Produktionen

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In der Kombination von Archiv, professionellem Produktionsbetrieb und Labor für neue Formate erweist sich das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen als einzigartig.

Im Auftrag von TV-Anstalten, Theatern und Choreograph*innen werden Produktionen über das aktuelle deutsche Tanzgeschehen und Features über spezifische Tanzthemen mit Hilfe der Deutschen Tanzfilmproduktions GmbH hergestellt. Redakteur*innen, Filmemacher*innen und Wissenschaftler*innen nutzen das Archiv für ihre Tanzberichterstattung. Das Institut erstellt neben Videodokumentationen für Kompanien und Choreograph*innen auch Multimedia- und Print-Produktionen.

Das Deutsche Tanzfilminstitut ist ein Belegarchiv, in dem die Bestände ausschließlich vor Ort einsehbar sind. Weitere Nutzungsmöglichkeiten ergeben sich nach Absprache mit den Rechteinhaber*innen bei konkreten Anfragen.

 

Produktionen (Auswahl, chronologisch):

ClaraFurey - DogRising © Kinga Michalska Clara Furey DOG RISING – Festival TANZ Bremen

Tanz Bremen TANZ Bremen Theater Bremen D 2022

“Clara Furey geht in DOG RISING dem Unsichtbaren nach. Was zwischen den Zeilen steht, spricht sie mit und durch Körper aus. Das, was angrenzt ans Bekannte, das so zum nur vermeintlich Bekannten wird. Wird kontinuierlich an etwas gerüttelt, könnte es sich verändern. Oder entsteht im Pulsieren etwas Rhythmisches, Bleibendes? Furey erweckt eine ganz eigene, innere Kraft, die sich nicht gegen etwas wendet, sondern die eigene Existenz einfach nur beweist, in den Raum setzt und darin Wege zieht. Beständigkeit und Veränderung, beides ist möglich, und dabei wirkt der Tanz so leicht, als könne jede*r einfach mitmachen. Was genau in den Zeilen der drei Performer*innen zu lesen ist, die sich unterscheiden, annähern, gleichen und auseinanderdriften, wird den Betrachter*innen überlassen.”

TanzBremen

 

Die Leere fasziniere sie, schreibt CLARA FUREY zu DOG RISING, das im Mai 2021 in ihrer Heimat, dem kanadischen Montréal, Premiere feierte. Als Musikerin und Tänzerin ausgebildet, arbeitete sie zunächst für Choreografen wie George Stamos und Peter Jasko. Ihre erste eigene Gruppenchoreografie war 2017 COSMIC LOVE.

 

DOG RISING entwickelte sie gemeinsam mit den beiden Tänzerinnen Be Heintzman Hope und Winni Ho. Die Musik komponierte Tomas Furey, Claras Bruder und Arbeitspartner.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die deutsche Erstaufführung.

 

Rubberband ESS © Marie-Noële Pilon Rubberband EVER SO SLIGHTLY – Festival TANZ Bremen
Faszinierend, intensiv, universell und höchst persönlich. / Fascinating, intense, universal and highly personal. - dance-enthusiast.com
Tanz Bremen TANZ Bremen Theater Bremen D 2022

“Wie passiert eigentlich Veränderung? Mit dieser Frage dachte Victor Quijada über seine erste Choreografie für eine große Besetzung nach – nach 14 abendfüllenden und zahlreichen kurzen Stücken. Ende 2018 dann brachte er im kanadischen Montréal, dem Sitz seiner Kompanie RUBBERBAND, EVER SO SLIGHTLY heraus; die französische Version reimt: „Vraiment doucement“ (Wirklich sanft).

In Pandemiezeiten taugt es zum Wiedererkennen: das Aufblättern von Emotionen und der Zerfall von einmal entschiedenen Positionen. Die zehn Tänzer*innen formen eine Art Gesellschaft, die sich mal gemeinschaftlich bewegt und leichtfüßig Balancen meistert, mal in Gruppen zerfasert, schließlich in Einzelelemente, die ihren Halt verlieren. Den Kontrast dazu bilden sanfte Töne in den Begegnungen, in der Hilfsbereitschaft, im Freigeben luftiger Fliehkräfte. Musikalisch akzentuiert wird das Geschehen von Jasper Gahunia und William Lamoureux, die auf einer Seite der Bühne eine beeindruckende Auswahl an elektronischen und verstärkten Instrumenten spielen. EVER SO SLIGHTLY erntete großen Jubel, als es im Oktober 2021 die lange Theaterschließungszeit in Vancouver beendete.” TanzBremen

 

VICTOR QUIJADA wuchs mit HipHop in Los Angeles auf und entwickelte nach der Tanzausbildung und Engagements als Tänzer seine eigene Methode, die er nach seinem 2002 gegründeten Ensemble RUBBERBAND benannte. Sie verbindet bodennahen Urban Dance mit Partnering und zeitgenössischem Ballett.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die Europa-Premiere.

Re_Cycle-tanzbar_bremen. Foto Daniela Buchholz RE_CYCLE-tanzbar_bremen Premiere
Ist das Kunst oder kann das weg? Ein Tanztheaterstück zu einem Aspekt von Nachhaltigkeit erarbeitet vom 5-köpfigen inklusiven Team unter der Leitung von Günther Grollitsch.
Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Stückaufzeichnungen (Auswahl) Stückmitschnitte Tanz Bremen tanzbar_bremen in Kooperation mit dem Theater Bremen Theater Bremen - Kleines Haus D 2022

In diesem Stück wird unter anderem der Wert künstlerischer Arbeit aus vergangenen Epochen sowie dessen nachhaltige Auswirkungen auf heutiges kreatives Schaffen hinterfragt. Unter anderem wird die Abfallpyramide in kulturgeschichtlichem Zusammenhang interpretiert.

 

Wiederverwertung und -verwendung sind auf der Bühne allgegenwärtig und prägen den Entwicklungsprozess der neuen Produktion.

Dieser Materialkreislauf wird untersucht und in künstlerische Ansätze und Umsetzungen gespannt. Auf diese Weise wird eine poetisch-satirische Studie über unser Sein in einer spannungsgeladenen Zeit präsentiert.

 

Das Team von tanzbar_bremen wird unterstützt von Delia Nordhaus, der Leiterin der Upcycling Galerie Wallerie, sowie von Prof. Dr.-Ing. Henning Albers, welcher sich mit Recycling im Bereich von Umwelt- und Biotechnik beschäftigt.

 

Tickets: 19 € / ermäß. 9 €

Karten erhältlich über das Theater Bremen.

 

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Details

Konzept und Choreografie: Günther Grollitsch in Zusammenarbeit mit den Tänzer:innen

Tanz: Jenny Ecke, Till Krumwiede, Corinna Mindt, Oskar Spatz, Adrian Wenzel

Dramaturgie: Tom Bünger

Bühnenbild: Delia Nordhaus, Janina Mau

Kostüm: Lui Nilson, Katja Fritzsche

Produktionsleitung: Stina Hinrichs

 

Produktion

tanzbar_bremen in Kooperation mit dem Theater Bremen

Unterstützt vom Senator für Kultur Bremen.

 

Förderung: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragtender Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, Karin und Uwe Hollweg Stiftung sowie Waldemar Koch Stiftung.

Logo von Förderern

 

Premiere am 27. April 2022, 20 Uhr

Im Rahmen von TANZ Bremen 2022 am 06. Mai 2022, 18 Uhr

 

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, die Premiere filmisch zu dokumentieren.

 

Die Fotografin Marianne Menke moving faces. Foto- und Filmporträts von 36 Bremer Tanzschaffenden
Preview der 36 Filmporträts im Live-Stream aus dem Deutschen Tanzfilminstitut Bremen.
Dreharbeiten Veranstaltungen Landesverband TanzSzene Bremen e.V. Deutsches Tanzfilminstitut Bremen/ Forum am Wall D 2021

Sichtbar werden viele Facetten in den fast 40 Porträts Bremer Tanzschaffender, die im Auftrag des Landesverband TanzSzene Bremen von der Fotografin Marianne Menke festgehalten worden sind.

 

Auf der Suche nach einem Fotosetting kam die Fotografin, Marianne Menke, ins Tanzfilminstitut und rasch war gemeinsam mit Heide-Marie Härtel die Idee geboren, das Fotosetting im Institut als Kulisse für ein persönliches Interview mit der jeweiligen Künstlerin, dem jeweiligen Künstler zu nutzen. Gemeinsam mit vorhandenen Filmmaterialien aus den Beständen im Archiv des Tanzfilminstituts und ergänzt um eigens für diese Filmclips angefertigte, aktuelle Filmaufnahmen aus den Ballettschulen und Tanzstudios sowie laufender Proben entsteht die informative Reihe von Kurzporträts: “moving faces” zeigen die Protagonist:innen in ihrer professionellen Umgebung.

 

Das Ergebnis sind 36 Videoclips von etwa drei Minuten, die die hohe Professionalität, die künstlerische Vielfalt und die ganze Bandbreite des kreativen Schaffens von Tanzkünstler:innen, die aus aller Welt nach Bremen kommen, spiegeln.

 

Die Filmclips wurden vom Team des Deutschen Tanzfilminstituts und von Médoune Seck realisiert.

 

Die Videoporträts der beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind ab dem 12.12.2021 online auf der Homepage des Landesverbands TanzSzene Bremen und können dort unter “TanzSzene” aufgerufen werden.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen bedankt sich für die kreative Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

 

Unterstützt durch DIEHL+RITTER/TANZPAKT RECONNECT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz

Deutscher Tanzpreis 2021. Die Gala

Deutscher Tanzpreis Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland / Aalto-Theater Essen Essen D 2021

Am Samstag, den 23. Oktober 2021, wird der Deutsche Tanzpreis im Essener Aalto-Theater verliehen – die renommierteste Auszeichnung für den Tanz in Deutschland. Die Preisverleihung ist eingebettet in ein hochkarätiges Tanz-Galaprogramm mit Beiträgen aus dem klassischen Ballett, dem Tanztheater und dem zeitgenössischen Tanz.

Den Deutschen Tanzpreis 2021 erhält die Gründerin und Leiterin des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen Heide-Marie Härtel. Mit ihrem Lebenswerk verbindet sich eine weltweit herausragende Institution und der Impuls, Tanz im Medium des Films festzuhalten und zu neuem Leben zu erwecken.

 

Ehrungen erhalten außerdem die Ballettpädagogin Ursula Borrmann, die Choreografin Claire Cunningham sowie der Gewerkschafter Adil Laraki.

 

Zu den Höhepunkten des Abends gehört u. a. das vom Stuttgarter Ballett getanzte Pas de Deux aus John Crankos „Eugene Onegin“ sowie Reinhild Hoffmanns „Solo mit Sofa“.

Durch den Abend begleitet Siham El-Maimouni, Moderatorin beim Westdeutschen Rundfunk.

 

Details zum Programm der Gala finden Sie hier [klicken].

 

Das Ticket für das Live-Streaming kann online unter folgendem Link erworben werden: Hier klicken.

 

Wahlweise können Sie folgenden Link kopieren: https://www.eventbrite.de/e/deutscher-tanzpreis-2021-tickets-166287537501

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich in diesem Jahr besonders, die Gala filmisch zu dokumentieren.

tanz:digital. Virtuelles und interaktives Forum für Tanz [Making Of]
Mit tanz:digital sollen Tanzkünstler*innen, Tanzensembles und Institutionen des Tanzes in der medialen Präsentation künstlerischer Produktionen gestärkt werden. Das Deutsche Tanzfilminstitut dokumentiert ausgewählte Projekte.
Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland/ NEUSTART KULTUR Bundesweit D 2021

 

 

TANZ DIGITAL

 

“Ziele der Förderung im Rahmend es Programms NEUSTART KULTUR sind die Entwicklung innovativer choreografischer/künstlerischer Formate und die Erprobung neuer Aufnahme- und Produktionsformate – z. B. die Arbeit mit Bodycams, 3D- und 360°-Aufnahmetechniken, VR- und AR-Anwendungen, Streaming- und Video-on-Demand-Produktionen, Formatentwicklung für soziale Netzwerke und Gaming.” Dachverband Tanz Deutschland

 

Making Ofs des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen als Projektbestandteil

 

Die Arbeit mit digitalen Medien ist im Tanzbereich mittlerweile absolute Realität. Sie ist aber mehr ein Bestandteil interner Arbeitsabläufe als ein Thema mit gesellschaftlichem und ästhetischem Gewicht in den Produktionen. Choreograph- :innen nutzen neue Technologien unbeschwert und praxisorientiert zur Unterstützung für den Produktionsprozess oder als bildgebendes Mittel als Bestandteil der Produktion, oft im Bereich des Bühnenbildes.

 

Das Projekt “tanz:digital” des Dachverbands Tanz Deutschland widmet sich dem darüber hinausgehenden Thema: Was geschieht, wenn sich Tanz und digitale Technologie in einen gleichberechtigten Dialog für ein Ergebnis zusammenfinden, das nicht einmal unbedingt mit einer Bühne zusammenhängt, sondern vielleicht sogar nur im weltweiten Internet zu rezipieren ist? Hierfür wurden 14 Einzelproduktionen ausgewählt, die eine ganze Bandbreite veränderter Produktions- und Rezeptionsweisen umfassen.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen hat es sich in diesem Rahmen zur Aufgabe gemacht, eine Brücke zu bauen zwischen der Motivation der realisierenden Künstler:innen und dem damit fokussierten Nutzerkreis. Das bedeutet konkret, dass für etwa 10 Einzelprojekte “Making Ofs” erstellt werden, die potentielle Nutzer:innen, ob technikaffin oder nicht, darauf vorbereiten, was sie erwartet, wenn sie sich einem der vielen neuen Angebote anvertrauen möchten.  

 

Die Making Ofs werden den höchst einzigartigen Produktionsprozess der ausgewählten Projekte an je einem Drehtag begleiten und damit die Wahl der technischen, ästhetischen, eventuell auch pädagogischen Mittel in einem jeweils etwa 10-minütigem Film für ein breites Publikum zugänglich machen. Interviews mit der künstlerischen Leitung und anderen Projektbeteiligten ergänzen den Filmbericht.

 

Foto: Jörg Landsberg Geteilte Blicke. Ein Interview von Claudia Henne mit Heide-Marie Härtel
Heide-Marie Härtel war Tänzerin, bevor sie zur Kamera griff und das Deutsche Tanzfilminstitut in Bremen gründete. Für dieses Lebenswerk bekommt sie nun den "Deutschen Tanzpreis".
Deutscher Tanzpreis Dreharbeiten Herausgeber - Der Theaterverlag Berlin D 2021

 

Das Gespräch der Tanz-Journalistin mit der diesjährigen Tanzpreisträgerin veröffentlicht die Zeitschrift “tanz in ihrer aktuellen Ausgabe. Hier stellen wir Ihnen das komplette Interview vor.

 

Liebe Heidi, so viel wie in diesem Jahr, in dem Dir der Deutsche Tanzpreis 2021 in Anerkennung Deiner unermüdlichen Arbeit für den Tanz, für die Dokumentation des Tanzes zugesprochen worden ist, hast Du sicher schon lange nicht mehr über Dein Leben, Deine Lebensstationen nachdenken und reden müssen.
Ich möchte unser Interview mit Deiner existentiellen Entscheidung beginnen, 1978 die Bühne zu verlassen, nicht mehr zu tanzen. Du warst 28 Jahre alt. War Dein Alter ausschlaggebend? Oder was war der Grund?

 

Mit meinen 28 Jahren hatte ich schon fast ein ganzes Tänzerleben hinter mir. Angefangen mit fünf Jahren in einer privaten Ballettschule in Saarbrücken, bei der ich mit meinem Tanzpartner Jürgen Linn bereits im Alter von 15 Jahren die Originalchoreographien der Pas de deuxs aus Schwanensee und Don Quichote tanzen durfte. Dann die Superlehrer wie Kurt Peters und Peter Appel in Köln, die uns stilsicher und auch modern machten. Kresnik war die logische Folge, aber auch grundsätzlich ein Abschluss. Ich vermisste nach sechs Jahren in seiner Compagnie die demokratischen Reformen, die im Schauspiel längst begonnen hatten. Die Rolle der Frauen im Tanz war für mich selbst bei Pina Bausch noch nicht zeitgemäß. Das gab’s erst Jahre später für mich bei Keersmakers “Rosas tanzt Rosa”.

 

Du hattest Dich 1971 voller Überzeugung und Elan Johann Kresnik und seinem politischen Tanztheater in Bremen angeschlossen. Wolltest Du Politik und Tanz in Deinem Leben zusammenbringen?

 

Ich hatte bereits 1970 gemeinsam mit meinem damaligen Lebensgefährten Pierre le Page für die letzte Vorstellung der Abschlussklasse ein Stück gemacht, in dem wir die Herkunft und Bedeutungsebenen des klassischen und modernen Balletts an einem choreographierten Gruppenstück demonstrieren wollten. Dazu kamen eingesprochene Texte, die den historischen Entstehungszusammenhang verschiedener Tanztechniken herstellten: Die französische Monarchie unter Ludwig XIV., in der der König sich als Zentrum der Welt zelebrierte für das klassische Ballett und die Psychoanalyse in den 1930er Jahren in der Zeit der Entwicklung der Graham Technik. Dazu Adorno-Zitate. Unser Stück war als Hommage an die Lehrer gedacht mit dem Tenor: Ja, wir haben verstanden! Leider durfte es nicht aufgeführt werden. Die Lehrer hatten Angst, daß die Ballettdirektoren, die zu diesen Abschluss Abenden kamen, abgeschreckt werden könnten von solch aufgeklärten, mündigen Studenten. Der Wunsch zu Kresnik zu gehen war nur konsequent.

 

Würdest Du rückblickend sagen, eine typische Entwicklung für deine Generation, die sich Mitte/Ende der 60er Jahre politisch engagierte, radikalisierte? Du bist 1950 in Saarbrücken geboren worden.

 

Typisch wofür? Für eine Generation vielleicht aber nicht für die damalige Tänzer Landschaft in Westdeutschland. Wir befanden uns in einer Zeit des (klassisch geprägten) “Deutschen Ballettwunders” aus Stuttgart. Eine eigene Traditionslinie des Ausdruckstanzes war durch seine Verquickung mit dem Nationalsozialismus quasi ausradiert worden, obwohl viele Choreographen und Tänzer sich jener Zeit per Emigration durchaus verweigert hatten.
Fünf Jahre nach dem Kriegsende geboren, gehörte ich zu einer Generation, die ihre Eltern noch gefragt hat, wo wart ihr 1939 bis 1945? Ausgangspunkt meiner Politisierung war der Spagat zwischen den Filmen über die Judenverfolgung, die ich in der Schulzeit sah, und dem Beharren der schlesischen Flüchtlinge in Saarbrücken, einer davon mein Vater, dass sie nur die Opfer wären, die ihre Heimat verloren und nicht auch Mit-Täter, die Hitler auch als einfache Soldaten unterstützt hatten.

 

Wie politisch war der Tanz damals – jenseits von Kresnik? Du selbst hattest eine klassische Tanzausbildung in Köln hinter Dir.

 

Der Tanz, den ich kannte, war extrem unpolitisch, es sei denn, man hält die zaghafte Annäherung von Choreographen an die kulturelle Umwälzung in der Musik der 68er für politisch. Meine Lehrer Kurt Peters und Peter Appel waren aber sehr politisch und insbesondere pazifistisch eingestellt – und da galt auch in der Schule “Augen auf!”.

 

Ende der 70er Jahre war die „rote“ Universität Bremen, an die Du Dich dann eingeschrieben hast, noch jung. Spielte das für Deine Entscheidung eine Rolle?

 

Die “rote Uni” spielte eine große Rolle für mich. Bereits während meines Engagements als Tänzerin in Bremen ging ich ein oder zweimal die Woche zwischen den damals noch geteilten Proben zu Vorlesungen. Mich faszinierten die Thesen von Marx, die Diskussionen um die Ungleichheit in der gesellschaftlichen Bewertung von geistiger und körperlicher Arbeit und die Rolle der Kultur bei der zivilisatorischen Zurichtung unserer Körper.

 

In Deiner Magisterarbeit in den „Kulturwissenschaften“ hast Du Dich mit “Choreografie und Körperwissen,- Äußere Bedingungen und innere Umstellungen der Entwicklung einer Kulturtechnik” beschäftigt – worum ging es Dir in dieser Arbeit?

 

Ich wollte die Mythen um das Ballett als “die reine Kunst” entzaubern und den Blick für physiologische und gesellschaftliche Umstellungen ästhetischer Entscheidungen frei machen. Einfachstes Beispiel: Warum drehen klassische Tänzer ihre Füße und Beine so stark auswärts? Nicht etwa weil das schöner aussehe, sondern weil nur so der Aktionsradius der Beine maximal erweitert werden kann und die extreme Limitierung durch das Aneinanderstoßen von Becken- und Oberschenkelknochen überwindbar wird.

 

Hast Du mit diesem Wissen durch das Kameraauge geblickt?

 

Dieses Wissen hilft Dir kaum, eine Kamera zu führen. Ich habe mich mehr leiten lassen von einer Philosophie des Zeigens. Ich konnte schon als Kind und auch noch heute kaum etwas Schönes oder Interessantes genießen, wenn ich es alleine tun mußte. Ich wollte und will es immer mit anderen teilen können. Die Kamera war für mich ein Mittel, dies zuverlässig zu garantieren, wenn auch zeitversetzt. Mein Blick auf die Bühne durch die Optik einer Kamera wollte das Gesehene nicht entzaubern, sondern es vielmehr wie ein Bodyguard schützen.

 

Du hast Dich parallel zum Studium mit der Technik und Methodik des Filmens auseinandergesetzt – was hat Dich gereizt, Dich mit Filmen zu beschäftigen?

 

Mein damaliger Lebensgefährte steuerte auf eine Filmkarriere zu und machte ein Volontariat bei Radio Bremen. Zelluloidfilm kam für die Bühne aus Kostengründen kaum in Frage, deshalb kaufte ich mir in der Städtischen Pfandleihe 1976 eine der ersten transportablen Videoanlagen, die eigentlich für Sportaufnahmen entwickelt worden war und sich im Nachhinein als Diebesgut herausstellte. Geschnitten wurde mit einer umfunktionierten Seifendose, die es mit einem eingenbastelten Lichtschalter erlaubte, zwischen zwei Zuspielern zu wählen.
Filmisch geprägt waren wir von der französischen Novelle Vague, Filmen wie “Z” von Costa Gavras und den frühen Filmen von Rainer Werner Fassbinder, der im gleichen Jahr meines Engagement am Bremer Theater sein Stück “Bremer Freiheit” über die 15-fache Mörderin Gesche Gottfried gemacht hatte,- für Bühne und später auch für Film.

 

Bereits ein Jahr nachdem Du die Bühne verlassen hattest, gaben Dir Reinhild Hoffmann und Gerhard Bohner, die 1979 die Nachfolge von Kresnik in Bremen angetreten hatten, den Auftrag die Sparte Tanz mit der Videokamera zu begleiten. Was hieß das genau?

 

Es war ein enormes Spielfeld, das sie mir als filmischen Laien überlassen haben. Ich konnte anfangs nur während der Proben filmen. Den Stückablauf hatte ich mir oft auf einen Walkman gesprochen und während des Drehs abgerufen. Die Bezahlung durch das Theater war so bescheiden, dass die Tänzer mir bei der Filmpräsentation ungefragt ein Couvert mit gesammeltem Geld überlassen haben.

 

Reinhild Hoffmann traute mir als ehemalige Tänzerin dieses Ensembles einiges zu, sodass sie mir die Aufzeichnung ihres berühmten “Solos mit Sofa” für den NDR übergab. Ich wollte die Kameraarbeit dann einer der ersten professionellen Kamerafrauen des deutschen Fernsehens, Amadou Seitz, übertragen. Amadou Seitz winkte nach Ansicht meiner laienhaften Premiere Aufzeichnung von 1977 ab mit der Begründung, das könne ich selbst. Sie wurde meine engste Beraterin nicht nur während dieses Drehs. Nach der TV-Premiere des 100-minütigen Porträts über Reinhild Hoffmann “Die Sinnlichkeit des Boxhandschuhs” 1985 für das Hauptprogramm des ZDF, fragte mich ein Tänzer: “Wann hast Du das denn gedreht?” Trotz der großen Fernsehkamera auf der Schulter wurde ich während der dreimonatigen Dreharbeit wohl immer noch als Kollegin, als Teil der Compagnie wahrgenommen. Ein Heimvorteil im weitesten Sinne.

 

Ende der 70er Jahre war es keineswegs selbstverständlich Tanzaufführungen aufzuzeichnen – hast Du Neuland betreten?

 

Ja, schon, das geschah aber nicht bewusst. Für uns in den 70ern im Bremer Theater war es Alltag, ein Fernsehteam im Ballettsaal zu haben. Kresniks Stücke und das Umfeld mit Wilfried Minks, Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder etc. unter Kurt Hübner haben dafür gesorgt, dass die Theater Revolution der damaligen Zeit, die in Bremen geschah, bundesweite Aufmerksamkeit erregte. Aber was blieb außer diesen kurzen drei- bis sechs-minütigen Magazin Beiträgen? Ganz anders die Situation in der Folkwangschule zur damaligen Zeit. 1975 gab Pina Bausch die Leitung des Folkwang Tanzstudios an Susanne Linke und Reinhild Hoffmann. Die Publikumsnachfrage blieb mäßig in Wuppertal und Essen-Werden. Das später weltberühmte deutsche Tanztheater à la Folkwang litt unter Geburtswehen. Was lag näher für mich, als auf die Bitten der früheren Kollegen zu reagieren und ihre Stücke mit meiner kleinen S/W-Kamera aufzuzeichnen.
Das Tanztheater oder das Choreographische Theater, wie Kresnik es bezeichnete, folgte anderen Kunstsparten wie dem Autorenfilm der 60er Jahre und dem Regietheater. Die enge Bindung an eine Stoffvorlage, einen literarischen Text, eine festgelegte Choreographie wurde zugunsten aller beteiligten Kreativen aufgegeben. Bei Kresnik waren es die Agit Prop-Anleihen, bei Bausch, Hoffmann und Linke die Improvisationen der Tänzer, die jedes neue Stück bereicherten, aber oft nur eine Spielzeit gezeigt wurden. Wer würde uns als junge Tänzer 20 Jahre später glauben, dass wir 1971 mit Holz Gewehren auf der großen Stadttheaterbühne standen und gegen den Vietnam-Krieg tanzten?

 

1982 hast Du gemeinsam mit Monika von Behr die Medienfirma “MOVI” gegründet, 1988/1989 das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen gemeinsam mit Susanne Schlicher als non-profit-Organisation. Erinnerst Du Dich an den Moment, wo Du merktest, dass mit dem Filmen geht jetzt richtig los? Ich kann mit einem kleinen Team Tanzaufführungen landauf, landab aufzeichnen, die Compagnien brauchen Aufzeichnungen?

 

Im Grunde war das eher ein schleichender Prozess. Im gleichen Tempo, indem ich mir angeeignet habe, wie man Film für den Tanz angemessen nutzt, entwickelte sich bei Choreographen ein Bewusstsein dafür, welche Hilfestellungen ein Video während ihres Arbeitsprozesses und danach sein konnte. Im gleichen langsamen Tempo, indem das Fernsehen sich dem Medium Tanz in den 90ern näherte, konnte ich lernen, wie man TV-gerecht arbeitet. Das 1. Tele-Tanzjournal war von 3Sat zum Beispiel als unrealisierbar abgelehnt worden. Wir haben uns von dieser Ablehnung nicht beeindrucken lassen und schnitten nachts oder an den Wochenenden in einem Bremer Studio, das uns solange nichts kostete, wie es keinen Auftraggeber gab. Das hat die Schnittphase auf bald 2 Monate verlängert. Ich konnte diese Zeit gut nutzen, um von Cuttern und TV-Profis zu lernen, wie man was machen kann. Als das 1. Tele Tanzjournal dann fertiggestellt war, hat 3sat es gesendet, ohne einen einzigen Schnitt geändert zu haben.
Die wichtigste Rolle spielte aber letztendlich das Vertrauen der Choreographen und Tänzer, die mir die Chance gegeben haben, ihre Arbeiten zu dokumentieren.

Hast Du von Beginn an daran gedacht, mit diesen Kassetten ein Tanzfilmarchiv aufzubauen?

 

Wann wird aus einer privaten Sammlung ein Archiv? Wenn ein berühmter Choreograph dir seine eigene Videosammlung anbietet, wie Gerhard Bohner 1990, oder wenn man beginnt, seine Aufzeichnungen systematisch auf einer eigens dafür erfundenen Datenbank mit den Daten von Tanzgeschichte und Werk zu verbinden? Wenn man die Chancen von Video, das Material mehrfach zu bespielen, gar nicht nutzt, sondern alle Aufnahmen sorgfältig aufbewahrt? Es gibt ja ein wunderbares Tanzarchiv,- in Köln, gegründet von meinem Lehrer und Mentor Kurt Peters. Aber es gab noch kein produzierendes Filmarchiv für Tanz. Das hatte ich mir seit meiner Studienzeit in Köln gewünscht, die Filme zu den tollen Büchern der Peters-Sammlung zu sehen. Dass ich es selbst einmal realisieren würde, da musste ich auch erst hineinwachsen.
Spätestens seit unseren Digitalisierungsprojekten großer Bestände aus dem Stuttgarter Ballett, dem Staatsballett Berlin und Bayern sowie dem Hamburg Ballett kann man unsere Sammlung nicht mehr auf die Geschichtsschreibung der Entwicklung des westdeutschen Tanztheaters festlegen. Bei uns treffen sich der klassischer und moderner Tanz auf Augenhöhe.

 

Anfang der 80er ( 90er !!) Jahren zeigten sich Fernsehanstalten offen für Tanz; das Goethe-Institut schickte Dich mit Deinen Kassetten durch die Welt, um die deutsche Tanzgeschichte vorzustellen – war der Tanz endlich im Kultur Establishment angekommen?

 

Für das Ausland mit seinen über 100 Goethe-Instituten sah das fast so aus. In Deutschland selber wohl kaum. In meinen über 100 Film Vorträgen und vielen Workshops im außereuropäischen Ausland, oft als “Vorgruppe” zu Gastspielen des westdeutschen Tanztheaters, war völlig klar: das Tanztheater bot vielen Tänzern vor allem in den asiatischen, aber auch in den Osteuropa und in Südamerika, Anknüpfungspunkte, um aus der eigenen Erstarrung herauszukommen.

 

Meine persönlichen Begegnungen vor Ort mit Tänzern des Bolschoi Balletts in Moskau, mit Merce Cunningham in New York und Chandralekha in Madras, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, haben meinen Tanz Horizont sehr erweitert und mir die Bedeutung von tanzkultureller Bildung über Medien immer klarer gemacht.
Das deutsche Fernsehen kommt dagegen seit Beginn seiner Existenz seinem Kulturauftrag in Bezug auf Tanz kaum nach. Von 1993-2007 durften wir alle 2 Jahre mit unserem jeweils 90-minütigem Tele-Tanzjournal über die Entwicklungen der Sparte berichten. Der frühe Tod des Redakteurs Jo Schmidt war leider das Ende dieser Sendereihe. Der Theaterkanal des ZDFs, für den wir ebenfalls viel produziert haben, wurde abgeschafft.

 

Welche Folgen hatte der Wechsel vom analogen zum digitalen Arbeiten im Film für Dich? Für das Tanzfilminstitut?

 

Jede technische “Revolution” habe ich im Team mit technikaffinen männlichen Mitarbeitern zuerst damit beantwortet: “O.K. Ich besorge die Technik, aber bedienen müsst ihr sie.” Am Ende musste ich alle Innovationen, ob bei Kameras, analogen oder digitalen Schnitt selber nachvollziehen. DIe Choreographen kamen an Wochenenden oder spät nach der Probe, um die Schnittarbeiten “abzunehmen”. Das habe ich keinem Mitarbeiter regelmäßig zugemutet.
Es gelang uns, auf dem Niveau der Fernsehtauglichkeit zu bleiben, war aber eigentlich unbezahlbar. Heute ist das Dreh Equipment günstiger, dafür sind aber die archivarischen Vorkehrungen, die man für den Langzeit Erhalt der Materialien braucht, umso kostspieliger.

 

Mittlerweile ist das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen ein eingetragener Verein, Du bist die künstlerische Leiterin und im Forum am Wall lagert die größte Tanzfilm Sammlung der Welt – wie fühlt sich das eigentlich an, täglich durch sein Lebenswerk zu laufen?

 

Das Wort “Lebenswerk” habe ich bis zu diesem Jahr nicht wahrhaben wollen. Die Sammlung ist das Werk vieler, in dessen Zentrum ich durchaus beharrlich stehe. In der Mitte einer der liebenswertesten Städte des Landes, seit fast 20 Jahren das Büro und eine ganze Etage des ehemaligen Polizeidirektors dank der Förderung durch das Land Bremen und des Bundes mieten zu können, das ist ein großes Geschenk. Jeder Arbeitstag beginnt mit diesem Glücksgefühl. Hier trifft sich nicht nur die Bremer Tanzwelt.

 

Du hast in einem Interview gesagt: „All das, was hier im Tanzfilminstitut ist, ist eigentlich ein Befreiungsakt für den Tanz, um was Neues zu machen!“ Wie meinst Du das?

 

Tanz und Film sind wie Malerei und Fotografie ein Geschwisterpaar, das sich seit Beginn des Aufeinandertreffens gegenseitig in ihrer Entwicklung beflügelt hat. Der Film begann mit Bewegungsstudien und der Stummfilm kam ohne den Tanz als Mittel, die noch stockenden Bewegungen der Film Bilder zu überdecken, kaum aus. Die Malerei hat ihre Verantwortung für die Abbildung der Realität an der Garderobe der Kunstgeschichte abgegeben und so erst Impressionismus und Expressionismus ermöglicht. Der Film hat es geschafft, Bewegungen aus der nur persönlichen Erinnerung der Tanzenden zu befreien. Benjamins These vom “Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit” von 1935 erwähnt zwar die Bedeutung des Films auf die Kunstsparte Tanz nicht definitiv, aber die explosionsartig sich entwickelnde Tanzrevolution nach der letzten Jahrhundertwende in Amerika und Deutschland ist ohne die Erfindung des Film kaum denkbar. Heute stehen wir mit der Digitalisierung und neuen, nicht nur zweidimensionalen Abbildungsformen der Realität vor neuen Fragen, die auch Rückenwind für neue Entwicklungen im Tanz bedeuten können und das nicht nur in Nutzung der Neuen Medien, sondern vielleicht auch in ihrer strikten Ablehnung.

 

Du bist einerseits Kamerafrau, Regisseurin, Autorin, Produzentin und andererseits Dokumentaristin/Archivarin – sprich Du hast die deutsche Tanzgeschichte seit den 70er Jahren in Kopf und Körper, auf Kassetten und in digitaler Form in Deiner Nähe. Damit nicht genug. Du hast den Verbund Deutscher Tanzarchive mitbegründet und bist Vorstandsmitglied im Dachverband Tanz Deutschland. Sprich Du kennst Tod und Teufel. Da drängt sich förmlich die Frage auf, ob es etwas außerhalb des Tanzes gibt, dass Du mit so viel Energie und Leidenschaft betreibst?

 

Schwierige Frage. Hinter den Kulissen von Kameraarbeit, Schnitt, Regie und kulturpolitischer Arbeit verbringe ich oft Tage damit, die archivarischen Strukturen zu verbessern, Datenbankprobleme zu lösen, neue Softwares zu lernen. Das könnte auch wie eine Leidenschaft daher kommen. Zu analogen Zeiten war das noch das Löten von Kabeln oder Steckfeldern, das heutzutage von einem Profi sicher besser erledigt wird.
Noch andere Leidenschaften so nebenbei zu betreiben,- das geht kaum. Ich würde gerne mehr für meine Lebenspartnerin, für Freund*innen und Familie da sein. Aber wie soll das gehen, wenn ein freies Wochenende oft genug zum Jahresurlaub deklariert werden muss. Was besser gelingt und meinen Leidenschaften auch entspricht, ist das Hören von klassischer Musik und von Hörbüchern der klassischen Literatur. Und ich koche gerne.

 

Ich bin sicher, Du hast Dich lange nicht so intensiv mit Deiner Vita beschäftigt, wie seit der Bekanntgabe der Tanzpreis Verleihung an Dich. Hat Dir die Erinnerung Streiche gespielt?

 

Ja und Nein. Durch die Brille des zu erwartenden Tanzpreises fielen mir sehr viele positive Beispiele der Unterstützung in meinem Leben und für den Aufbau des Tanzfilminstituts ein, die ich im Zuge der heute noch notwendigen Kämpfe ums Überleben in den Hintergrund gedrängt hatte. Beim Sichten alter Materialien für einen Beitrag für arte über den Tanzpreis 2021, fiel mir auf, dass ich mich, sicher oft auch unbewusst, als Person doch öfter sozusagen “Life” ins Spiel gebracht habe, als ich das erinnerte. Ich hatte mich mit einem positiv empfundenen “Rückzug” hinter die Kamera und den Schneidetisch schon länger “eingerichtet”.
Bei Sichtung vieler für die Entwicklung des Instituts wichtiger Materialien fiel mir auf, wie deutlich ein qualitativer Sprung in der Tanzausbildung gegenüber meiner Ausbildungszeit zu Buche schlägt. Konnte man zu meiner Tänzer Zeit noch sehr schnell sehen, ob ein modernes Stück durch einen klassisch geprägten Tänzer interpretiert wird, so spielt das heute eine untergeordnete Rolle.

 

Der Blick zurück: 50er Jahre, Vater, Mutter, Kinder in Saarbrücken, Kindertanz, Funkenmariechen, kein Abitur (Vater war dagegen), Entscheidung für den Tanz und dann für den Film.
Wie schaust Du zurück?

 

Im Rückblick war das alles logisch und in Bezug auf die Entwicklung des Tanzfilminstituts sogar organisch. Hinter mir standen in diversesten Phasen meines Lebens und des Instituts quasi im Vorbeigehen ihrer eigenen Karrieren viele Menschen, die sich mit mir um dieses Kulturerbe Tanz aus verschiedensten Perspektiven für wenig oder keine Honorierung engagiert haben. Ich bin sehr dankbar, dass ich noch ein Universitätsstudium durch ein Stipendium absolvieren konnte. Hindernisse haben mich letztlich auch stark gemacht. Es waren die wunderbaren Lehrer wie Katja Dryander in Saarbrücken, Kurt Peters und Peter Appel in Köln, aber auch die Herausforderungen durch Hans Kresnik, Reinhild Hoffmann und Susanne Linke und die Universitäts Erfahrung mit Annelie Keil und Rudolf zur Lippe, die mich bis heute prägen.

 

Der Blick nach vorn. Was wünschst Du Dir? Was möchtest Du noch anfangen, erleben, erledigen?

 

Ehrlich, – mein größter Herzenswunsch ist es, das Tanzfilminstitut in guten Händen zu wissen, auf dass es sich auch weiterhin so dynamisch in engem Kontakt mit den Tanzschaffenden entwickelt. Und die Hoffnung, dass meine Nachfolger es nicht so schwer haben mit der Finanzierung, die häufig weit unter den heute verbindlichen Mindestlöhnen war.
In guten Händen (nicht unbedingt im archivarischen Sinne) wüsste ich diese Schätze bei den Kreativen selber, den Tänzern und Choreographen. Und da sind wir wieder beim Teilen oder besser gesagt beim Zurückgeben. Ich hätte nichts dagegen noch ein paar Jahre damit zu verbringen, die viele tausend Stück Dokumentationen so aufzubereiten, dass ich sie an die Künstler zurückgeben könnte. Die Originale bleiben natürlich im Safe.

 

Und der Deutsche Tanzpreis – was bedeutet er Dir?

 

Anfangs war ich überwältigt, ja sprachlos, konnte es kaum glauben. Es gibt Persönlichkeiten, die ich selber für den Tanzpreis vorgeschlagen habe, die ihn schon lange verdienen. Ich gestehe aber auch; ich bin ein bisschen stolz, mit dieser Ehrung gewissermaßen in die Fußstapfen meines Lehrer Kurt Peters treten zu dürfen, der 1984 den Deutschen Tanzpreis bekam und ich hoffe auf mehr Aufmerksamkeit für die wunderbare Arbeit aller Tanzarchive im Land.
Die unzähligen Glückwünsche vieler Tanzschaffenden und ganzer Generationen von ehemaligen und heutigen Mitarbeitern haben mich überzeugt, dass es auch Gründe für diese Juryentscheidung gibt. Nachdem wir, das Team des Tanzfilminstituts, 22 mal den Deutschen Tanzpreis gefilmt haben, muss ich mich aber doch noch sehr daran gewöhnen, nun auf der anderen Seite zu stehen.

 

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Wis­sens­Wan­del. Di­gi­tal­pro­gramm für Bi­blio­the­ken und Ar­chi­ve in­ner­halb von NEUSTART KULTUR

dbv Deutscher Bibliotheksverband und NEUSTART KULTUR digital D 2021

 

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut freut sich sehr darüber, dass sein Antrag im Rahmen von “WissensWandel. Digitalprogramme für Bibliotheken und Archive innerhalb von NEUSTART KULTUR” als Leuchtturmprojekt ausgewählt worden ist. Näheres über unser Vorhaben zur digitalen Vermittlung von Tanzgeschichte erfahren Sie hier in Kürze.

 

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Ein Projekt im Rahmen von „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von NEUSTART KULTUR“. Das Programm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das Programm NEUSTART KULTUR zielt auf einen Neustart des kulturellen Lebens in Deutschland in Zeiten von Corona und danach, indem Kultureinrichtungen zur Wiedereröffnung ihrer Häuser, Programme und Aktivitäten ertüchtigt werden. Nähere Informationen zum Programm „WissensWandel“ finden Sie unter: www.bibliotheksverband.de/wissenswandel

 

 

Wissenwandel.Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und ist aufgelegt vom dbv Deutscher Bibliotheksverband.

 



 

DANAMOS. dance art native motion system. Von Martin Puttke

Dokumentationen zur Tanzpädagogik Dreharbeiten Martin Puttke und Dt. Tanzfilminstitu Bremen Darmstadt, TU Departement of Human Sciences, Locomotion Laboratory D 2021

 

„Learning by Doing“ war schon immer die Grundlage, um Tanz zu erlernen. Professor Martin Puttke, führender Tanzpädagoge und früherer Direktor des Deutschen Staatsballetts Berlin sowie des “aalto ballett theater essen”, will diese Tradition mit seinem Konzept „DANAMOS -dance native motion system“ revolutionieren. Mit DANAMOS bringt Puttke Tanzdidaktik, Musik, Neurokognition und Biomechanik auf ungewöhnliche Weise zusammen.

 

Das Team des Tanzfilminstituts hat einige Experimente dieser bahnbrechenden Trainingstechnik im Locomotion Laboratory an der TU Darmstadt, Departement of Human Sciences, Lacomotion Laboratory dokumentiert. Die Gewinne und Fortschritte von Puttkes Trainingsprinzipien werden mithilfe modernster digitaler Technik “capture motion” überzeugend sichtbar gemacht. Vielen Dank an Maximillian A. Stacia und sein Team.

 

Robert Schad. Tanzende Skulpturen im Park

Ausstellungsvideos Dreharbeiten Krähnholm, Gerhard-Marcks-Haus Bremen, Knoops Park D 2021

Kein Wunder, dass der deutsche Bildhauer Robert Schad besonders von Tänzern und Choreografen beeinflusst wurde: Seine Skulpturen sind schlanke Stahlkonstruktionen, die dem Betrachter trotz der Härte des Materials den flüchtigen Eindruck eines sich bewegenden Körpers vermitteln.
Im Projekt Tanzender Stahl illustriert das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Schads Skulpturen im Bremer Gerhard-Marcks-Haus und im Knoops-Park und betont deren Verbindung zum Tanz.

Dancing in the Streets, Bremen 2021 DANCING IN THE STREETS
Bremer Marktplatz wird zur Outdoor-Bühne für Tanzkunst
Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Letonja&Landerer gUG und steptext dance project in Kooperation mit dem Landesverband TanzSzene Bremen und Landerer&Company Bremen D 2021

Im Rahmen von DANCING IN THE STREETS werden der Bremer Marktplatz (3.+4.9.) und der Deich hinter der Schwankhalle (11.+12.9.) zur Outdoor-Bühne für Tanzkunst. Lokale Tanzschaffende präsentieren die künstlerische Bandbreite ihrer Arbeit und zeigen, wie viel Tanzbegeisterung in der Tanzstadt Bremen steckt: Öffentliche Proben, mobiles Freiluft-Tanzstudio, Blicke in den Probenalltag, Tanzworkshops zum Mitmachen, Arbeiten von Bremer Kompanien und Einzelkünstler*innen, Tanz-Kurzfilme und mehr. Vier Tage volles Programm, das Lebensfreude entfacht!

Mit dabei sind u.a. das 10-köpfige Ensemble Of Curious Nature und tanzbar_bremen, die Choreograf*innen und Tänzer*innen Neus Ledesma, Magali Sander Fett, Markus Hoft, Joël Detiège, die Bremer Tanzschulen Bounce N Boogie, Casa Cultural und viele mehr. Abgerundet wird das Programm durch moderierte Gespräche mit Bremer Tanzschaffenden und den Walk Act „gassi gäng“ vom Tanzwerk Bremen. Durch das Programm führt Marion Amschwand.
 
Die gesamte Programmübersicht finden Sie unter diesem Link:
Das Programm ist kostenfrei.
 
Anmeldung erforderlich: 0421-704216 oder outdoor@tanzraum-nord.de
 
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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen wird das Programm filmisch dokumentieren.

Robert Schad. MOOH 2016. Foto: Olaf Bergmann Gelenk Skizzen – Zeitspuren – Bremen vierkant / Robert Schad
Finissage mit der Schweizer Tänzerin Anna Huber in Knoops Park.
Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Veranstaltungen Stiftung Kränholm und Gerhad-Marcks-Haus Knoops Park D 2021

 

Es ist nun doch noch gelungen, das wegen Corona ausgefallene Gastspiel der Schweizer Tänzerin ANNA HUBER im Kontext der Ausstellung “Bremen vierkant” des Stahlbildhauers ROBERT SCHAD nach Bremen zu holen. Mit einer Verspätung von über einem Jahr tanzt Anna Huber nicht, wie ursprünglich vorgesehen im Gerhard-Marcks Haus, sondern in der Robert Schad-Ausstellung der Stiftung Kränholm in Knoops Park. Sie tanzt zu Live-Musik von Martin Schütz, Cello.

Robert Schad wird ebenfalls anwesend sein.

 

Leichtigkeit und Bewegung interessieren den Stahlbildhauer Robert Schad, dessen Skulpturen aus Vierkantstahl tonnenschwer daher kommen und sich graziös höher und höher in den Himmel erheben, wie auf Spitzen einen Raum durchschreiten oder – seltener – sich sanft über den Boden zu winden scheinen. Sein früher künstlerischer Austausch mit dem Tänzer und Choreografen GERHARD BOHNER, bildete den Auftakt zum künstlerischen Dialog mit Tanzschaffenden. Mit namhafte Persönlichkeiten wie den Tänzer*innen und Choreograf*innen SUSANNE LINKE, FINE KWIATKOWSKI, RUI HORTA, AVI KAISER, URS DIETRICH und ANNA HUBER trat Robert Schad in wechselseitigen, oft jahrelangen Austausch.

 
In der Woche nach dieser FINISSAGE wird die Ausstellung abgebaut werden, also ist dieses besondere Tanzevent die letzte Chance, die Arbeit von Robert Schad in Bremen kennenzulernen.
 
Das Deutsche Tanzfilminstitut nutzt diese Gelegenheit, um die Dreharbeiten zu seinem Filmprojekt “Robert Schad und der Tanz” abzuschließen.  
 
Bei Interesse melden Sie sich bitte formlos unter harenborg@kraenholm.de an.
 
Die Teilnahme ist kostenlos.
 
Treffpunkt: Kränholm Skulpturengarten / Kunstcafé
                       Auf dem Hohen Ufer 35, 28759 Bremen
 
                  Sonntag, 29.8.2021 um 16.00 Uhr

Bitte beachten Sie die aktuellen Hygienevorschriften.
 

 

 

Mutter Afrika und der Elefant. Von Joël Lawrence Detiège und Kossi Sebastian Aholou-Wokawui
Zur Gedenkfeier an den Völkermord in Namibia durch deutsche Kolonialherrscher gehört auch die Tanzperformance „Mutter Afrika und der Elefant“ von Joël Lawrence Detiège und Kossi Sebastian Aholou-Wokawui sowie den mitwirkenden Projekten Patch-Näh-Dance und Repräsen-Tanz.
TV-Stückdokumentationen Landeszentrale für politische Bildung Bremen AntiKolonialDenkmal "Der Elefant"!, Nelson-Mandela_Park Bremen D 2021

 

Bei der Schlacht von Ohamakari wurden große Teile der Herero durch deutsche Kolonialtruppen getötet. Eine Veranstaltung im Nelson-Mandela-Park in Bremen erinnert an den Völkermord in Namibia von 1904 bis 1908.

 

Am 11. August 2021 Uhr findet am AntiKolonialDenkmal “Der Elefant!” die alljährliche Gedenkfeier in Erinnerung an die Opfer des Völkermords in Namibia statt.

 

Im Januar 1904 lehnte sich die Bevölkerungsgruppe der Herero im heutigen Namibia gegen die deutschen Kolonialherren auf. Generalleutnant Lothar von Trotha führte für das Deutsche Kaiserreich die Auseinandersetzung schließlich gezielt als Vernichtungskrieg. Auftakt für den Genozid war die „Schlacht“ von Ohamakari („Schlacht am Waterberg“) am 11. August 1904. Bis 1908 dauerte der Kolonialkrieg und die systematische Verfolgung und Vernichtung der drei Volksgruppen an. Auch gegen die San richteten sich damals Mordaktionen der deutschen Schutztruppe. Bis zu 90.000 Menschen wurden dabei ermordet; sie starben durch militärische Gewalt, durch Verdursten und Verhungern auf der Flucht oder an der Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern der deutschen Kolonie. Die Massaker an den Herero und Nama im heutigen Namibia durch deutsche Kolonialtruppen gelten als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts, so wie es jahrelang die Nachkommen und Überlebenden des Völkermords eingefordert hatten.

 

PROGRAMM

 

- Grußwort: Anja Stahmann (Die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport)
– Tanz-Performance „MUTTER AFRIKA und der Elefant“ mit Joël Lawrence Detiège und Kossi Sebastian Aholou-Wokawui (Mitwirkende Projekte Patch-Näh-Dance und ≠ Repräsen-Tanz)
– Worte des Gedenkens: Prof. Dr. Manfred Hinz (Bremer Afrika-Archiv e.V.)

 

- Schweigeminute und Blumenniederlegung

 

Die Gedenkfeier steht unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats.

Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Senatskanzlei (Bremen), Der Elefant! e.V. Bremen, Afrika Netzwerk Bremen, Bremer Afrika-Archiv e.V.

 

 

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Das Team des Deutschen Tanzilminstituts Bremen freut sich, die Tanzperformance filmisch dokumentieren zu dürfen.

 

Foto: Kirsten Tiedemann Bibliothèque de sac à dos – Performance von Nele Lipp / KOÏNZI-DANCE e.V.

Dreharbeiten KOÏNZI-DANCE e.V. Quarrendorf D 2021

“Für den Film „Bibliothéque sac à dos“ schuf der Künstler Burkhard Scheller fünf Bibliotheks-Rucksäcke, die als kulturelles Notgepäck von Darstellern in einem Wald gerettet wurden, in den sie eine geheimnisvolle Sängerin ruft. Einige Figuren haben Ähnlichkeit mit denen der Commedia Dell’Arte.”

Dr. Nele Lipp

Darsteller:innen: Grover, Chris Hausdorf, Christa Krings, Ralf Meyer Ze, Corinna Meyer-Esche und Nicole Gießler in “Biblothèque sac à dos”, 2022

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, das Stück von Dr. Nele Lipp/KOÏNZI-DANCE e.V. zu filmen und den Film zu produzieren.

© Martin Frey SPARK Art Fair Vienna. Die neue internationale Kunstmesse in Wien
Die Premiere der neuen internationalen Messe für zeitgenössische und moderne Kunst in Wien findet zwischen 24. und 27. Juni in der Wiener Marx Halle statt. Bei der Messe sind 71 Solopräsentationen zu sehen. Das Tanzfilminstitut Bremen ist mit einem Beitrag zum Deutschen Tanztheater vertreten.
Ausstellungsvideos Spark Art Fair Vienna Wiener Marx Halle, Wien Österreich 2021

Die wichtigsten Galerien Wiens und internationale Highlights bilden das Teilnehmerfeld der ersten SPARK Art Fair Vienna. Sie zeigen einen ausgewogenen Mix aus etablierten Positionen und jungen, aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern. In den drei kuratierten Sektionen »Utopia: Post-War« von Sabine Breitwieser, »Perspectives« von Tevž Logar und »Interface – Contemporary New Media and Digital Art« von Marlies Wirth gibt es unter anderem digitale Kunstformen, Film, Tanz und Fotografie zu sehen.

 

Neben internationalen Größen wie Lawrence Weiner, Heimo Zobernig, Anna Boghiguian, Eva Beresin oder Nadira Husain gibt es bei der Messe neue Arbeiten von aufstrebenden Nachwuchstalenten wie Sophia Süßmilch, Birke Gorm, Jonas Lund, Nschotschi Haslinger, Irina Lotarevice oder Niko Abramidis & NE zu entdecken. Das Programm wird durch überraschende Einblicke in die Werke von Kunstikonen des 20. Jahrhunderts wie Nancy Spero, Stano Filko, Joseph Beuys oder Maria Lassnig ergänzt. Mit Jakob Lena Knebl ist auch Österreichs Beitrag für die 59. Biennale in Venedig (gemeinsam mit Ashley Hans Scheirl) bei der SPARK vertreten.

 

DREI KURATIERTE SEKTIONEN

 

Die Sektion »Interface – Contemporary New Media and Digital Art«, kuratiert von Marlies Wirth, konzentriert sich auf digitale Kunst und Medienkunst. Ein Bereich, der für Kurator*innen, Institutionen, Galerien und Sammler*innen gleichermaßen interessant ist und neue, spannende Möglichkeiten digitaler Technologien thematisiert.

 

Die Sektion »Utopie: Post-War«, kuratiert von Sabine Breitwieser, widmet sich den offenen und multiplen Erzählungen über die Kunst der Nachkriegszeit. Sie umfasst Solo-Präsentationen von lokalen und internationalen Galerien, die in engem Verhältnis mit den ausgewählten Künstler*innen stehen. Special Features über Experimentalfilm und Tanz der Nachkriegszeit erweitern die Ausstellung und thematisieren andere Vertriebsformen.

 

Die von Tevž Logar kuratierte Sektion »Perspectives« dient als erzählerisches Bindeglied zwischen den Galerien und den einzelnen künstlerischen Praktiken und definiert die sozialen und politischen Rahmenbedingungen, welche überhaupt erst das Nachdenken über Veränderungsprozesse ermöglichen.

 

SPARK ART FAIR VIENNA

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich über die Einladung der Kuratorin Sabine Breitwieser zur SPARK ART FAIR VIENNA Sektion “Utopie:Post-War”. Es werden ausgesuchte Film-Beiträge zum Werk des in Deutschland ansässigen Österreichers Hans Kresnik und der Choreographin Susanne Linke in Wien gezeigt.

1001 lights Eroeffnung Foto©Marianne Menke encoding decoding. Ziv Frenkel
Schritte, die wir schon gegangen sind, Schritte, die wir jetzt gehen – sie werden morgen ein Bestandteil unserer Erinnerung sein.
Stückmitschnitte steptext dance project Schwankhalle Bremen D 2021

Der Erinnerungsprozess steht in Ziv Frenkels Choreografie „encoding decoding“ im Mittelpunkt der Performance. Frenkel begreift das Erinnern als Encoding, das Abrufen der Erinnerung als Decoding. Der Akt des Gehens wird zum Ausgangspunkt der Choreografie und übersetzt das Erinnern in einen körperlichen Prozess. Die Schritte sind Sinnbild für die ewige Bewegung nach vorne in Richtung einer Zukunft, die ohne die Vergangenheit, die vorangegangenen Schritte nicht denkbar ist.

Das Gehen, gekoppelt mit der Erinnerung und dem Reproduzieren von Erinnerung auf dem Weg in die Zukunft, formt so einen Kreislauf, der als ein immerwährendes Ritual gelesen werden kann.

 

Mit „encoding decoding“ bezieht sich der aus Israel stammende Tänzer Ziv Frenkel auf die Filminstallation „1001 Lights“ von Mouvement Perpétuel Montréal und schafft einen Resonanzraum in intensiver, persönlicher Auseinandersetzung mit einem prägnanten Teil der jüdischen Kultur: Im Zentrum der Filminstallation steht das wöchentliche Ritual des Kerze Entzündens zum Schabbat, das im jüdischen religiösen Alltag den Frauen obliegt. Ein Moment der Besinnung um Raum für Neues zu schaffen.

 


Für „encoding decoding“ kollaboriert Ziv Frenkel mit dem Musiker und Sounddesigner Florian Tippe.

 

Idee, Choreografie: Ziv Frenkel
Sounddesign: Florian Tippe
Lichtdesign: Gregor Roth
Dramaturgische Beratung: Julia Keren Turbahn
Produktion: steptext dance project

 

Kooperationspartner: Uferstudios Berlin

 

Gefördert von: Senator für Kultur Bremen

 

In Gedenken an Denis Abrahams

 

Siehe den Clip auf Vimeo – dazu hier klicken

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, encoding>

 

In “encoding decoding”, the dancer and choreographer Ziv Frenkel enters into dialogue with the work 1001 lights by Marlene Millar and Philip Szporer.

 

“encoding decoding” deals with the complex connection between present experience, the act of generating memory as well as the act of remembering itself. The focus of Frenkel’s work is on mechanisms of the process of remembering and the image that both past and present life is an essential part of future memories.

 

Steps of the remembrance process can be described as Encoding and Decoding. Encoding refers to the process of transforming what is perceived and experienced into a form that makes it possible for the individual to remember it. The experienced can be recalled or decoded at a later point in time and can thus be re- experienced. The weekly repetitive ritual of Shabbat evening prayer with its physical and sensual experience can also be transformed and encoded into a memory. This sensual experience can be recalled in the memory at any time, yet it changes constantly depending on when, how and where one remembers. Thus, the act of remembering creates a complex network of connections between past, present and future.

 

The choreographic starting point for “encoding decoding” is the act of walking – one step forward follows the next. This step forward is for a brief moment not only part of the present, but also symbolises the endless movement forward towards an inevitable future. A step into a future that is waiting to become part of the present and immediately thereafter part of a past – steps that leave a past behind as they move one from the present into the future, always bearing within them the potential to become part of future memories.

 

For “encoding decoding”, Ziv Frenkel collaborates with musician and sound designer Florian Tippe, who for the sound design will work with live recordings from the installation space.

 

Idea, Choreography: Ziv Frenkel
Sound design: Florian Tippe
Licht design: Gregor Roth
Dramaturgical advice, text: Julia Keren Turbahn

In memory of Denis Abrahams

 

Screenshot Vimeo VideoClip

 

Foto: Eva Radünzel Heide-Marie Härtel, Künstlerische Leitung des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen, erhält den Deutschen Tanzpreis 2021
Am Samstag, den 23. Oktober 2021 wird im Aalto-Theater Essen der Deutsche Tanzpreis verliehen – die höchste Auszeichnung, die der Tanz in Deutschland zu vergeben hat. [Pressemitteilung]
Deutscher Tanzpreis Veranstaltungen Dachverband Tanz Deutschland Berlin D 2021

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich besonders darüber, Ihnen folgende Nachricht bekannt geben zu dürfen:

 

Heide-Marie Härtel, Künstlerische Leiterin des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen erhält den Deutschen Tanzpreis 2021.

 

Die Tanzpädagogin Ursula Borrmann und die Choreografin Claire Cunningham werden für herausragende Entwicklungen im Tanz geehrt; der ehemalige Tänzer Adil Laraki erhält für sein kulturpolitisches und soziales Engagement eine Ehrung als herausragender Interpret.

Am 12. März 2021 wählte die Jury des Deutschen Tanzpreises die Preisträgerin und die Geehrten des Jahres 2021. Den Deutschen Tanzpreis 2021 erhält Heide Marie Härtel. “Ausgebildet als klassische Tänzerin und im ersten Engagement bei Johan Kresniks Tanztheater, ist das Leben von Heide-Marie Härtel von wechselnden Perspektiven und klaren Positionen geprägt. Als sie die Kamera in die Hand nimmt, von der Tanzenden zur Beobachtenden wird, verbinden sich die Perspektiven der Künstlerin und des politischen Menschen. Mit ihrem Wirken hat Heide-Marie Härtel einen enormen Schatz aus Geschichte und Gegenwart des Tanzes geschaffen, aus dem Tanzkünstler*innen und Tanzfilmer*innen Wissen, Haltung und Inspiration ziehen können. Grundlagen von denen aktuelle künstlerische und mediale Entwicklungen den Absprung nehmen ins digitale Zeitalter.“ (aus der Jurybegründung)

Mit dem Deutschen Tanzpreis werden seit 1983 herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland geehrt – ganz gleich, ob sie auf oder hinter der Bühne, in Pädagogik, Publizistik, Wissenschaft oder anderen Bereichen des Tanzschaffens wirken. Zudem werden Interpret*innen, Ensembles und Projekte in der Tanzlandschaft für zukunftsorientierte Initiativen, modellhafte Konzepte oder außergewöhnliche Produktionen ausgezeichnet.

Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Tanz-Gala am Samstag, den 23. Oktober, 18.00 Uhr im Essener Aalto-Theater statt. Das Programm mit Beiträgen von international renommierten Ensembles und Solokünstler*innen reicht von klassischem Ballett bis hin zu Zeitgenössischem Tanz. Angesichts der Corona-Pandemie steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, ob die Veranstaltung mit Publikum stattfinden kann. Der Dachverband Tanz Deutschland stellt die Veranstaltung daher auch als Live-Stream und Video-on-Demand zu Verfügung (www.deutschertanzpreis.de).

Eine Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz erhält die Ballett- und Tanzpädagogin Ursula Borrmann. „Ursula Borrmann hat in den vielen Jahren ihres unermüdlichen Schaffens  außerordentliches zur Qualitätsentwicklung des klassischen Tanzes beigetragen. Die Borrmann-Methodik® hat bis heute vielen Schulen für künstlerischen Tanz geholfen eine systematische, kontinuierliche sowie verantwortungsvolle Ausbildung von den ersten vorbereitenden Übungen bis hin zu anspruchsvollen Formen des Klassischen Tanzes anzubieten und somit den Weg in einen  professionellen Werdegang zu ebnen.“ (aus der Jurybegründung)

Außerdem wird die britische Choreografin und Tänzerin Claire Cunningham für ihre herausragende künstlerische Entwicklung im Tanz geehrt. „Das Wirken von Claire Cunningham steht beispielhaft für die Arbeit weiterer Wegbereiter*innen in eine Zukunft mit körperlicher Vielfalt im Tanz und in der Gesellschaft. Diese Entwicklung, die in Deutschland dringend mehr Förderung und Wertschätzung bedarf, kurbelt Claire Cunningham mit beeindruckender Bühnenpräsenz, künstlerischer Konsequenz und Humor weiter an.“ (aus der Jurybegründung)

 

Eine Ehrung als herausragender Interpret erhält der ehemalige Tänzer Adil Laraki. „Adil Laraki treibt mit seinem kulturpolitischen und sozialen Engagement den Fortschritt, sprich, die Verbesserung der Rechte von Künstler*innen und allen Angestellten an deutschen Bühnen voran: mit Humor, Vehemenz und einzigartigem Geschick. Man kann auch sagen: Ein Tänzer rettet die Stellung der Interpret*innen an unseren Theatern.“ (aus der Jurybegründung) 

Diese Ehrungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

Ausführliche Informationen zu den Preisträger*innen – Jurybegründungen und Biografien – finden Sie auf www.deutschertanzpreis.de.

Gefördert wird der Deutsche Tanzpreis durch die Stadt Essen, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW sowie durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Begleitend zur Tanz-Gala richtet der Dachverband Tanz Deutschland vom 21. bis 23.  Oktober 2021 auf PACT Zollverein in Essen, das Symposium „POSITIONEN: TANZ#4  Zugänge schaffen – Diversität“ aus. Aktuelle Informationen werden zeitnah unter  www.deutschertanzpreis.de veröffentlicht.

Der Dachverband Tanz Deutschland e.V. ist die bundesweite Plattform des künstlerischen Tanzes in Deutschland – hier sprechen Verbände des Tanzes, bedeutende Institutionen und herausragende Persönlichkeiten mit einer Stimme. Als Träger der Deutschen Tanzpreises kooperiert der Dachverband Tanz Deutschland mit dem Aalto-Theater Essen und arbeitet eng mit dem Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik und der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektor*innen Konferenz zusammen.

Pressekontakt
Dachverband Tanz Deutschland
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
Alexa Junge
Mobil: 0176 76498475
presse@dachverband-tanz.de

Robert Schad “Bremen vierkant” – Videoclip zu Schau im Gerhard-Marcks-Haus
Die Ausstellung mit Werken des bedeutendsten zeitgenössischen Stahlbildhauers Robert Schad "Bremen vierkant" zeigt das Gerhard-Marcks-Haus vom 15. März bis 11. Oktober 2020.
Ausstellungsvideos Gerhard-Marcks-Haus Bremen D 2020

 

Robert Schad “Bremen vierkant” war eine Ausstellung mit Werken des bedeutendsten zeitgenössischen Stahlbildhauers vom 15. März verlängert bis 11. Oktober 2020 im Gerhard-Marcks-Haus.

 

Der Trailer erlaubt Impressionen der tanzenden Skulpturen aus massivem Vierkantstahl wie sie mit federleichten tanzkünstlerischen Improvisationen verwoben werden. Ein Blick hinter die Kulisse gibt Einsichten zum Transport dieser “Zeichnungen im Raum”.

 

Eine Kooperation des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen mit dem Gerhard-Marcks-Haus.

 

Raimund Hoghe  17.10.2020 Foto Ursula Kaufmann Tanzpreis 2020 an Raimund Hoghe
Am Samstag, 17. Oktober 2020, wird im Aalto-Theater Essen der Deutsche Tanzpreis verliehen – die höchste Auszeichnung, die der Tanz in Deutschland zu vergeben hat.
Deutscher Tanzpreis Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Video-Reihen Dachverband Tanz Deutschland Aalto-Theater Essen D 2020

Neben den Preisverleihungen steht die Tanz-Gala im Zeichen der Vielfalt dieser emotionalen, dynamischen Kunstform. Internationale Gäste präsentierten Ausschnitte aus ihren Produktionen.

Den mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Tanzpreis 2020 erhält der Choreograf Raimund Hoghe. Hoghe gehört seit Jahren international zu den wichtigsten Choreograf*innen des Tanztheaters, die sowohl ästhetisch als auch politisch Maßstäbe setzen.

Weitere Preise erhalten der urbane Tänzer und Choreograf Raphael Hillebrand, die Choreografin Antje Pfundtner und Friedemann Vogel, 1. Solist des Stuttgarter Balletts.

Durch den Abend führte Siham El-Maimouni, Moderatorin beim Westdeutschen Rundfunk.

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die Preisverleihung im Aalto-Theater Essen.

Momentum Zero | Foto©Marianne Menke Momentum Zero
Helge Letonja mit dem Ensemble of curious nature
Dreharbeiten Filmvortrag interaktive Filminstallation Theater Bremen Theater Bremen, Kleines Haus D 2020

Tabula Rasa. Die Welt scheint in ihre Elemente aufgesplittert und fordert Sinne und Intuition heraus. Suchende durchstreifen ungewohntes Terrain. Etwas, dass in der Erinnerung liegt, drängt sie vorwärts. Sie ringen mit äußerer und innerer Entfremdung. Ein aufziehender Sturm treibt sie zusammen. Bizarre Wesen kreuzen ihre Wege. In dieses Setting hinein formuliert Helge Letonja seine neue Arbeit mit dem Ensemble Of Curious Nature und vermisst die Koordinaten von Zero als Wendepunkt und Neubeginn. Mit den Tänzer*innen entwickelt Letonja eine Tanzsprache, die durch Überschreibung, Umformung und Neudeutung filigrane, sensorische Bilder unserer Mitwelt zeichnet.
Die dazugehörigen Klangräume schafft der britische Komponist Simon Goff. Die ungarische Kostümbildnerin Csenge Vass entwirft mit innovativen Techniken und neuen Materialien das Kostümbild und Rena Donsbach erarbeitet auf Basis von Letonjas sinnbildlichem Kosmos den Bühnenraum.

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Einen ersten Eindruck gibt der offizielle Trailer.

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstitut Bremen freut sich, das neue Stück filmisch zu dokumentieren.

Goldberg Variationen Blitzlichter. Tänzer*innen im Bremer Stadtbild [eigenARTig - internationales Festival inklusiver Tanzkunst]
Vom 22. bis 27. September 2020 in Bremen.
Imagefilme tanzbar_Bremen Schwankhalle Bremen - Theater Bremen D 2020

Auch 2020 lädt das internationale Festival inklusiver Tanzkunst eigenARTig das Bremer Publikum zum Genuss hochkarätiger Bühnenstücke, zur Entdeckung vielfältiger Bewegungssprachen und zu inspirierendem kulturellen Austausch ein.

Das Deutsche Tanzfilminstitut hat einen Trailer zum Festival produziert, der auf YouTube zu sehen ist.

Fuga Foto©Marianne Menke IN FUGA (PART I) & SILENT Heroes
Samir Calixti & Tomas Bünger | Tanz Doppelabend mit dem Ensemble Of Curious Nature
Dreharbeiten Stückmitschnitte of curious nature / steptext dance project Schwankhalle Bremen D 2020

In Fuga (Part I)
Samir Calixto

Für IN FUGA nimmt sich Calixto dem 1. Teil von Bachs Meisterwerk ‘Die Kunst der Fuge‘ an und erforscht dessen stringente kompositorische Variation und musikalische Kraft. Bachs letztes Werk ist ein „Denken in Musik“ und entfaltet in der Genialität seiner Konstruktion eine vielfältige Poesie und Spannung. Analog dazu fokussiert Calixto mit dem Ensemble auf ein Denken in Tanz und übersetzt die musikalischen Motive in eindrucksvolle Bewegungsprache. Im Aufeinandertreffen von Komposition und Choreografie fächert sich zugleich unsere Lebendigkeit, Vergänglichkeit und Vollkommenheit vor uns auf.

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Silent Heroes

Tomas Bünger

„Die Wunde ist der Ort, wo das Licht eintritt.“ (Rumi)
Fünf Menschen. Jeder auf sich selbst zurückgeworfen senden sie ihre Botschaften in den Raum. Doch Niemand antwortet. Sie suchen den Dialog, nach etwas, das wirklich sein könnte – doch wo ist das spiegelnde Gegenüber? Die Begegnung mit den Anderen scheint verwehrt, nur manchmal durchbricht eine Geste, ein flüchtiger Blick die Distanz. Fragmente. Eine Erinnerung. Bin ich noch unversehrt?
Silent Heroes sind Einzelkämpfer*innen in einer Welt der Fülle, für die die Begegnung mit dem lebendigen Du immer mehr zum Sehnsuchtsort gerinnt.

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Der offizielle Trailer des Ensembles gibt erste Eindrücke!

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, diesen Tanz-Doppelabend am 19.9.2020 filmisch zu dokumentieren.

Foto: Gerhard-Marcks-Haus Bremen vierkant. Robert Schad [Ausstellung]
Robert Schad ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Stahlbildhauer. Er schafft aus massivem Vierkantstahl »Zeichnungen im Raum«. Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen beteiligt sich mit einer Medieninstallation und einem Film.
Veranstaltungen Gerhard-Marcks-Haus Bremen Deutschland 2020

“Stahlskulptur tanzt.”

Robert Schad ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Stahlbildhauer. Er schafft aus massivem Vierkantstahl »Zeichnungen im Raum«. Linien entstehen dabei nicht durch Biegen und Verbiegen, sondern aus der Addition unterschiedlich langer, gerader Teile, die wie Glieder eines organischen Körpers verschweißt werden. Die zeichnerische Bewegung entfaltet sich in weiten Schwüngen und Bögen plastisch im Raum, die physische Schwere des massiven Stahls ist aufgehoben. Das Gerhard-Marcks-Haus zeigt eine Auswahl seiner zumeist großformatigen Arbeiten aus den letzten 20 Jahren und thematisiert die Wechselbeziehung zwischen seinen Stahlskulpturen und den Bewegungen des modernen Tanzes.

 

Diese enge Beziehung des Bildhauers zum Tanz bildet die Verknüpfung zum Deutsche Tanzfilminstitut Bremen, das Koorperationen von Tänzerinnen und Tänzern und ihre Choreografien mit Robert Schad und seinen Werken dokumentiert hat. Die wichtigsten Kooperationen zeigt das Institut in einer extra angefertigten Medieninstallation.

 

Im Rahmen von TANZ Bremen (15. bis 23. Mai) präsentieren sich Tänzer und Choreografen mit ihren Performances im Gerhard-Marcks-Haus. In seiner Kunst spricht der Künstler von Leichtigkeit und Bewegung. Dabei sind seine Skulpturen tonnenschwer und im öffentlichen Raum durchaus bis zu 34 Meter hoch.

 

In Bremen am Kennedyplatz steht seine Großplastik »Romari« mit immerhin 5 Metern Höhe. Die Wirkung seiner Arbeiten im öffentlichen Raum ist ein wichtiger Aspekt seines Schaffens. Denn hier begegnen sich Menschen mit unterschiedlichen Anschauungen, Erfahrungen und Interessen. Ab dem 19. April gibt es deshalb in Gröpelingen temporär an sechs zentralen und prominenten Orten seine monumentalen Skulpturen zu entdecken. Das Projekt in Gröpelingen lädt zu einem Dialog zwischen Kunst, Architektur und Stadtraum ein. Auch werden zwei weitere Plastiken in Knoops Park in Bremen-Nord aufgestellt. In Kooperation mit Kultur Vor Ort in Gröpelingen zeigt Robert Schad im Atelierhaus Roter Hahn eine kleine Ausstellung mit Zeichnungen und zwei Skulpturen.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen ergänzt die Schau um eine Medieninstallation mit filmischen Eindrücken von Kooperationen des Stahlbildhauers Robert Schad mit namhaften Tanzschaffenden, wie Gerhard Bohner, Urs Dietrich, Susanne Linke, Anna Huber und weiteren, bzw. mit Interaktionen der genannten Tänzer:innen und Choreograf:innen zum Werk des bildenden Künstlers.

Tanztraining und analoger Film. Foto: Deutsches Tanzfilminstitut Bremen Kommunikation. Von der Depesche bis zum Tweet. Die Bremer Archive und Radio Bremen [Ausstellung]
Ein facettenreiches Bild der technischen, gesellschaftlichen oder sprachlichen Veränderungen unserer Kommunikation aus der Sicht Bremer Archive.
Ausstellungsvideos Filmvortrag Veranstaltungen Vorträge Arbeitskreis Bremer Archive Untere Rathaushalle; Eröffnung am 3.3.2020 um 17.00 Uhr D 2020

“Die Bremer Archive präsentieren Schätze aus ihren Beständen: Briefe, Fotos, Filme, Interviews, Langspielplatten, Plakate, Radiomitschnitte, Telegramme und unterschiedlichste Exponate zum Thema „Kommunikation“. Das Spektrum reicht vom US-amerikanischen Sender AFN, Kirchenfunk und Campusradio über den Künstler und Musiker John Cage bis zu Werder TV und hin zu Satelliten in der Raumfahrt. Wie in einem Kaleidoskop entsteht ein facettenreiches Bild der technischen, gesellschaftlichen oder sprachlichen Veränderungen unserer Kommunikation in den vergangenen 100 bis 200 Jahren.

 

Die Ausstellung richtet einen besonderen Blick auf das kulturelle Erbe der Stadt und des Landes Bremen. Sie wird ergänzt durch überregionale und internationale Themen. Der Erhalt und die Verfügbarmachung des Kulturgutes zählen zu den wesentlichen Aufgaben der vielfältigen und vielschichtigen Archivlandschaft im Bundesland Bremen.

Hierbei bezieht der Arbeitskreis Bremer Archive auch Initiativen und Sammlungen mit ein, deren Bestand und fachlicher Gehalt von wissenschaftlichen Einrichtungen noch kaum wahrgenommen und bearbeitet wurde. Die Ausstellung ist somit auch ein Angebot für neue Ideen und Vorhaben.”

 

Ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm rahmt die Schau.

 

Arbeitskreis Bremer Archive

 

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“Tanz und Film – Symbiose zweier Genres” titelt der Ausstellungsbeitrag des Deutsche Tanzfilminstituts Bremen. Illustriert wird Heide-Marie Härtels Beitrag zu Enstehungszusammenhang und Entwicklung des Tanzfilms und der gegenseitigen Durchdringung von Tanz und Film durch Fotos, Filmausschnitte und historische Kostüme sowie filmtechnisches Equipment aus dem umfangreichen Bestand unseres produzierenden Archivs.

 

Vorschau:
Der Tanzsalon 29 zeigt ” Das Tanzfilminstitut im Umbruch”. Die Veranstaltung beginnt am 10. März 2020 um 20.00 Uhr im Rahmen der Ausstellung und zeigt den kommenden Schritt für Europas größtes produzierendes Tanzfilmarchiv auf.