Deutscher Tanzpreis

Wandering Mind. Folkwang Tanzstudio. Foto: Ursula Kaufmann Deutscher Tanzpreis 2023 – Grosse Tanzgala und Preisverleihung

Deutscher Tanzpreis Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Dachverband Tanz Dceutschland Aalto-Theater Essen D 14.10.2023 um 18.00 Uhr

Der Dachverband Tanz Deutschland lädt zu einer facettenreichen Tanz-Gala am Samstag, den 14. Oktober um 18 Uhr, ins Aalto-Theater Essen ein. Mit einem abwechslungsreichen Programm wird die Vielfalt des Tanzes gefeiert und der Deutsche Tanzpreis 2023 verliehen. Zu Gast sind u. a. das Ballett der Semperoper Dresden, das Tanztheater Wuppertal, das Aalto Ballett, die Staatliche Ballettschule Berlin und das Folkwang Tanzstudio.

Die Veranstaltungen werden mit Audiodeskription (AD) und Übersetzung in die Deutsche Gebärdensprache (DGS) angeboten. 

PROGRAMM
Die Staatliche Ballettschule Berlin eröffnet die Tanz-Gala mit „Better, Faster, Stronger“, choreografiert von Giorgio Madia. Die Schüler*innen des 6. bis 9. Ausbildungsjahres tanzen voller Energie zur Musik von Daft Punk.

Das Ballett der Semperoper Dresden wird den Abend mit zwei Duetten bereichern. Mit „FAUN(E)“ entwickelte der Choreograf David Dawson eine abstrakte, zeitlose und moderne Kreation und geht Fragen nach Dualität, Sexualität und Identität nach. „White Darkness“ ist Nacho Duatos choreographische Reflexion über die Auswirkung von Drogen und ihre Wirkung auf das menschliche Sozialverhalten

Mit „Sense of Wonder“ entwerfen die Choreograf*innen Lisa Rykena und Carolin Jüngst ein Expeditions-Szenario und appellieren an die Bereitschaft zu staunen. Ein Ausschnitt des Stücks wird als Video gezeigt.

Das Aalto Ballett wird mit „Mutual Comfort“ auf heimischer Bühne präsent sein. Der Choreograf Edward Clug besticht in „Mutual Comfort“ mit seiner ganz individuellen Bewegungssprache. Vier Tänzer*innen versuchen einander „gegenseitig Trost“ zu spenden. Doch jede Form der Kontaktaufnahme untereinander scheint zum Scheitern verurteilt.

In „Wandering Mind“, choreografiert von Renate Graziadei, dreht sich alles um Assoziationen und Stimmungen, die entstehen, wenn Gedanken wandern. Das Folkwang Tanzstudio wird einen Teil daraus zeigen – melancholisch, absurd und geheimnisvoll.

Das Tanztheater Wuppertal ist mit seinen Tänzer*innen mit einer Collage aus den Werken von Pina Bausch zu Gast. Es werden Ausschnitte aus „Vollmond“, „… como el musguito en la piedra, ay si, si, si …“ und „Kontakthof“ zu erleben sein.

Lutz Förster, einer der Preisträger des Deutschen Tanzpreises 2023, wird ein Solo aus „Nelken – Ein Stück von Pina Bausch“ tanzen.

Im Rahmen der Tanz-Gala verleiht der Dachverband Tanz Deutschland den Deutschen Tanzpreis 2023 an Malou Airaudo, Josephine Ann Endicott, Lutz Förster und Dominique Mercy. Die Laudatio hält die Schauspielerin Mechthild Grossmann. Die sehbehinderte Performerin Sophia Neises erhält eine Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz. Tanzpädagoge Peter Appel wird für sein Lebenswerk geehrt.

Weitere spannende Beiträge ergänzen das vielseitige Programm.

Deutsche Gebärdensprache: Elisabeth Brichta und Esther Schuler

Audiodeskription – Hörbeschreibungen für blindes / seheingeschränktes Publikum
Text und Live-Beschreibungen: Jutta Polić, Felix Koch
Redaktion: Johanna Krins
Tonregie und Technik: Dietrich Petzold, mit freundlicher Unterstützung des Berliner Spielplans Audiodeskription, ein Projekt von Förderband e.V. – Kulturinitiative Berlin

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts dokumentiert auch in diesem Jahr die Tanzgala mit Preisverleihung.

 

Peter Appel in jungen Jahren. Peter Appel erhält Deutschen Tanzpreis für sein Lebenswerk
Das Deutsche Tanzfilminstitut produziert Kurzfilm zur Preisverleihung.
Deutscher Tanzpreis Dreharbeiten Deutsches Tanzfilminstitut Bremen Bremen | Essen D 14.10.2023

 

“Nicht nur erreichen Ballettmeister oft ein hohes Alter, sie arbeiten häufig auch viel länger, als sie müssten. Peter Appel ist einer von ihnen, ein später berühmter Nachfahre der großen Ballettmeister im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts, von Jean Georges Noverre, Jules Perrot, Auguste Vestris, oder Marius Petipa. Am 08. September 2023 wird er 90 Jahre alt, und wirklich im Ruhestand ist er noch nicht sehr lange. Insofern ist es allemal noch rechtzeitig, ihn erst jetzt, im Jahr 2023, mit dem Deutschen Tanzpreis für sein Lebenswerk als Ballettmeister und Trainingsleiter auszuzeichnen.” Frankfurter Allgemeine 8.9.2023 Link zum FAZ-Artikel

 

Sabrina Sadowska, Ballettdirektorin der Städtischen Theater Chemnitz, betont als Laudatorin, dass bei Peter Appel „(…) immer der Mensch im Mittelpunkt steht.“ Peter Appel sei seiner Zeit einen großen Schritt voraus gewesen und der Dialog mit seinen Schülerinnen und Schülern für ihn essenziell.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen produziert anläßlich der Verleihung des Deutschen Tanzpreises an Peter Appel einen Kurzfilm zum Wirken des Ballettmeisters. Der Film hat im Rahmen der Tanz-Gala am 14.10.2023 im Aalto-Theater in Essen seine Premiere.

 

Aktion-Tanz, Hoffmann, Goecke, Winkler. Foto: Ursula Kaufmann Verleihung des Deutschen Tanzpreises 2022

Deutscher Tanzpreis Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland e.V. Essen im Aalto-Theater D 15.10.2022

Der Deutsche Tanzpreis ist der renommierteste Preis für Tanz in Deutschland und wird seit 1983 jährlich im Rahmen einer feierlichen Tanz-Gala vergeben.

Am 15. Oktober fand die Preisverleihung des Deutschen Tanzpreis 2022 im Aalto-Theater Essen statt. Mit einem vielfältigen Programm und internationalen Gästen wurde die Vielfalt des Tanzes und die Kunst der Preisträger*innen gefeiert.

Das facettenreiche Programm dreht sich in diesem Jahr ausschließlich um die Preisträger*innen. Gleich zwei Stücke von Marco Goecke sind Teil des Programms. Lilith Hakobyan vom Staatsballett Hannover tanzt zu Musik der Sängerin Barbara das Solo Tué, das Marco Goecke 2009 als Würdigung ihres jahrelangen Engagements für den Tanz der Prinzessin Caroline von Monaco widmete. Rosario Guerra und Louis Steinmetz, ebenfalls vom Staatsballett Hannover, präsentieren außerdem Marco Goeckes Duett Midnight Raga, dessen Titel auf die klassische indische Musik zurückgeht.

Christoph Winkler zeigt sein Stück Coming together zur Musik der gleichnamigen Komposition von Federic Rzewski, gespielt vom internationalen Zafraan Ensemble. Tänzer*innen aus den Niederlanden, Nigeria, Neuseeland und Deutschland setzen sich mit dem Köper in Aufruhr auseinander und erforschen das Potenzial des Körpers für Protest.

Reinhild Hoffmann begibt sich in ihrer eigens für den Anlass kreierten Performance Solange man unterwegs ist… auf die Reise in ihre künstlerische Vergangenheit und lässt ihr Werk der letzten Jahrzehnte in der Gegenwart erfahrbar werden.

Der im Rahmen des Förderprogramms Chance Tanz des Vereins Aktion Tanz entstandene Film WE LIVE IN A STRANGE WORLD – a dance film inspired by the speeches of Greta Thunberg von Christin und Carola Schmidt wird als Beispiel für die Arbeit des Vereins präsentiert.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, die Gala anläßlich der Verleihung des höchsten Preises für Tanz in Deutschland auch in diesem Jahr filmisch zu dokumentieren.

Foto: Kirsten Tiedemann Kultursalon Essen im Rahmen des Deutschen Tanzpreises 2022

Deutscher Tanzpreis Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland e.V. Essen - Pact Zollverein D 14.10.2022 um 19.00 Uhr

 

Die Tanzpreisträger:innen 2022 im Gespräch über ihr Werk mit : Marco Goecke, Christoph Winkler, Reinhild Hoffmann und die Aktion Tanz Company erzählen uns von ihrer Forschung und ihren Inspirationen.

DEUTSCHER TANZPREIS 2022
KULTURSALON 14.10.2022 / 19 Uhr
PACT Zollverein

Moderation:
Michael Freundt & Brit Rodemund

19:00 Begrüßung durch Moderation und Muchtar Al Ghusain (Beigeordneter der Stadt Essen für Jugend, Bildung und Kultur)

19:05 Talkrunde mit Marco Goecke und Reinhild Hoffmann

Vorstellung des Laudators Reid Anderson

19:07 Laudatio auf Marco Goecke als Video von Reid Anderson (8-10 Min.)
19:15 Gespräch mit den Laudator*innen und Preisträger*innen (20 Min.)

Vorstellung der Laudatorin Hedwig Müller

19:35 Laudatio auf Reinhild Hoffmann von Hedwig Müller
19:45 Gespräch mit den Laudator*innen und Preisträger*innen
20:05 PAUSE

20:30 Talkrunde mit Christoph Winkler und Aktion Tanz

Vorstellung der Laudatorin Elisabeth Nehring

20:32 Laudatio auf Christoph Winkler von Elisabeth Nehring
20:40 Gespräch mit den Laudator*innen und Preisträger*innen

Überleitung zu Aktion Tanz
Vorstellung der Laudatorin Madeline Ritter

21:00 Laudatio auf Aktion Tanz von Madeline Ritter
21:10 Gespräch mit den Laudator*innen und Preisträger*innen
21:30 Verabschiedung

Ab 21:30 Empfang und Ausklang mit Musik im Foyer

 

© Lian Benoit Andrea Peña & Artists 6.58: MANIFESTO – Festival TANZ Bremen
Wir glauben ans Destabilisieren. Andrea Peña & Artists
Deutscher Tanzpreis TANZ Bremen Theater Bremen D 8.5.2022 um 19:30 Uhr

 

“Wenn alle rumsitzen, an Klamotten zupfen oder rumhüpfen, wie um den Kreislauf in Gang zu bringen, und dann steht einer nur, dann steht noch eine, ganz aufrecht. Später alle. In Erwartung. In Bereitschaft. Das ist der Beginn der Sendung. Die Tänzerinnen und Tänzer empfangen nun und tun, wie geheißen. Im dreiteiligen 6.58: MANIFESTO der kanadischen Choreografin Andrea Peña sind es unterschiedliche Ansagen oder Stimmen und Stimmungen, denen sie sich unterwerfen. Und wer je einen Tanzkurs besucht hat, kennt das „Five, six, seven, eight!“-Kommando. Ob Zahlen, Töne, Beats oder Walzertradition, sie nehmen den sieben Personen hier auf der Bühne das Entscheiden ab. Dabei entstehen Wiederholungen, Reihungen, Paarungen. Keine Geschichten. Nur die Körper werden erschöpft. Aber schon recken sie wieder die Arme, stolzieren, krümmen sich, knien.” TanzBremen

 

ANDREA PEÑA, gebürtig in Kolumbien, arbeitete in Kanada als Tänzerin unter anderem beim Ballet BC und Les Ballets Jazz de Montréal, studierte Industriedesign und gründete 2014 ihre eigene Kompanie ANDREA PEÑA & ARTISTS in Montréal. Als jemand, die in zwei Kulturen lebt, interessieren sie die Zwischenbereiche, sagt sie. In denen wolle sie graben, „und auf der Bühne die Beziehung aufzeigen zwischen Bekanntem und Unbekanntem“.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts dokumentiert die Europa-Premiere.

Deutscher Tanzpreis 2021. Die Gala

Deutscher Tanzpreis Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland / Aalto-Theater Essen Essen D 23.10.2021 um 18.00 Uhr

Am Samstag, den 23. Oktober 2021, wird der Deutsche Tanzpreis im Essener Aalto-Theater verliehen – die renommierteste Auszeichnung für den Tanz in Deutschland. Die Preisverleihung ist eingebettet in ein hochkarätiges Tanz-Galaprogramm mit Beiträgen aus dem klassischen Ballett, dem Tanztheater und dem zeitgenössischen Tanz.

Den Deutschen Tanzpreis 2021 erhält die Gründerin und Leiterin des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen Heide-Marie Härtel. Mit ihrem Lebenswerk verbindet sich eine weltweit herausragende Institution und der Impuls, Tanz im Medium des Films festzuhalten und zu neuem Leben zu erwecken.

 

Ehrungen erhalten außerdem die Ballettpädagogin Ursula Borrmann, die Choreografin Claire Cunningham sowie der Gewerkschafter Adil Laraki.

 

Zu den Höhepunkten des Abends gehört u. a. das vom Stuttgarter Ballett getanzte Pas de Deux aus John Crankos „Eugene Onegin“ sowie Reinhild Hoffmanns „Solo mit Sofa“.

Durch den Abend begleitet Siham El-Maimouni, Moderatorin beim Westdeutschen Rundfunk.

 

Details zum Programm der Gala finden Sie hier [klicken].

 

Das Ticket für das Live-Streaming kann online unter folgendem Link erworben werden: Hier klicken.

 

Wahlweise können Sie folgenden Link kopieren: https://www.eventbrite.de/e/deutscher-tanzpreis-2021-tickets-166287537501

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich in diesem Jahr besonders, die Gala filmisch zu dokumentieren.

Foto: Jörg Landsberg Geteilte Blicke. Ein Interview von Claudia Henne mit Heide-Marie Härtel
Heide-Marie Härtel war Tänzerin, bevor sie zur Kamera griff und das Deutsche Tanzfilminstitut in Bremen gründete. Für dieses Lebenswerk bekommt sie nun den "Deutschen Tanzpreis".
Deutscher Tanzpreis Dreharbeiten Herausgeber - Der Theaterverlag Berlin D 1.10.2021

 

Das Gespräch der Tanz-Journalistin mit der diesjährigen Tanzpreisträgerin veröffentlicht die Zeitschrift “tanz in ihrer aktuellen Ausgabe. Hier stellen wir Ihnen das komplette Interview vor.

 

Liebe Heidi, so viel wie in diesem Jahr, in dem Dir der Deutsche Tanzpreis 2021 in Anerkennung Deiner unermüdlichen Arbeit für den Tanz, für die Dokumentation des Tanzes zugesprochen worden ist, hast Du sicher schon lange nicht mehr über Dein Leben, Deine Lebensstationen nachdenken und reden müssen.
Ich möchte unser Interview mit Deiner existentiellen Entscheidung beginnen, 1978 die Bühne zu verlassen, nicht mehr zu tanzen. Du warst 28 Jahre alt. War Dein Alter ausschlaggebend? Oder was war der Grund?

 

Mit meinen 28 Jahren hatte ich schon fast ein ganzes Tänzerleben hinter mir. Angefangen mit fünf Jahren in einer privaten Ballettschule in Saarbrücken, bei der ich mit meinem Tanzpartner Jürgen Linn bereits im Alter von 15 Jahren die Originalchoreographien der Pas de deuxs aus Schwanensee und Don Quichote tanzen durfte. Dann die Superlehrer wie Kurt Peters und Peter Appel in Köln, die uns stilsicher und auch modern machten. Kresnik war die logische Folge, aber auch grundsätzlich ein Abschluss. Ich vermisste nach sechs Jahren in seiner Compagnie die demokratischen Reformen, die im Schauspiel längst begonnen hatten. Die Rolle der Frauen im Tanz war für mich selbst bei Pina Bausch noch nicht zeitgemäß. Das gab’s erst Jahre später für mich bei Keersmakers “Rosas tanzt Rosa”.

 

Du hattest Dich 1971 voller Überzeugung und Elan Johann Kresnik und seinem politischen Tanztheater in Bremen angeschlossen. Wolltest Du Politik und Tanz in Deinem Leben zusammenbringen?

 

Ich hatte bereits 1970 gemeinsam mit meinem damaligen Lebensgefährten Pierre le Page für die letzte Vorstellung der Abschlussklasse ein Stück gemacht, in dem wir die Herkunft und Bedeutungsebenen des klassischen und modernen Balletts an einem choreographierten Gruppenstück demonstrieren wollten. Dazu kamen eingesprochene Texte, die den historischen Entstehungszusammenhang verschiedener Tanztechniken herstellten: Die französische Monarchie unter Ludwig XIV., in der der König sich als Zentrum der Welt zelebrierte für das klassische Ballett und die Psychoanalyse in den 1930er Jahren in der Zeit der Entwicklung der Graham Technik. Dazu Adorno-Zitate. Unser Stück war als Hommage an die Lehrer gedacht mit dem Tenor: Ja, wir haben verstanden! Leider durfte es nicht aufgeführt werden. Die Lehrer hatten Angst, daß die Ballettdirektoren, die zu diesen Abschluss Abenden kamen, abgeschreckt werden könnten von solch aufgeklärten, mündigen Studenten. Der Wunsch zu Kresnik zu gehen war nur konsequent.

 

Würdest Du rückblickend sagen, eine typische Entwicklung für deine Generation, die sich Mitte/Ende der 60er Jahre politisch engagierte, radikalisierte? Du bist 1950 in Saarbrücken geboren worden.

 

Typisch wofür? Für eine Generation vielleicht aber nicht für die damalige Tänzer Landschaft in Westdeutschland. Wir befanden uns in einer Zeit des (klassisch geprägten) “Deutschen Ballettwunders” aus Stuttgart. Eine eigene Traditionslinie des Ausdruckstanzes war durch seine Verquickung mit dem Nationalsozialismus quasi ausradiert worden, obwohl viele Choreographen und Tänzer sich jener Zeit per Emigration durchaus verweigert hatten.
Fünf Jahre nach dem Kriegsende geboren, gehörte ich zu einer Generation, die ihre Eltern noch gefragt hat, wo wart ihr 1939 bis 1945? Ausgangspunkt meiner Politisierung war der Spagat zwischen den Filmen über die Judenverfolgung, die ich in der Schulzeit sah, und dem Beharren der schlesischen Flüchtlinge in Saarbrücken, einer davon mein Vater, dass sie nur die Opfer wären, die ihre Heimat verloren und nicht auch Mit-Täter, die Hitler auch als einfache Soldaten unterstützt hatten.

 

Wie politisch war der Tanz damals – jenseits von Kresnik? Du selbst hattest eine klassische Tanzausbildung in Köln hinter Dir.

 

Der Tanz, den ich kannte, war extrem unpolitisch, es sei denn, man hält die zaghafte Annäherung von Choreographen an die kulturelle Umwälzung in der Musik der 68er für politisch. Meine Lehrer Kurt Peters und Peter Appel waren aber sehr politisch und insbesondere pazifistisch eingestellt – und da galt auch in der Schule “Augen auf!”.

 

Ende der 70er Jahre war die „rote“ Universität Bremen, an die Du Dich dann eingeschrieben hast, noch jung. Spielte das für Deine Entscheidung eine Rolle?

 

Die “rote Uni” spielte eine große Rolle für mich. Bereits während meines Engagements als Tänzerin in Bremen ging ich ein oder zweimal die Woche zwischen den damals noch geteilten Proben zu Vorlesungen. Mich faszinierten die Thesen von Marx, die Diskussionen um die Ungleichheit in der gesellschaftlichen Bewertung von geistiger und körperlicher Arbeit und die Rolle der Kultur bei der zivilisatorischen Zurichtung unserer Körper.

 

In Deiner Magisterarbeit in den „Kulturwissenschaften“ hast Du Dich mit “Choreografie und Körperwissen,- Äußere Bedingungen und innere Umstellungen der Entwicklung einer Kulturtechnik” beschäftigt – worum ging es Dir in dieser Arbeit?

 

Ich wollte die Mythen um das Ballett als “die reine Kunst” entzaubern und den Blick für physiologische und gesellschaftliche Umstellungen ästhetischer Entscheidungen frei machen. Einfachstes Beispiel: Warum drehen klassische Tänzer ihre Füße und Beine so stark auswärts? Nicht etwa weil das schöner aussehe, sondern weil nur so der Aktionsradius der Beine maximal erweitert werden kann und die extreme Limitierung durch das Aneinanderstoßen von Becken- und Oberschenkelknochen überwindbar wird.

 

Hast Du mit diesem Wissen durch das Kameraauge geblickt?

 

Dieses Wissen hilft Dir kaum, eine Kamera zu führen. Ich habe mich mehr leiten lassen von einer Philosophie des Zeigens. Ich konnte schon als Kind und auch noch heute kaum etwas Schönes oder Interessantes genießen, wenn ich es alleine tun mußte. Ich wollte und will es immer mit anderen teilen können. Die Kamera war für mich ein Mittel, dies zuverlässig zu garantieren, wenn auch zeitversetzt. Mein Blick auf die Bühne durch die Optik einer Kamera wollte das Gesehene nicht entzaubern, sondern es vielmehr wie ein Bodyguard schützen.

 

Du hast Dich parallel zum Studium mit der Technik und Methodik des Filmens auseinandergesetzt – was hat Dich gereizt, Dich mit Filmen zu beschäftigen?

 

Mein damaliger Lebensgefährte steuerte auf eine Filmkarriere zu und machte ein Volontariat bei Radio Bremen. Zelluloidfilm kam für die Bühne aus Kostengründen kaum in Frage, deshalb kaufte ich mir in der Städtischen Pfandleihe 1976 eine der ersten transportablen Videoanlagen, die eigentlich für Sportaufnahmen entwickelt worden war und sich im Nachhinein als Diebesgut herausstellte. Geschnitten wurde mit einer umfunktionierten Seifendose, die es mit einem eingenbastelten Lichtschalter erlaubte, zwischen zwei Zuspielern zu wählen.
Filmisch geprägt waren wir von der französischen Novelle Vague, Filmen wie “Z” von Costa Gavras und den frühen Filmen von Rainer Werner Fassbinder, der im gleichen Jahr meines Engagement am Bremer Theater sein Stück “Bremer Freiheit” über die 15-fache Mörderin Gesche Gottfried gemacht hatte,- für Bühne und später auch für Film.

 

Bereits ein Jahr nachdem Du die Bühne verlassen hattest, gaben Dir Reinhild Hoffmann und Gerhard Bohner, die 1979 die Nachfolge von Kresnik in Bremen angetreten hatten, den Auftrag die Sparte Tanz mit der Videokamera zu begleiten. Was hieß das genau?

 

Es war ein enormes Spielfeld, das sie mir als filmischen Laien überlassen haben. Ich konnte anfangs nur während der Proben filmen. Den Stückablauf hatte ich mir oft auf einen Walkman gesprochen und während des Drehs abgerufen. Die Bezahlung durch das Theater war so bescheiden, dass die Tänzer mir bei der Filmpräsentation ungefragt ein Couvert mit gesammeltem Geld überlassen haben.

 

Reinhild Hoffmann traute mir als ehemalige Tänzerin dieses Ensembles einiges zu, sodass sie mir die Aufzeichnung ihres berühmten “Solos mit Sofa” für den NDR übergab. Ich wollte die Kameraarbeit dann einer der ersten professionellen Kamerafrauen des deutschen Fernsehens, Amadou Seitz, übertragen. Amadou Seitz winkte nach Ansicht meiner laienhaften Premiere Aufzeichnung von 1977 ab mit der Begründung, das könne ich selbst. Sie wurde meine engste Beraterin nicht nur während dieses Drehs. Nach der TV-Premiere des 100-minütigen Porträts über Reinhild Hoffmann “Die Sinnlichkeit des Boxhandschuhs” 1985 für das Hauptprogramm des ZDF, fragte mich ein Tänzer: “Wann hast Du das denn gedreht?” Trotz der großen Fernsehkamera auf der Schulter wurde ich während der dreimonatigen Dreharbeit wohl immer noch als Kollegin, als Teil der Compagnie wahrgenommen. Ein Heimvorteil im weitesten Sinne.

 

Ende der 70er Jahre war es keineswegs selbstverständlich Tanzaufführungen aufzuzeichnen – hast Du Neuland betreten?

 

Ja, schon, das geschah aber nicht bewusst. Für uns in den 70ern im Bremer Theater war es Alltag, ein Fernsehteam im Ballettsaal zu haben. Kresniks Stücke und das Umfeld mit Wilfried Minks, Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder etc. unter Kurt Hübner haben dafür gesorgt, dass die Theater Revolution der damaligen Zeit, die in Bremen geschah, bundesweite Aufmerksamkeit erregte. Aber was blieb außer diesen kurzen drei- bis sechs-minütigen Magazin Beiträgen? Ganz anders die Situation in der Folkwangschule zur damaligen Zeit. 1975 gab Pina Bausch die Leitung des Folkwang Tanzstudios an Susanne Linke und Reinhild Hoffmann. Die Publikumsnachfrage blieb mäßig in Wuppertal und Essen-Werden. Das später weltberühmte deutsche Tanztheater à la Folkwang litt unter Geburtswehen. Was lag näher für mich, als auf die Bitten der früheren Kollegen zu reagieren und ihre Stücke mit meiner kleinen S/W-Kamera aufzuzeichnen.
Das Tanztheater oder das Choreographische Theater, wie Kresnik es bezeichnete, folgte anderen Kunstsparten wie dem Autorenfilm der 60er Jahre und dem Regietheater. Die enge Bindung an eine Stoffvorlage, einen literarischen Text, eine festgelegte Choreographie wurde zugunsten aller beteiligten Kreativen aufgegeben. Bei Kresnik waren es die Agit Prop-Anleihen, bei Bausch, Hoffmann und Linke die Improvisationen der Tänzer, die jedes neue Stück bereicherten, aber oft nur eine Spielzeit gezeigt wurden. Wer würde uns als junge Tänzer 20 Jahre später glauben, dass wir 1971 mit Holz Gewehren auf der großen Stadttheaterbühne standen und gegen den Vietnam-Krieg tanzten?

 

1982 hast Du gemeinsam mit Monika von Behr die Medienfirma “MOVI” gegründet, 1988/1989 das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen gemeinsam mit Susanne Schlicher als non-profit-Organisation. Erinnerst Du Dich an den Moment, wo Du merktest, dass mit dem Filmen geht jetzt richtig los? Ich kann mit einem kleinen Team Tanzaufführungen landauf, landab aufzeichnen, die Compagnien brauchen Aufzeichnungen?

 

Im Grunde war das eher ein schleichender Prozess. Im gleichen Tempo, indem ich mir angeeignet habe, wie man Film für den Tanz angemessen nutzt, entwickelte sich bei Choreographen ein Bewusstsein dafür, welche Hilfestellungen ein Video während ihres Arbeitsprozesses und danach sein konnte. Im gleichen langsamen Tempo, indem das Fernsehen sich dem Medium Tanz in den 90ern näherte, konnte ich lernen, wie man TV-gerecht arbeitet. Das 1. Tele-Tanzjournal war von 3Sat zum Beispiel als unrealisierbar abgelehnt worden. Wir haben uns von dieser Ablehnung nicht beeindrucken lassen und schnitten nachts oder an den Wochenenden in einem Bremer Studio, das uns solange nichts kostete, wie es keinen Auftraggeber gab. Das hat die Schnittphase auf bald 2 Monate verlängert. Ich konnte diese Zeit gut nutzen, um von Cuttern und TV-Profis zu lernen, wie man was machen kann. Als das 1. Tele Tanzjournal dann fertiggestellt war, hat 3sat es gesendet, ohne einen einzigen Schnitt geändert zu haben.
Die wichtigste Rolle spielte aber letztendlich das Vertrauen der Choreographen und Tänzer, die mir die Chance gegeben haben, ihre Arbeiten zu dokumentieren.

Hast Du von Beginn an daran gedacht, mit diesen Kassetten ein Tanzfilmarchiv aufzubauen?

 

Wann wird aus einer privaten Sammlung ein Archiv? Wenn ein berühmter Choreograph dir seine eigene Videosammlung anbietet, wie Gerhard Bohner 1990, oder wenn man beginnt, seine Aufzeichnungen systematisch auf einer eigens dafür erfundenen Datenbank mit den Daten von Tanzgeschichte und Werk zu verbinden? Wenn man die Chancen von Video, das Material mehrfach zu bespielen, gar nicht nutzt, sondern alle Aufnahmen sorgfältig aufbewahrt? Es gibt ja ein wunderbares Tanzarchiv,- in Köln, gegründet von meinem Lehrer und Mentor Kurt Peters. Aber es gab noch kein produzierendes Filmarchiv für Tanz. Das hatte ich mir seit meiner Studienzeit in Köln gewünscht, die Filme zu den tollen Büchern der Peters-Sammlung zu sehen. Dass ich es selbst einmal realisieren würde, da musste ich auch erst hineinwachsen.
Spätestens seit unseren Digitalisierungsprojekten großer Bestände aus dem Stuttgarter Ballett, dem Staatsballett Berlin und Bayern sowie dem Hamburg Ballett kann man unsere Sammlung nicht mehr auf die Geschichtsschreibung der Entwicklung des westdeutschen Tanztheaters festlegen. Bei uns treffen sich der klassischer und moderner Tanz auf Augenhöhe.

 

Anfang der 80er ( 90er !!) Jahren zeigten sich Fernsehanstalten offen für Tanz; das Goethe-Institut schickte Dich mit Deinen Kassetten durch die Welt, um die deutsche Tanzgeschichte vorzustellen – war der Tanz endlich im Kultur Establishment angekommen?

 

Für das Ausland mit seinen über 100 Goethe-Instituten sah das fast so aus. In Deutschland selber wohl kaum. In meinen über 100 Film Vorträgen und vielen Workshops im außereuropäischen Ausland, oft als “Vorgruppe” zu Gastspielen des westdeutschen Tanztheaters, war völlig klar: das Tanztheater bot vielen Tänzern vor allem in den asiatischen, aber auch in den Osteuropa und in Südamerika, Anknüpfungspunkte, um aus der eigenen Erstarrung herauszukommen.

 

Meine persönlichen Begegnungen vor Ort mit Tänzern des Bolschoi Balletts in Moskau, mit Merce Cunningham in New York und Chandralekha in Madras, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, haben meinen Tanz Horizont sehr erweitert und mir die Bedeutung von tanzkultureller Bildung über Medien immer klarer gemacht.
Das deutsche Fernsehen kommt dagegen seit Beginn seiner Existenz seinem Kulturauftrag in Bezug auf Tanz kaum nach. Von 1993-2007 durften wir alle 2 Jahre mit unserem jeweils 90-minütigem Tele-Tanzjournal über die Entwicklungen der Sparte berichten. Der frühe Tod des Redakteurs Jo Schmidt war leider das Ende dieser Sendereihe. Der Theaterkanal des ZDFs, für den wir ebenfalls viel produziert haben, wurde abgeschafft.

 

Welche Folgen hatte der Wechsel vom analogen zum digitalen Arbeiten im Film für Dich? Für das Tanzfilminstitut?

 

Jede technische “Revolution” habe ich im Team mit technikaffinen männlichen Mitarbeitern zuerst damit beantwortet: “O.K. Ich besorge die Technik, aber bedienen müsst ihr sie.” Am Ende musste ich alle Innovationen, ob bei Kameras, analogen oder digitalen Schnitt selber nachvollziehen. DIe Choreographen kamen an Wochenenden oder spät nach der Probe, um die Schnittarbeiten “abzunehmen”. Das habe ich keinem Mitarbeiter regelmäßig zugemutet.
Es gelang uns, auf dem Niveau der Fernsehtauglichkeit zu bleiben, war aber eigentlich unbezahlbar. Heute ist das Dreh Equipment günstiger, dafür sind aber die archivarischen Vorkehrungen, die man für den Langzeit Erhalt der Materialien braucht, umso kostspieliger.

 

Mittlerweile ist das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen ein eingetragener Verein, Du bist die künstlerische Leiterin und im Forum am Wall lagert die größte Tanzfilm Sammlung der Welt – wie fühlt sich das eigentlich an, täglich durch sein Lebenswerk zu laufen?

 

Das Wort “Lebenswerk” habe ich bis zu diesem Jahr nicht wahrhaben wollen. Die Sammlung ist das Werk vieler, in dessen Zentrum ich durchaus beharrlich stehe. In der Mitte einer der liebenswertesten Städte des Landes, seit fast 20 Jahren das Büro und eine ganze Etage des ehemaligen Polizeidirektors dank der Förderung durch das Land Bremen und des Bundes mieten zu können, das ist ein großes Geschenk. Jeder Arbeitstag beginnt mit diesem Glücksgefühl. Hier trifft sich nicht nur die Bremer Tanzwelt.

 

Du hast in einem Interview gesagt: „All das, was hier im Tanzfilminstitut ist, ist eigentlich ein Befreiungsakt für den Tanz, um was Neues zu machen!“ Wie meinst Du das?

 

Tanz und Film sind wie Malerei und Fotografie ein Geschwisterpaar, das sich seit Beginn des Aufeinandertreffens gegenseitig in ihrer Entwicklung beflügelt hat. Der Film begann mit Bewegungsstudien und der Stummfilm kam ohne den Tanz als Mittel, die noch stockenden Bewegungen der Film Bilder zu überdecken, kaum aus. Die Malerei hat ihre Verantwortung für die Abbildung der Realität an der Garderobe der Kunstgeschichte abgegeben und so erst Impressionismus und Expressionismus ermöglicht. Der Film hat es geschafft, Bewegungen aus der nur persönlichen Erinnerung der Tanzenden zu befreien. Benjamins These vom “Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit” von 1935 erwähnt zwar die Bedeutung des Films auf die Kunstsparte Tanz nicht definitiv, aber die explosionsartig sich entwickelnde Tanzrevolution nach der letzten Jahrhundertwende in Amerika und Deutschland ist ohne die Erfindung des Film kaum denkbar. Heute stehen wir mit der Digitalisierung und neuen, nicht nur zweidimensionalen Abbildungsformen der Realität vor neuen Fragen, die auch Rückenwind für neue Entwicklungen im Tanz bedeuten können und das nicht nur in Nutzung der Neuen Medien, sondern vielleicht auch in ihrer strikten Ablehnung.

 

Du bist einerseits Kamerafrau, Regisseurin, Autorin, Produzentin und andererseits Dokumentaristin/Archivarin – sprich Du hast die deutsche Tanzgeschichte seit den 70er Jahren in Kopf und Körper, auf Kassetten und in digitaler Form in Deiner Nähe. Damit nicht genug. Du hast den Verbund Deutscher Tanzarchive mitbegründet und bist Vorstandsmitglied im Dachverband Tanz Deutschland. Sprich Du kennst Tod und Teufel. Da drängt sich förmlich die Frage auf, ob es etwas außerhalb des Tanzes gibt, dass Du mit so viel Energie und Leidenschaft betreibst?

 

Schwierige Frage. Hinter den Kulissen von Kameraarbeit, Schnitt, Regie und kulturpolitischer Arbeit verbringe ich oft Tage damit, die archivarischen Strukturen zu verbessern, Datenbankprobleme zu lösen, neue Softwares zu lernen. Das könnte auch wie eine Leidenschaft daher kommen. Zu analogen Zeiten war das noch das Löten von Kabeln oder Steckfeldern, das heutzutage von einem Profi sicher besser erledigt wird.
Noch andere Leidenschaften so nebenbei zu betreiben,- das geht kaum. Ich würde gerne mehr für meine Lebenspartnerin, für Freund*innen und Familie da sein. Aber wie soll das gehen, wenn ein freies Wochenende oft genug zum Jahresurlaub deklariert werden muss. Was besser gelingt und meinen Leidenschaften auch entspricht, ist das Hören von klassischer Musik und von Hörbüchern der klassischen Literatur. Und ich koche gerne.

 

Ich bin sicher, Du hast Dich lange nicht so intensiv mit Deiner Vita beschäftigt, wie seit der Bekanntgabe der Tanzpreis Verleihung an Dich. Hat Dir die Erinnerung Streiche gespielt?

 

Ja und Nein. Durch die Brille des zu erwartenden Tanzpreises fielen mir sehr viele positive Beispiele der Unterstützung in meinem Leben und für den Aufbau des Tanzfilminstituts ein, die ich im Zuge der heute noch notwendigen Kämpfe ums Überleben in den Hintergrund gedrängt hatte. Beim Sichten alter Materialien für einen Beitrag für arte über den Tanzpreis 2021, fiel mir auf, dass ich mich, sicher oft auch unbewusst, als Person doch öfter sozusagen “Life” ins Spiel gebracht habe, als ich das erinnerte. Ich hatte mich mit einem positiv empfundenen “Rückzug” hinter die Kamera und den Schneidetisch schon länger “eingerichtet”.
Bei Sichtung vieler für die Entwicklung des Instituts wichtiger Materialien fiel mir auf, wie deutlich ein qualitativer Sprung in der Tanzausbildung gegenüber meiner Ausbildungszeit zu Buche schlägt. Konnte man zu meiner Tänzer Zeit noch sehr schnell sehen, ob ein modernes Stück durch einen klassisch geprägten Tänzer interpretiert wird, so spielt das heute eine untergeordnete Rolle.

 

Der Blick zurück: 50er Jahre, Vater, Mutter, Kinder in Saarbrücken, Kindertanz, Funkenmariechen, kein Abitur (Vater war dagegen), Entscheidung für den Tanz und dann für den Film.
Wie schaust Du zurück?

 

Im Rückblick war das alles logisch und in Bezug auf die Entwicklung des Tanzfilminstituts sogar organisch. Hinter mir standen in diversesten Phasen meines Lebens und des Instituts quasi im Vorbeigehen ihrer eigenen Karrieren viele Menschen, die sich mit mir um dieses Kulturerbe Tanz aus verschiedensten Perspektiven für wenig oder keine Honorierung engagiert haben. Ich bin sehr dankbar, dass ich noch ein Universitätsstudium durch ein Stipendium absolvieren konnte. Hindernisse haben mich letztlich auch stark gemacht. Es waren die wunderbaren Lehrer wie Katja Dryander in Saarbrücken, Kurt Peters und Peter Appel in Köln, aber auch die Herausforderungen durch Hans Kresnik, Reinhild Hoffmann und Susanne Linke und die Universitäts Erfahrung mit Annelie Keil und Rudolf zur Lippe, die mich bis heute prägen.

 

Der Blick nach vorn. Was wünschst Du Dir? Was möchtest Du noch anfangen, erleben, erledigen?

 

Ehrlich, – mein größter Herzenswunsch ist es, das Tanzfilminstitut in guten Händen zu wissen, auf dass es sich auch weiterhin so dynamisch in engem Kontakt mit den Tanzschaffenden entwickelt. Und die Hoffnung, dass meine Nachfolger es nicht so schwer haben mit der Finanzierung, die häufig weit unter den heute verbindlichen Mindestlöhnen war.
In guten Händen (nicht unbedingt im archivarischen Sinne) wüsste ich diese Schätze bei den Kreativen selber, den Tänzern und Choreographen. Und da sind wir wieder beim Teilen oder besser gesagt beim Zurückgeben. Ich hätte nichts dagegen noch ein paar Jahre damit zu verbringen, die viele tausend Stück Dokumentationen so aufzubereiten, dass ich sie an die Künstler zurückgeben könnte. Die Originale bleiben natürlich im Safe.

 

Und der Deutsche Tanzpreis – was bedeutet er Dir?

 

Anfangs war ich überwältigt, ja sprachlos, konnte es kaum glauben. Es gibt Persönlichkeiten, die ich selber für den Tanzpreis vorgeschlagen habe, die ihn schon lange verdienen. Ich gestehe aber auch; ich bin ein bisschen stolz, mit dieser Ehrung gewissermaßen in die Fußstapfen meines Lehrer Kurt Peters treten zu dürfen, der 1984 den Deutschen Tanzpreis bekam und ich hoffe auf mehr Aufmerksamkeit für die wunderbare Arbeit aller Tanzarchive im Land.
Die unzähligen Glückwünsche vieler Tanzschaffenden und ganzer Generationen von ehemaligen und heutigen Mitarbeitern haben mich überzeugt, dass es auch Gründe für diese Juryentscheidung gibt. Nachdem wir, das Team des Tanzfilminstituts, 22 mal den Deutschen Tanzpreis gefilmt haben, muss ich mich aber doch noch sehr daran gewöhnen, nun auf der anderen Seite zu stehen.

 

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Foto: Eva Radünzel Heide-Marie Härtel, Künstlerische Leitung des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen, erhält den Deutschen Tanzpreis 2021
Am Samstag, den 23. Oktober 2021 wird im Aalto-Theater Essen der Deutsche Tanzpreis verliehen – die höchste Auszeichnung, die der Tanz in Deutschland zu vergeben hat. [Pressemitteilung]
Deutscher Tanzpreis Veranstaltungen Dachverband Tanz Deutschland Berlin D 28.04.2021

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich besonders darüber, Ihnen folgende Nachricht bekannt geben zu dürfen:

 

Heide-Marie Härtel, Künstlerische Leiterin des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen erhält den Deutschen Tanzpreis 2021.

 

Die Tanzpädagogin Ursula Borrmann und die Choreografin Claire Cunningham werden für herausragende Entwicklungen im Tanz geehrt; der ehemalige Tänzer Adil Laraki erhält für sein kulturpolitisches und soziales Engagement eine Ehrung als herausragender Interpret.

Am 12. März 2021 wählte die Jury des Deutschen Tanzpreises die Preisträgerin und die Geehrten des Jahres 2021. Den Deutschen Tanzpreis 2021 erhält Heide Marie Härtel. “Ausgebildet als klassische Tänzerin und im ersten Engagement bei Johan Kresniks Tanztheater, ist das Leben von Heide-Marie Härtel von wechselnden Perspektiven und klaren Positionen geprägt. Als sie die Kamera in die Hand nimmt, von der Tanzenden zur Beobachtenden wird, verbinden sich die Perspektiven der Künstlerin und des politischen Menschen. Mit ihrem Wirken hat Heide-Marie Härtel einen enormen Schatz aus Geschichte und Gegenwart des Tanzes geschaffen, aus dem Tanzkünstler*innen und Tanzfilmer*innen Wissen, Haltung und Inspiration ziehen können. Grundlagen von denen aktuelle künstlerische und mediale Entwicklungen den Absprung nehmen ins digitale Zeitalter.“ (aus der Jurybegründung)

Mit dem Deutschen Tanzpreis werden seit 1983 herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland geehrt – ganz gleich, ob sie auf oder hinter der Bühne, in Pädagogik, Publizistik, Wissenschaft oder anderen Bereichen des Tanzschaffens wirken. Zudem werden Interpret*innen, Ensembles und Projekte in der Tanzlandschaft für zukunftsorientierte Initiativen, modellhafte Konzepte oder außergewöhnliche Produktionen ausgezeichnet.

Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Tanz-Gala am Samstag, den 23. Oktober, 18.00 Uhr im Essener Aalto-Theater statt. Das Programm mit Beiträgen von international renommierten Ensembles und Solokünstler*innen reicht von klassischem Ballett bis hin zu Zeitgenössischem Tanz. Angesichts der Corona-Pandemie steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, ob die Veranstaltung mit Publikum stattfinden kann. Der Dachverband Tanz Deutschland stellt die Veranstaltung daher auch als Live-Stream und Video-on-Demand zu Verfügung (www.deutschertanzpreis.de).

Eine Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz erhält die Ballett- und Tanzpädagogin Ursula Borrmann. „Ursula Borrmann hat in den vielen Jahren ihres unermüdlichen Schaffens  außerordentliches zur Qualitätsentwicklung des klassischen Tanzes beigetragen. Die Borrmann-Methodik® hat bis heute vielen Schulen für künstlerischen Tanz geholfen eine systematische, kontinuierliche sowie verantwortungsvolle Ausbildung von den ersten vorbereitenden Übungen bis hin zu anspruchsvollen Formen des Klassischen Tanzes anzubieten und somit den Weg in einen  professionellen Werdegang zu ebnen.“ (aus der Jurybegründung)

Außerdem wird die britische Choreografin und Tänzerin Claire Cunningham für ihre herausragende künstlerische Entwicklung im Tanz geehrt. „Das Wirken von Claire Cunningham steht beispielhaft für die Arbeit weiterer Wegbereiter*innen in eine Zukunft mit körperlicher Vielfalt im Tanz und in der Gesellschaft. Diese Entwicklung, die in Deutschland dringend mehr Förderung und Wertschätzung bedarf, kurbelt Claire Cunningham mit beeindruckender Bühnenpräsenz, künstlerischer Konsequenz und Humor weiter an.“ (aus der Jurybegründung)

 

Eine Ehrung als herausragender Interpret erhält der ehemalige Tänzer Adil Laraki. „Adil Laraki treibt mit seinem kulturpolitischen und sozialen Engagement den Fortschritt, sprich, die Verbesserung der Rechte von Künstler*innen und allen Angestellten an deutschen Bühnen voran: mit Humor, Vehemenz und einzigartigem Geschick. Man kann auch sagen: Ein Tänzer rettet die Stellung der Interpret*innen an unseren Theatern.“ (aus der Jurybegründung) 

Diese Ehrungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

Ausführliche Informationen zu den Preisträger*innen – Jurybegründungen und Biografien – finden Sie auf www.deutschertanzpreis.de.

Gefördert wird der Deutsche Tanzpreis durch die Stadt Essen, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW sowie durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Begleitend zur Tanz-Gala richtet der Dachverband Tanz Deutschland vom 21. bis 23.  Oktober 2021 auf PACT Zollverein in Essen, das Symposium „POSITIONEN: TANZ#4  Zugänge schaffen – Diversität“ aus. Aktuelle Informationen werden zeitnah unter  www.deutschertanzpreis.de veröffentlicht.

Der Dachverband Tanz Deutschland e.V. ist die bundesweite Plattform des künstlerischen Tanzes in Deutschland – hier sprechen Verbände des Tanzes, bedeutende Institutionen und herausragende Persönlichkeiten mit einer Stimme. Als Träger der Deutschen Tanzpreises kooperiert der Dachverband Tanz Deutschland mit dem Aalto-Theater Essen und arbeitet eng mit dem Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik und der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektor*innen Konferenz zusammen.

Pressekontakt
Dachverband Tanz Deutschland
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
Alexa Junge
Mobil: 0176 76498475
presse@dachverband-tanz.de

Raimund Hoghe  17.10.2020 Foto Ursula Kaufmann Tanzpreis 2020 an Raimund Hoghe
Am Samstag, 17. Oktober 2020, wird im Aalto-Theater Essen der Deutsche Tanzpreis verliehen – die höchste Auszeichnung, die der Tanz in Deutschland zu vergeben hat.
Deutscher Tanzpreis Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Video-Reihen Dachverband Tanz Deutschland Aalto-Theater Essen D 17. Oktober 2020 | 18.00 Uhr

Neben den Preisverleihungen steht die Tanz-Gala im Zeichen der Vielfalt dieser emotionalen, dynamischen Kunstform. Internationale Gäste präsentierten Ausschnitte aus ihren Produktionen.

Den mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Tanzpreis 2020 erhält der Choreograf Raimund Hoghe. Hoghe gehört seit Jahren international zu den wichtigsten Choreograf*innen des Tanztheaters, die sowohl ästhetisch als auch politisch Maßstäbe setzen.

Weitere Preise erhalten der urbane Tänzer und Choreograf Raphael Hillebrand, die Choreografin Antje Pfundtner und Friedemann Vogel, 1. Solist des Stuttgarter Balletts.

Durch den Abend führte Siham El-Maimouni, Moderatorin beim Westdeutschen Rundfunk.

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die Preisverleihung im Aalto-Theater Essen.

Gert Weigelt. copyright: Weigelt TANZSALON 27: Tanzpreis 2019 an Gert Weigelt – Ehrungen für Jo Parkes und Isabelle Schad

Deutscher Tanzpreis Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Filmvortrag Veranstaltungen Deutsches Tanzfilminstitut Bremen Bremen D 10.12.2019 um 20.00 Uhr

Die Neuorientierung des Deutschen Tanzpreises unter dem Dachverband Tanz Deutschland sorgte für viel Wirbel in der Tanzszene. Hatte sich der Preis unter ihrem verdienstvollen  Erfinder Ulrich Roehm doch zu einem Event der ästhetisch oft allzu gleichen Art entwickelt. Insbesondere die Verdienste von Choreographen und Tänzern im Bereich des klassischen  Tanzes wurden hier ausgezeichnet.    

 

Nach dem Neustart 2018 mit dem Preis an eine der wichtigsten Unterstützerinnen der Freien modernen Tanzszene des Landes, an Nele Hertling von der Akademie der Künste Berlin, wagt sich der Dachverband im zweiten Jahr, den Preis mit einer Tagung zum Thema “Ethik im Tanz” zu  kombinieren, – ein neues Feld der öffentlichen Debattezu einem Thema, das im Dachverband Tanz seit langem  diskutiert und jetzt in den Kontext des Preises gestellt wurde.    

 

Weitere Infos zum diesjährigen Preis sind in dem Beitrag Tanzpreis 2019 an Gert Weigelt auf unserer Homepage zu finden.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut berichtet im Tanzsalon von diesem wichtigen Tanzevent, das es mittlerweile 19 Mal filmisch begleitet hat.

 

Der Tanzsalon findet am Dienstag, 10.12.2019 um 20.00 Uhr
im Deutsches Tanzfilminstitut Bremen statt.
Am Wall 201 / Forum am Wall
Eingang Ostertorstraße links neben der Bäckerei.

 

Deutscher Tanzpreis 2019.  PACT Zollverein - Isabelle Schad ©Raduenzel Tanzpreis 2019 an Gert Weigelt
Tanzfotograf Gert Weigelt ausgezeichnet/ Ehrungen für Jo Parkes und Isabelle Schad
Deutscher Tanzpreis Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland Essen - Aalto-Theater und PACT Zollverein D 18. und 19.10.2019

 

Der Deutsche Tanzpreis 2019 ging in diesem Jahr an den weltweit bekannten Tanzfotografen Gert Weigelt. Die Verleihung des ebenso traditionsreichen wie auf Innovation bedachten Preises fand am 19. Oktober im Rahmen einer hochkarätigen Tanz-Gala im Aalto-Theater Essen statt. Für ihr Schaffen geehrt wurden zudem die Tanz- und Videokünstlerin Jo Parkes sowie die Tänzerin und Choreografin Isabelle Schad, die bereits am Vorabend auf PACT Zollverein im Rahmen der Tagung POSITIONEN: TANZ ihre Urkunden entgegennehmen konnten.

 

Die Gala nahm – wie es bereits in den letzten Jahrzehnten Markenzeichen des Preises war – künstlerische Beiträge unter Bezugnahme auf die Arbeit der Preisträger*innen in den Fokus und bot dem Publikum ein gefeiertes Programm mit internationalen Gästen.

 

Mit dem Staatsballett Berlin, mit den Essener Philharmonikern, dem Ballett am Rhein Düsseldorf-Duisburg, Het Nationale Ballet Amsterdam und dem Bayerischen Junior Ballett München, mit Lutz Förster, Marlúcia do Amaral, Iana Salenko und Daniil Simkin wurden Kompanien und Tänzerpersönlichkeiten von Weltrang präsentiert und mit Choreografien und Arbeiten von George Balanchine, Pina Bausch, Sharon Eyal, Laurent Goldring , Hans van Manen, Jo Parkes, Isabelle Schad, Martin Schläpfer und Xin Peng Wang wurde der Bogen von der Neoklassik über Tanztheater und Moderne bis zum freien zeitgenössischen Tanz und partizipativen Projekten geschlagen.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich, die Veranstaltung mit ihrer hochkarätigen Tanz-Gala zu dokumentieren.

Nele Hertling. Foto Inge Zimmermann Deutscher Tanzpreis 2018 für Nele Hertling
Preisverleihung im Aalto-Theater Essen
Deutscher Tanzpreis Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Stückaufzeichnungen (Auswahl) Veranstaltungen Dachverband Tanz Deutschland e.V. Essen D 22.09.2018

Am 22. September 2018 wird der Deutsche Tanzpreis verliehen – mit großer Tradition und neuem Format im Aalto Theater Essen. Nordrhein-Westfalen wird zum Treffpunkt für den Tanz in Deutschland und Europa. Die Gala zur Preisverleihung präsentiert die Vielfalt des Tanzes in Deutschland, vom zeitgenössischen Ballett bis zum zeitgenössischen freien Tanz.

 

Den DEUTSCHEN TANZPREIS 2018 erhält die Dramaturgin und Tanz-Netzwerkerin Nele Hertling. Über viele Jahrzehnte hat Nele Hertling die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes in Deutschland geprägt. Schon ab den 70er Jahren holte sie herausragende internationale Choreograf*innen nach Deutschland, so Merce Cunningham und Trisha Brown. Als Intendantin des Berliner Hebbel-Theaters (1988 bis 2003) etablierte sie ein starkes europäisches Veranstalternetzwerk, präsentierte die flämische und französische Tanzavantgarde und gründete das Festival „Tanz im August“. Als kulturpolitische Netzwerkerin und Expertin für den Tanz stärkt sie beharrlich die Position des frei produzierten Tanzes. Dabei hat sich ihr Engagement nie auf bestimmte Formen des Tanzes verengt.
Nele Hertling richtet den Blick auf den weiten Horizont der Vielfalt des Tanzes und der europäischen Kulturlandschaften.

 

DAS NEUE FORMAT DES DEUTSCHEN TANZPREISES
Erstmalig wird der Deutsche Tanzpreis durch den Dachverband Tanz Deutschland verliehen, gemeinsam gefördert durch die Stadt Essen, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und aus Mitteln des Bundes. Der Deutsche Tanzpreis ist erstmalig mit 20.000 € dotiert.
Der Dachverband Tanz Deutschland wird als bundesweite Stimme für den künstlerischen Tanz zukünftig mit verschiedenen Partnern den Deutschen Tanzpreis ausrichten. Seit dem letzten Jahr, in dem in der Deutsche Tanzpreis nicht verliehen wurde, arbeitete der DTD in enger Abstimmung mit dem früheren Träger Förderverein Tanzkunst Deutschland, dem Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik, dem Aalto Theater Essen und den öffentlichen Förderern an der Neukonzeption des Preises.
Die nordrhein-westfälische Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sagt: „Der Deutsche Tanzpreis steht für die Vielfalt, Qualität und Innovationskraft der Kunstform Tanz. Ausgezeichnet werden künftig Künstlerinnen und Künstler sowohl der Ballett- und Tanzensembles an Stadt-, Landes- und Staatstheatern sowie der freien Szene. Die Neuausrichtung ist ein Signal für die Kultur, das vom Tanzland NRW bundesweit und nach Europa ausstrahlt.“
Für die Stadt Essen betont Herr Muchtar Al-Ghusain: „Essen sieht auf eine bald 100-jährige Geschichte des zeitgenössischen Tanzes zurück. Zugleich hat auch das heimische Ballett einen guten Platz am Aalto Theater. Es ist eine große Ehre, in Essen erneut den Deutschen Tanzpreis verleihen zu können, und eine große Verpflichtung, dem Tanz in Essen in all seinen Formen auch zukünftig einen festen Platz zu geben.“

 

Auch in Zukunft wird der Deutsche Tanzpreis in Essen verliehen – mit einem festen zeitlichen Datum am Beginn der Theatersaison und in Kooperation mit der Theater und Philharmonie Essen GmbH. Schirmherr des Deutschen Tanzpreises ist Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich besonders, die Tanz-Gala zur Verleihung des Deutschen Tanzpreises filmisch dokumentieren zu dürfen.