. Videotechnik gerade erst verfügbar und erschwinglich geworden. Ab 1979 machte sie Tanzfilme und Theateraufzeichnungen nicht nur in Bremen, sondern auch für andere Theater und Universitäten.

 

Auf einer schwarz-weiß Fotografie ist Heide-Marie Härtel als junge Frau mit Filmkamera auf der Schulter zu sehen. „Meinen Ölofen, so habe ich die genannt. Ich junges Ding, immer mit dieser riesigen Kamera unterwegs!“ Ihre Dokumentationen sprachen sich auch an den Bühnen herum, deren unbequemes Tanztheater wenig Öffentlichkeit fand: „Vieles ist nur überliefert, weil ich gefilmt habe.“

 

Die große Zeit des Tanzfilms
Eine Karriere als Tänzerin ist kurz. Für ihre Zweitkarriere studierte Heide-Marie Härtel an der „roten Uni“ Bremen Kulturwissenschaften. Dort gründete sie 1988 das Deutsche Tanzfilminstitut, damals noch angegliedert an die Medienstelle der Universität. Ab 1981 arbeitete sie regelmäßig für NDR, ZDF, 3sat und arte über Tanz in Deutschland. Das Bremer Wirtschaftsressort vermittelte einen Kredit für die erste professionelle Fernsehkamera. „Geschnitten haben wir oft nachts im jetzt leider abgerissenen Bremer Medienhaus, weil das günstiger war. Wir hatten ja kein Geld.“

 

Heide-Marie Härtel begann, mit Unterstützung des Gothe-Instituts ihre eigenen TV-Sendungen zu entwickeln. Der Sender 3sat übernahm 1993 die 90-minütige Film-Edition „Tele-Tanzjournal“. Ab dann erschien alle zwei Jahre eine weitere Ausgabe. Das waren finanziell gute Zeiten. Die internationalen Goethe-Institute schickten die Tanzfilmerin um die Welt. Nicht nur in Europa, sondern auch in Sri Lanka, Peking oder Singapur hielt Heide-Marie Härtel Vorträge und zeichnete aktuellen Tanz auf.

Sie machte bis zu 50 Aufzeichnungen pro Jahr, war immer unterwegs mit kleinem Team. Die komfortable Situation endete nach 15 Jahren, als 3sat mit dem frühen Tod des Redakteurs auch die Tanz-Sendungen einstellte.

Filme im Backofen

 

Im Schnittraum des Tanzfilminstituts fädelt Medientechniker Claus Bouchard sorgfältig ein Magnetband in ein Reinigungsgerät „Marke Eigenbau“. Das alte Material muss nach der manuellen Reinigung anschließend thermisch gereinigt werden. Dafür kommt jede Spule für fünfzehn bis zwanzig Stunden in den Backofen.

In einen ganz normalen Ofen? „Ja“, sagt Bouchard, grinst und weist auf das Gerät neben ihm. „Die Temperatur wird aber nicht verraten. Die ist Betriebsgeheimnis.“ Danach bearbeitet er die Bildsignale, so dass sie digital gespeichert werden können. Neumeiers Tänzer erwachen zu neuem Leben.

 

Seit etwa acht Jahren ist die Digitalisierung eine der wichtigsten Aufgaben des Instituts. Neben dem persönlichen Archiv des Hamburger Choreografen sind auch die Aufzeichnungen der Stadt- und Staatsballette von Berlin, München und Stuttgart schon so für die Zukunft gesichert worden. Zahlreiche weitere Filmspulen und Videokassetten ältester Videonormen warten in Kisten und Regalen auf ihre Bearbeitung. „Unternehmen machen das für 1.000 bis 1.200 Euro pro Film“, merkt Institutsleiterin Härtel an. „Wir machen das mehr oder weniger ehrenamtlich.“

 

Recherchieren lassen sich alle Informationen in einer 2003 selbst entwickelten Datenbank. Schön wäre es, die Filme auch über das Internet weltweit verfügbar zu machen. „Aber unsere Rechner gehen langsam in die Knie“, sagt Heide-Marie Härtel. 42 Stück sind miteinander vernetzt, von irgendwoher zusammengesammelt und schwer in die Jahre gekommen. Hinzu kämen erhebliche Lizenzgebühren. „Immer kein Geld haben, aber trotzdem produktiv sein müssen“, Härtel zuckt die Achseln. Offenbar ist sie das gewohnt.

 

Den Datenschatz des Deutschen Tanzfilminstituts nutzen Choreografen, Tänzer und Forscher aus aller Welt also vor Ort in Bremen. Das belebt auch den Austausch in der regionalen Szene, wie zum Beispiel beim monatlichen „Tanzsalon“ oder bei Vorträgen und Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen.

 

Datenschatz und kreative Impulse
Sie ist überzeugt, dass der Tanzfilm nicht nur für die Forschung wichtig ist. Er könne dem zeitgenössischen Tanz auch kreative Impulse geben. Mit den Armen deutet Heide-Marie Härtel eine fließende Bewegung an: „Das klassische Ballett treibt immer voran, lebt von einer Energie, die auf eine virtuelle Kraftentfaltung zielt.“ Von solch einer Dynamik können sich moderne Choreografen heute lösen. Auch filmische Stilmittel fließen in den Tanz ein, etwa Zeitlupe oder Zurückspulen.

 

Nicht alle finden die Arbeit des Tanzfilminstitutes sinnvoll. Beim Bremer Theater kann man sich aktuell nur schwer mit der langfristigen Archivierung von Tanzgeschichte anfreunden, glaubt Härtel. Zugleich verlagert sich die Aufzeichnung zunehmend in den Amateurbereich – das Smartphone macht es möglich. Die Institutsleiterin plädiert für eine nationale Dokumentations- und Abgabepflicht für alle öffentlich geförderten Tanzaufführungen, vergleichbar den Bibiotheksabgaben im Bereich von Buchpublikationen. So könnten Choreografen eine Dokumentation in ihrem Sinne ermöglichen. „Dann hätten wir in der Tanzgeschichte nichts verloren.“

 

Mittendrin und doch am Rand

[...]“.

Das gesamte Interview lesen Sie im KLUB DIALOG/MAGAZIN.