Produktionen

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In der Kombination von Archiv, professionellem Produktionsbetrieb und Labor für neue Formate erweist sich das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen als einzigartig.

Im Auftrag von TV-Anstalten, Theatern und Choreograph*innen werden Produktionen über das aktuelle deutsche Tanzgeschehen und Features über spezifische Tanzthemen mit Hilfe der Deutschen Tanzfilmproduktions GmbH hergestellt. Redakteur*innen, Filmemacher*innen und Wissenschaftler*innen nutzen das Archiv für ihre Tanzberichterstattung. Das Institut erstellt neben Videodokumentationen für Kompanien und Choreograph*innen auch Multimedia- und Print-Produktionen.

Das Deutsche Tanzfilminstitut ist ein Belegarchiv, in dem die Bestände ausschließlich vor Ort einsehbar sind. Weitere Nutzungsmöglichkeiten ergeben sich nach Absprache mit den Rechteinhaber*innen bei konkreten Anfragen.

 

Produktionen (Auswahl, chronologisch):

Nele Buchholz im Interview. Filmstill POSITIONEN:TANZ #5 ACCESS. Filme von Burkhart Siedhoff

Dokumentationen zur Tanzpädagogik Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland Bremen, Berlin, Köln u.a. D 2022

 

 

„Inklusivität“ ist aktuell ein zentrales Konzept in der Welt des zeitgenössischen Tanzes. Was bedeutet das genau? Was braucht es dafür? Burkhart Siedhoff vom Dachverband Tanz fragt Tänzer und Tänzerinnen mit Behinderungen, wie sich die Welt des Tanzes für verschiedene Körper und Poetiken öffnen kann. Die Interviews werden in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tanzfilminstituts Bremen zu fünf eindrucksvollen filmischen Dokumenten für das Symposium POSITIONEN:TANZ #5 ACCESS im Rahmen des Deutschen Tanzpreises 2022 verarbeitet.

“Interviews mit Tänzer*innen mit Behinderungen”

 

Das Symposium Positionen:Tanz #5ACCESS

Welche Entwicklung muss es im deutschen (zeitgenössischen) Tanz geben, damit alle Zugang haben? Welche Anstöße braucht es, damit wir mit professionellem Tanz nicht ausschließlich protonormalistische Körperbilder und -bewegungen gleichsetzen? Kann die Kulturpolitik Impulse geben, damit sich im Tanz für Personen mit Behinderung nicht nur hier und da auch eine Tür öffnet, sondern ihnen die ganze Tanzwelt offensteht – mit allen Förderungen und Freiheiten zu künstlerischer Entfaltung?

Gemeinsam mit Künstler*innen, Veranstalter*innen und Politiker*innen mit und ohne Behinderung möchten wir über Strukturen und Förderungen diskutieren, damit Menschen mit Behinderung nachhaltig Zugang zum Tanz haben. Geplant hatten wir das diesjährige Symposium im Rahmen des Deutschen Tanzpreises ursprünglich vom 13. bis 15. Oktober. Im Gespräch mit Künstler*innen und Kulturakteur*innen mit und ohne Behinderung haben wir den Gedanken entwickelt, das gewohnte Format eines dreitägigen eng getakteten Symposiums zu verlassen und ein entschleunigtes und nachhaltigeres Format hinsichtlich der Verhandlung des Themas zu wählen.

Die 5 Module des Symposium finden online statt und widmen sich jeweils einem Schwerpunkt des Themas ‚Access‘, von der Tanz-Ausbildung über Fragen der Professionalisierung bis hin zu transnationalen Perspektiven.

 

https://www.deutschertanzpreis.de/symposium/symposium-2022

 

POSITIONEN:TANZ #5 ACCESS wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm DIS-TANZEN des Dachverband Tanz Deutschland.

 

 

Foto:Heide-Marie Härtel Inner Suspension (1). Mit Susanne Linke in Berlin

Dokumentationen zur Tanzpädagogik Dreharbeiten Susanne Linke / Deutsches Tanzfilminstitut Bremen Berlin D 2022

 

Meister sind großartig für das, was sie an ihre Schüler weitergeben: Sie hinterlassen Spuren, die sich im Laufe der Zeit setzen und zu Fußstapfen werden, auf denen andere in die Zukunft gehen können. Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts dokumentiert in Berlin das von der Tänzerin und Choreographin Susanne Linke entwickelte Trainingsprogramm Inner Suspension. Ziel ist es, diese Grundlage ihrer Arbeitsweise festzuhalten und weitergeben zu können. Ein intensives Erlebnis mit der großen Choreographin und ihren engsten Mitarbeitern.

 

 

 

poor? … pour les livres! Bücher sind eine bedrohte Art. Ausstellung zum 25. Jubiläum von KOÏNZI-DANCE e.V.
Es gibt kein Kunstwerk, das nicht seine Fortsetzung oder seinen Ursprung in anderen Künsten hat. (Gilles Deleuze 1986) / There is no work of art that does not have its continuation or origin in other arts. (Gilles Deleuze 1986)
KOÏNZI-DANCE e.V. Poolhaus Blankenese, Grotiusweg 55, Hamburg D 2022

Ein besonderer Ort für ein besonderes Ereignis: Im Poolhaus Blankenese in Hamburg wird das 25-jährige Jubiläum von KOÏNZI-DANCE e.V. mit einer Schau gefeiert. Die Gründerin und engagierte Vorsitzende Dr. Nele Lipp kuratiert eine interdisziplinäre Schau zu der 19 Kunstschaffende geladen sind, ihre Werke zum Thema “Bücher als bedrohte Art” zu zeigen. Ein festliches Programm rahmt die Ausstellung: eine Diskussion mit drei versierten Rednern, die Premiere des Films “Bibliothèque sac à dos” von Dr. Nele Lipp und Performances von Darsteller:innen des Filmes beschäftigen sich mit bedruckten Werken der unterschiedlichsten Genres. Weiterer Höhepunkt wird die während der Finissage stattfindenden Versteigerung der kunstvollen, für den Film geschaffenen Rucksackbibliotheken des Künstlers Burkhard Scheller sein.

 

Programm

18. Juni 2022
19:00: Eröffnung mit Filmpremiere “Bibliothèque sac à dos” von Dr. Nele Lipp und Live-Performances

 

26. Juni 2022
17:30 Film: “Bibliothèque sac à dos” von Dr. Nele Lipp.
19:00 Diskussion: Sind Bücher eine bedrohte Art? mit Michael Diers, Rainer Moritz und Wilfried Weinke

 

01. Juli 2022
17:30: Film: “Bibliothèque sac à dos” von Dr. Nele Lipp
19:00: Finissage mit Performances und Versteigerung von Rucksackbibliotheken

 

Anmeldung und weitere Termine in Absprache: info@ koinzi.de

 

Zu allen Veranstaltungen: Eintritt frei

 

An der Ausstellung zum 25. Jubiläum von KOÏNZI-DANCE e.V. nehmen sowohl Mitglieder als auch dazu geladene KünstlerInnen teil, die Arbeiten zum gegebenen Thema zeigen. Zu sehen sind folgende Werke:

Angela Breidbach – Ferdyfilm (StopMotion-Version), 2020/2021
Noam Ben-Jacov – Altar for a Book-Time, 2022
Tom Bunk – Ferdyfilm (Comic-Version), 2020
Christel Burmeier – Röntgen, 2020
Doris Cordes-Vollert – Endlostext, 1997
Frei im leeren Raum schwebt ein Loch, 1998 u.a.
Achim Lipp – Aus dem Leben der Bücher. Lebensraum Schrank, 1973/2021
Nele Lipp – Bibliothèque sac à dos (Film, 61’), 2021/2022
Pierres Mémoriales, 2021
Ferdyfilm. Ein vollständiges Fragment (Foto Version), 2020
Ferdyfilm. Ein vollständiges Fragment (Film Version), 2021
Volker Lippens – Simulacren der Bildung, 2021
Hannes Möller – Brandbücher, Aschebücher, Fragmente, 2017
Wittwulf Y Malik – Ferdyfilm (Bild- und Musikvideo Version Das Duell), 2020
Pino Polimeno – Libri Posati, 2020
Burkhard Scheller – Bibliotheksrucksäcke, 2021
Hajo Schiff – SCHIFFSMELDUNGEN – Bücher und Metatext, 2022
Ursula Wagner / Burkhard Scheller – Ex Libris und Buchtänze, 2008
Simon E. Waßermann – V e r s c h w I e g e n e V e r s p r e c h e n, 2022
VA Wölfl – Das Chrom und Du (Szenenfoto), 2006 und Woodstock, 2020

 

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen gratuliert Dr. Nele Lipp, Gründerin und langjährige Vorsitzend des interdiszilinierten Vereins KOÏNZI-DANCE e.V. und freut sich, die Vernissage filmisch zu dokumentieren.

tanz:digital II: Virtuelles und interaktives Forum für Tanz [Making Of II]
Mit tanz:digital II sollen Tanzkünstler*innen, Tanzensembles und Institutionen des Tanzes in der medialen Präsentation künstlerischer Produktionen gestärkt werden. Das Deutsche Tanzfilminstitut dokumentiert ausgewählte Projekte.
Dreharbeiten Veranstaltungen Dachverband Tanz Deutschland/ NEUSTART KULTUR Bundesweit D 2022

 

 ”Mit tanz:digital verfolgt der Dachverband Tanz Deutschland im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR in Kooperation mit Tanzarchiven, Produktionshäusern und den innerhalb des Projektes geförderten Modellprojekten das Ziel, Tanz zu einem virtuellen und immersiven Erlebnis zu machen und online zu präsentieren.

Mit tanz:digital sollen Tanzkünstler*innen, Tanzensembles und Institutionen des Tanzes (Spielstätten, Archive, Tanzschulen, Vermittlungsprojekte u.a.) in der medialen Präsentation künstlerischer Produktionen gestärkt werden.” Dachverband Tanz Deutschland

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen hat es sich in diesem Rahmen zur Aufgabe gemacht, eine Brücke zu bauen zwischen der Motivation der realisierenden Künstler:innen und dem damit fokussierten Nutzerkreis. Das bedeutet konkret, dass für etwa 10 Einzelprojekte “Making Ofs” erstellt werden, die potentielle Nutzer:innen, ob technikaffin oder nicht, darauf vorbereiten, was sie erwartet, wenn sie sich einem der vielen neuen Angebote anvertrauen möchten.

 

Die Making Ofs werden den höchst einzigartigen Produktionsprozess der ausgewählten Projekte jeweils an einem Drehtag begleiten und damit die Wahl der technischen, ästhetischen, eventuell auch pädagogischen Mittel in einem etwa 10-minütigem Film zu jedem Projekt für ein breites Publikum zugänglich machen. Interviews mit der künstlerischen Leitung und anderen Projektbeteiligten ergänzen den Filmbericht.

 

© Efrat Mazor Niv Sheinfeld & Oren Laor ART ATTACK – Festival TANZ Bremen
Ein wildes, wundervolles Manifest des Feierns. / A wild, wonderful manifesto of celebration.
Dreharbeiten Tanz Bremen TANZ Bremen Theater Bremen D 2022

“Kunst will, Kunst soll, Kunst darf, sie muss! Sie macht sich breit und wird laut, wenn eine Tanzperformance ART ATTACK heißt. Das bewährte Duo Niv Sheinfeld und Oren Laor aus Israel leuchtet mit diesem Gruppenstück eine Beziehung aus: die einer Gesellschaft, vielleicht vertreten durch das Publikum, zur Kunst und zu den Künstler*innen. Letztere posieren und rennen, stürzen, tanzen und entertainen, dass die Funken nur so fliegen. Dynamik! Abwechslung! Augen auf! Musik dazu, die in Glieder und Erinnerung fährt.

„Wir wollen preisen die angriffslustige Bewegung, die fiebrige Schlaflosigkeit, den Laufschritt, den Salto mortale, die Ohrfeige und den Faustschlag“, hieß es 1909 in Filippo Tommaso Marinettis Manifest des Futurismus. Manifeste spielen bei ART ATTACK mit, verfasst von Künstler*innen unterschiedlicher Metiers. Keines hat das letzte Wort, und was ernst ist und was nicht, das hält die Attacke in der Schwebe. „Wir müssen aufhören, das Begehren zu verachten“, forderte 1913 im Lust-Futurismus-Gegenmanifest Valentine de Saint-Point.”

TanzBremen

 

NIV SHEINFELD war Tänzer und choreografierte u.a. für die Kibbutz und die Batsheva Dance Company. OREN LAOR studierte Schauspiel und Drama an der Universität Tel Aviv. Seit 2004 arbeiten sie zusammen und touren weltweit. Das Quartett ART ATTACK hatte im April 2021 in Tel Aviv Premiere.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert diese Tanzperformance.

© David Cooper Vanessa Goodman & Caroline Shaw GRAVEYARDS AND GARDENS – Festival TANZ Bremen
Eine hypnotisierende Welt aus Tanz und Klang. STIR, Vancouver
Tanz Bremen TANZ Bremen Theater Bremen D 2022

“Friedhöfe sind Gärten. Etwas wächst. Jemand stirbt. „Alles kehrt zurück zur Erde“, heißt es einmal in dieser vielstimmigen Performance GRAVEYARDS AND GARDENS. Die kanadische Tänzerin und Choreografin Vanessa Goodman hat sie gemeinsam mit der New Yorker Musikerin und Komponistin Caroline Shaw erarbeitet. Die Premiere war im Januar 2021 (pandemiebedingt online). Vanessa Goodman übernimmt die Solorolle in dem Raum, den ein Rund von altertümlichen Lampen definiert, wie Erbstücke, Seite an Seite mit Grünpflanzen in erdgefüllten Töpfen und technischem Equipment, alt und neu. Kabel. Verbundenheit. Die Klänge haben ihr Eigenleben. Ob sie ortlos sind? Meer, Gesang, Orgel, Klavier, Geige, Klackern und Schnappen, Rede. Sie weisen auf ihre Quellen hin, wo sie aufgenommen wurden, und sie knipsen im Hirn der Hörenden etwas an. Bach, Chopin. Kehren zurück. Manche Töne werden auch auf der Bühne gemacht, speisen das schwebende Geflecht von Spuren in der Luft. Dazu der Tanz, der das Gras wachsen hört und heftiger wird, wie von Böen gestupst, wie Echos oder wie mechanisch geschaltet, klick, klick. So geht Erinnern.” TanzBremen

 

Die Pulitzerpreis-Gewinnerin CAROLINE SHAW arbeitet für Filme, für Musikensembles, Tanzkompanien, Opernhäuser und bringt eigene CDs heraus.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die Europa-Premiere.

© David Cooper Andrea Peña & Vanessa Goodman DOPPELPROGRAMM: UNTITLED I & CONTAINER – Festival TANZ Bremen
UNTITLED I Eine feine, genaue Studie über Einzigartigkeit. the dance current // CONTAINER … erforscht Erbe, Kultur und Widerstandsfähigkeit. Vanessa Goodman
Tanz Bremen TANZ Bremen Theater Bremen D 2022

 

UNTITLED I
“Ein Bild von einem Mann. Aber das Bild allein bringt’s nicht, deshalb muss er aktiv werden. Und aktiv zu sein heißt besser werden zu wollen. Schneller. In was auch immer. Also wiederholen! Was der Tänzer François Richard in dem Solo UNTITLED I exerziert und Andrea Peña gemeinsam mit ihm erarbeitet hat, ist eine Unermüdlichkeit im eigentlich sinnlosen Tun. Diese Figur auf der Bühne baut Bewegungsphrasen zusammen aus Schwüngen, Sprüngen, Rollen, Knicken, und sie rennt; oder wird sie selber gebaut, geleitet, hingelegt und aufgerichtet? Als hätte dieses muskulös-fleischige Wesen keine Persönlichkeit, sei nur Oberfläche, nennt es der Titel „Ohne Titel“. Das „I“ dahinter, sagt die Choreografin, sei ein „I“ für „ich“. Denn es ist ja doch ein Mensch. „Wir sprechen mit dieser Arbeit auf unsere Weise vom Menschsein“. TanzBremen

 

Als ausgebildete Industriedesignerin interessiert sich die kanadische Choreografin Andrea Peña für genreübergreifendes Arbeiten, für die von Gegenständen geprägten und unerbittlich wiederkehrenden Bewegungsabläufe des täglichen Lebens und für Verletzlichkeiten. Die gebürtige Kolumbianerin war zunächst Tänzerin in großen kanadischen Kompanien, gründete 2014 ihr eigenes Label ANDREA PEÑA & ARTISTS und wurde seitdem mehrfach ausgezeichnet.

 

CONTAINER
“Sie ist nie allein, ist aber der einzige Mensch auf der Bühne. Das Solo CONTAINER der kanadischen Choreografin und Tänzerin Vanessa Goodman entfaltet das Verhältnis eines Menschen, einer Frau, zu ihrem Innern und zu einem Äußeren. Es scheint ein Ringen mit Erwartungen zu sein. Es tanzt Andrea Peña, die in ihren Stiefeln dasteht wie eine wehrhafte Super Woman; sie schreitet vorwärts, rückwärts, voran, sie wird gebeutelt, gekrümmt, kämpft sich durch eine Materie, die an ihren Körper drückt, unsichtbar. Befreit sich – fast. Es eröffnen sich ihr Wege aus Licht, auch Kreuzungen. Wie ein verbietender Zeigefinger aber droht ihr so ein Lichtbalken. Er pendelt. Scharfe Sensenklinge. Ein jiddisches Gutelaunelied rahmt das Solo ein: „Chiribim Chiribom“. Seine Munterkeit gibt der Tänzerin den Rest. Ende. Anfang.” TanzBremen

 

VANESSA GOODMAN, künstlerische Leiterin der Kompanie ACTION AT A DISTANCE DANCE SOCIETY aus Vancouver, arbeitete nach ihrem Studium als Tänzerin. Der Iris Garland Emerging Choreographer Award 2013 ermöglichte ihr die Produktion ihres ersten abendfüllenden Stückes als Choreografin. Die Arbeiten sollen die conditio humana widerspiegeln und mit dem Tanz heutige Erfahrungen aufschlüsseln, schreibt sie über ihre Kompanie.

 

Das Team des Deutschen Tnazfilminstituts Bremen dokumentiert die Doppelvorstellung.

 

© Lian Benoit Andrea Peña & Artists 6.58: MANIFESTO – Festival TANZ Bremen
Wir glauben ans Destabilisieren. Andrea Peña & Artists
Deutscher Tanzpreis TANZ Bremen Theater Bremen D 2022

 

“Wenn alle rumsitzen, an Klamotten zupfen oder rumhüpfen, wie um den Kreislauf in Gang zu bringen, und dann steht einer nur, dann steht noch eine, ganz aufrecht. Später alle. In Erwartung. In Bereitschaft. Das ist der Beginn der Sendung. Die Tänzerinnen und Tänzer empfangen nun und tun, wie geheißen. Im dreiteiligen 6.58: MANIFESTO der kanadischen Choreografin Andrea Peña sind es unterschiedliche Ansagen oder Stimmen und Stimmungen, denen sie sich unterwerfen. Und wer je einen Tanzkurs besucht hat, kennt das „Five, six, seven, eight!“-Kommando. Ob Zahlen, Töne, Beats oder Walzertradition, sie nehmen den sieben Personen hier auf der Bühne das Entscheiden ab. Dabei entstehen Wiederholungen, Reihungen, Paarungen. Keine Geschichten. Nur die Körper werden erschöpft. Aber schon recken sie wieder die Arme, stolzieren, krümmen sich, knien.” TanzBremen

 

ANDREA PEÑA, gebürtig in Kolumbien, arbeitete in Kanada als Tänzerin unter anderem beim Ballet BC und Les Ballets Jazz de Montréal, studierte Industriedesign und gründete 2014 ihre eigene Kompanie ANDREA PEÑA & ARTISTS in Montréal. Als jemand, die in zwei Kulturen lebt, interessieren sie die Zwischenbereiche, sagt sie. In denen wolle sie graben, „und auf der Bühne die Beziehung aufzeigen zwischen Bekanntem und Unbekanntem“.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts dokumentiert die Europa-Premiere.

© Marianne Menke Tomas Bünger & Sergey Zhukov / TanzKollektivBremen – SEE ME! Festival TANZ Bremen
Other dancers may be on the floor / Dear, but my eyes will see only you. Dean Martin
Festival-Mediatheken Tanz Bremen TANZ Bremen Schwankhalle Bremen D 2022

 

Zwei Tänzer zweier Generationen. Aber SEE ME! legt keinen Wert auf die Altersunterscheidung. Das Duett von Tomas Bünger und Sergey Zhukov sucht nicht die Kluft oder gar den Wettbewerb, sondern eine interessierte Annäherung. „Sieh mich!“, sagt der Titel, als bäte jemand um Aufmerk- samkeit. Die Tänzer zeigen Facetten von sich, Vorlieben. Beim Gegenüber schlägt das eine Saite an, etwas wie Zustimmung, ja, ich auch, aber ein bisschen anders; und es entsteht ein Miteinander. Ein Nicht-allein-sein. Für die kleinen Shows der beiden reicht ein Wohnzimmer mit Sessel, Sofa, Lampen. Als verbrächten sie einen ruhigen Abend und hätten unendlich viel Zeit. Musik wird gespielt, Sehnsuchtsmusik. Kein Fernsehen. So bleiben die Bilder ihre eigenen. Mit den Kleidern, die sie tragen, den Hosen und Pumps, mit dem Herumpurzeln, Driften, Schweben, mit Stürzen auch und mit Flügen.

 

TOMAS BÜNGER, Mitbegründer des TanzKollektivBremen, war lange Mitglied des Tanztheaters Bremen. SERGEY ZHUKOV aus Kasachstan studierte in Essen an der Folkwang Hochschule und tanzte unter anderem als Gast beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. 2021 begannen die beiden tänzerisch-choreografisch zum Thema queerer Identität zu forschen. SEE ME! hatte Anfang 2022 Premiere.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die Vorstellung.

 

ClaraFurey - DogRising © Kinga Michalska Clara Furey DOG RISING – Festival TANZ Bremen

Tanz Bremen TANZ Bremen Theater Bremen D 2022

“Clara Furey geht in DOG RISING dem Unsichtbaren nach. Was zwischen den Zeilen steht, spricht sie mit und durch Körper aus. Das, was angrenzt ans Bekannte, das so zum nur vermeintlich Bekannten wird. Wird kontinuierlich an etwas gerüttelt, könnte es sich verändern. Oder entsteht im Pulsieren etwas Rhythmisches, Bleibendes? Furey erweckt eine ganz eigene, innere Kraft, die sich nicht gegen etwas wendet, sondern die eigene Existenz einfach nur beweist, in den Raum setzt und darin Wege zieht. Beständigkeit und Veränderung, beides ist möglich, und dabei wirkt der Tanz so leicht, als könne jede*r einfach mitmachen. Was genau in den Zeilen der drei Performer*innen zu lesen ist, die sich unterscheiden, annähern, gleichen und auseinanderdriften, wird den Betrachter*innen überlassen.”

TanzBremen

 

Die Leere fasziniere sie, schreibt CLARA FUREY zu DOG RISING, das im Mai 2021 in ihrer Heimat, dem kanadischen Montréal, Premiere feierte. Als Musikerin und Tänzerin ausgebildet, arbeitete sie zunächst für Choreografen wie George Stamos und Peter Jasko. Ihre erste eigene Gruppenchoreografie war 2017 COSMIC LOVE.

 

DOG RISING entwickelte sie gemeinsam mit den beiden Tänzerinnen Be Heintzman Hope und Winni Ho. Die Musik komponierte Tomas Furey, Claras Bruder und Arbeitspartner.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die deutsche Erstaufführung.

 

Rubberband ESS © Marie-Noële Pilon Rubberband EVER SO SLIGHTLY – Festival TANZ Bremen
Faszinierend, intensiv, universell und höchst persönlich. / Fascinating, intense, universal and highly personal. - dance-enthusiast.com
Tanz Bremen TANZ Bremen Theater Bremen D 2022

“Wie passiert eigentlich Veränderung? Mit dieser Frage dachte Victor Quijada über seine erste Choreografie für eine große Besetzung nach – nach 14 abendfüllenden und zahlreichen kurzen Stücken. Ende 2018 dann brachte er im kanadischen Montréal, dem Sitz seiner Kompanie RUBBERBAND, EVER SO SLIGHTLY heraus; die französische Version reimt: „Vraiment doucement“ (Wirklich sanft).

In Pandemiezeiten taugt es zum Wiedererkennen: das Aufblättern von Emotionen und der Zerfall von einmal entschiedenen Positionen. Die zehn Tänzer*innen formen eine Art Gesellschaft, die sich mal gemeinschaftlich bewegt und leichtfüßig Balancen meistert, mal in Gruppen zerfasert, schließlich in Einzelelemente, die ihren Halt verlieren. Den Kontrast dazu bilden sanfte Töne in den Begegnungen, in der Hilfsbereitschaft, im Freigeben luftiger Fliehkräfte. Musikalisch akzentuiert wird das Geschehen von Jasper Gahunia und William Lamoureux, die auf einer Seite der Bühne eine beeindruckende Auswahl an elektronischen und verstärkten Instrumenten spielen. EVER SO SLIGHTLY erntete großen Jubel, als es im Oktober 2021 die lange Theaterschließungszeit in Vancouver beendete.” TanzBremen

 

VICTOR QUIJADA wuchs mit HipHop in Los Angeles auf und entwickelte nach der Tanzausbildung und Engagements als Tänzer seine eigene Methode, die er nach seinem 2002 gegründeten Ensemble RUBBERBAND benannte. Sie verbindet bodennahen Urban Dance mit Partnering und zeitgenössischem Ballett.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen dokumentiert die Europa-Premiere.

Re_Cycle-tanzbar_bremen. Foto Daniela Buchholz RE_CYCLE-tanzbar_bremen Premiere
Ist das Kunst oder kann das weg? Ein Tanztheaterstück zu einem Aspekt von Nachhaltigkeit erarbeitet vom 5-köpfigen inklusiven Team unter der Leitung von Günther Grollitsch.
Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Stückaufzeichnungen (Auswahl) Stückmitschnitte Tanz Bremen tanzbar_bremen in Kooperation mit dem Theater Bremen Theater Bremen - Kleines Haus D 2022

In diesem Stück wird unter anderem der Wert künstlerischer Arbeit aus vergangenen Epochen sowie dessen nachhaltige Auswirkungen auf heutiges kreatives Schaffen hinterfragt. Unter anderem wird die Abfallpyramide in kulturgeschichtlichem Zusammenhang interpretiert.

 

Wiederverwertung und -verwendung sind auf der Bühne allgegenwärtig und prägen den Entwicklungsprozess der neuen Produktion.

Dieser Materialkreislauf wird untersucht und in künstlerische Ansätze und Umsetzungen gespannt. Auf diese Weise wird eine poetisch-satirische Studie über unser Sein in einer spannungsgeladenen Zeit präsentiert.

 

Das Team von tanzbar_bremen wird unterstützt von Delia Nordhaus, der Leiterin der Upcycling Galerie Wallerie, sowie von Prof. Dr.-Ing. Henning Albers, welcher sich mit Recycling im Bereich von Umwelt- und Biotechnik beschäftigt.

 

Tickets: 19 € / ermäß. 9 €

Karten erhältlich über das Theater Bremen.

 

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Details

Konzept und Choreografie: Günther Grollitsch in Zusammenarbeit mit den Tänzer:innen

Tanz: Jenny Ecke, Till Krumwiede, Corinna Mindt, Oskar Spatz, Adrian Wenzel

Dramaturgie: Tom Bünger

Bühnenbild: Delia Nordhaus, Janina Mau

Kostüm: Lui Nilson, Katja Fritzsche

Produktionsleitung: Stina Hinrichs

 

Produktion

tanzbar_bremen in Kooperation mit dem Theater Bremen

Unterstützt vom Senator für Kultur Bremen.

 

Förderung: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragtender Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, Karin und Uwe Hollweg Stiftung sowie Waldemar Koch Stiftung.

Logo von Förderern

 

Premiere am 27. April 2022, 20 Uhr

Im Rahmen von TANZ Bremen 2022 am 06. Mai 2022, 18 Uhr

 

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, die Premiere filmisch zu dokumentieren.

 

Die Fotografin Marianne Menke moving faces. Foto- und Filmporträts von 36 Bremer Tanzschaffenden
Preview der 36 Filmporträts im Live-Stream aus dem Deutschen Tanzfilminstitut Bremen.
Dreharbeiten Veranstaltungen Landesverband TanzSzene Bremen e.V. Deutsches Tanzfilminstitut Bremen/ Forum am Wall D 2021

Sichtbar werden viele Facetten in den fast 40 Porträts Bremer Tanzschaffender, die im Auftrag des Landesverband TanzSzene Bremen von der Fotografin Marianne Menke festgehalten worden sind.

 

Auf der Suche nach einem Fotosetting kam die Fotografin, Marianne Menke, ins Tanzfilminstitut und rasch war gemeinsam mit Heide-Marie Härtel die Idee geboren, das Fotosetting im Institut als Kulisse für ein persönliches Interview mit der jeweiligen Künstlerin, dem jeweiligen Künstler zu nutzen. Gemeinsam mit vorhandenen Filmmaterialien aus den Beständen im Archiv des Tanzfilminstituts und ergänzt um eigens für diese Filmclips angefertigte, aktuelle Filmaufnahmen aus den Ballettschulen und Tanzstudios sowie laufender Proben entsteht die informative Reihe von Kurzporträts: “moving faces” zeigen die Protagonist:innen in ihrer professionellen Umgebung.

 

Das Ergebnis sind 36 Videoclips von etwa drei Minuten, die die hohe Professionalität, die künstlerische Vielfalt und die ganze Bandbreite des kreativen Schaffens von Tanzkünstler:innen, die aus aller Welt nach Bremen kommen, spiegeln.

 

Die Filmclips wurden vom Team des Deutschen Tanzfilminstituts und von Médoune Seck realisiert.

 

Die Videoporträts der beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind ab dem 12.12.2021 online auf der Homepage des Landesverbands TanzSzene Bremen und können dort unter “TanzSzene” aufgerufen werden.

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen bedankt sich für die kreative Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

 

Unterstützt durch DIEHL+RITTER/TANZPAKT RECONNECT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz

Deutscher Tanzpreis 2021. Die Gala

Deutscher Tanzpreis Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland / Aalto-Theater Essen Essen D 2021

Am Samstag, den 23. Oktober 2021, wird der Deutsche Tanzpreis im Essener Aalto-Theater verliehen – die renommierteste Auszeichnung für den Tanz in Deutschland. Die Preisverleihung ist eingebettet in ein hochkarätiges Tanz-Galaprogramm mit Beiträgen aus dem klassischen Ballett, dem Tanztheater und dem zeitgenössischen Tanz.

Den Deutschen Tanzpreis 2021 erhält die Gründerin und Leiterin des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen Heide-Marie Härtel. Mit ihrem Lebenswerk verbindet sich eine weltweit herausragende Institution und der Impuls, Tanz im Medium des Films festzuhalten und zu neuem Leben zu erwecken.

 

Ehrungen erhalten außerdem die Ballettpädagogin Ursula Borrmann, die Choreografin Claire Cunningham sowie der Gewerkschafter Adil Laraki.

 

Zu den Höhepunkten des Abends gehört u. a. das vom Stuttgarter Ballett getanzte Pas de Deux aus John Crankos „Eugene Onegin“ sowie Reinhild Hoffmanns „Solo mit Sofa“.

Durch den Abend begleitet Siham El-Maimouni, Moderatorin beim Westdeutschen Rundfunk.

 

Details zum Programm der Gala finden Sie hier [klicken].

 

Das Ticket für das Live-Streaming kann online unter folgendem Link erworben werden: Hier klicken.

 

Wahlweise können Sie folgenden Link kopieren: https://www.eventbrite.de/e/deutscher-tanzpreis-2021-tickets-166287537501

 

Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich in diesem Jahr besonders, die Gala filmisch zu dokumentieren.

tanz:digital. Virtuelles und interaktives Forum für Tanz [Making Of]
Mit tanz:digital sollen Tanzkünstler*innen, Tanzensembles und Institutionen des Tanzes in der medialen Präsentation künstlerischer Produktionen gestärkt werden. Das Deutsche Tanzfilminstitut dokumentiert ausgewählte Projekte.
Dreharbeiten Dachverband Tanz Deutschland/ NEUSTART KULTUR Bundesweit D 2021

 

 

TANZ DIGITAL

 

“Ziele der Förderung im Rahmend es Programms NEUSTART KULTUR sind die Entwicklung innovativer choreografischer/künstlerischer Formate und die Erprobung neuer Aufnahme- und Produktionsformate – z. B. die Arbeit mit Bodycams, 3D- und 360°-Aufnahmetechniken, VR- und AR-Anwendungen, Streaming- und Video-on-Demand-Produktionen, Formatentwicklung für soziale Netzwerke und Gaming.” Dachverband Tanz Deutschland

 

Making Ofs des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen als Projektbestandteil

 

Die Arbeit mit digitalen Medien ist im Tanzbereich mittlerweile absolute Realität. Sie ist aber mehr ein Bestandteil interner Arbeitsabläufe als ein Thema mit gesellschaftlichem und ästhetischem Gewicht in den Produktionen. Choreograph- :innen nutzen neue Technologien unbeschwert und praxisorientiert zur Unterstützung für den Produktionsprozess oder als bildgebendes Mittel als Bestandteil der Produktion, oft im Bereich des Bühnenbildes.

 

Das Projekt “tanz:digital” des Dachverbands Tanz Deutschland widmet sich dem darüber hinausgehenden Thema: Was geschieht, wenn sich Tanz und digitale Technologie in einen gleichberechtigten Dialog für ein Ergebnis zusammenfinden, das nicht einmal unbedingt mit einer Bühne zusammenhängt, sondern vielleicht sogar nur im weltweiten Internet zu rezipieren ist? Hierfür wurden 14 Einzelproduktionen ausgewählt, die eine ganze Bandbreite veränderter Produktions- und Rezeptionsweisen umfassen.

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen hat es sich in diesem Rahmen zur Aufgabe gemacht, eine Brücke zu bauen zwischen der Motivation der realisierenden Künstler:innen und dem damit fokussierten Nutzerkreis. Das bedeutet konkret, dass für etwa 10 Einzelprojekte “Making Ofs” erstellt werden, die potentielle Nutzer:innen, ob technikaffin oder nicht, darauf vorbereiten, was sie erwartet, wenn sie sich einem der vielen neuen Angebote anvertrauen möchten.  

 

Die Making Ofs werden den höchst einzigartigen Produktionsprozess der ausgewählten Projekte an je einem Drehtag begleiten und damit die Wahl der technischen, ästhetischen, eventuell auch pädagogischen Mittel in einem jeweils etwa 10-minütigem Film für ein breites Publikum zugänglich machen. Interviews mit der künstlerischen Leitung und anderen Projektbeteiligten ergänzen den Filmbericht.

 

Foto: Jörg Landsberg Geteilte Blicke. Ein Interview von Claudia Henne mit Heide-Marie Härtel
Heide-Marie Härtel war Tänzerin, bevor sie zur Kamera griff und das Deutsche Tanzfilminstitut in Bremen gründete. Für dieses Lebenswerk bekommt sie nun den "Deutschen Tanzpreis".
Deutscher Tanzpreis Dreharbeiten Herausgeber - Der Theaterverlag Berlin D 2021

 

Das Gespräch der Tanz-Journalistin mit der diesjährigen Tanzpreisträgerin veröffentlicht die Zeitschrift “tanz in ihrer aktuellen Ausgabe. Hier stellen wir Ihnen das komplette Interview vor.

 

Liebe Heidi, so viel wie in diesem Jahr, in dem Dir der Deutsche Tanzpreis 2021 in Anerkennung Deiner unermüdlichen Arbeit für den Tanz, für die Dokumentation des Tanzes zugesprochen worden ist, hast Du sicher schon lange nicht mehr über Dein Leben, Deine Lebensstationen nachdenken und reden müssen.
Ich möchte unser Interview mit Deiner existentiellen Entscheidung beginnen, 1978 die Bühne zu verlassen, nicht mehr zu tanzen. Du warst 28 Jahre alt. War Dein Alter ausschlaggebend? Oder was war der Grund?

 

Mit meinen 28 Jahren hatte ich schon fast ein ganzes Tänzerleben hinter mir. Angefangen mit fünf Jahren in einer privaten Ballettschule in Saarbrücken, bei der ich mit meinem Tanzpartner Jürgen Linn bereits im Alter von 15 Jahren die Originalchoreographien der Pas de deuxs aus Schwanensee und Don Quichote tanzen durfte. Dann die Superlehrer wie Kurt Peters und Peter Appel in Köln, die uns stilsicher und auch modern machten. Kresnik war die logische Folge, aber auch grundsätzlich ein Abschluss. Ich vermisste nach sechs Jahren in seiner Compagnie die demokratischen Reformen, die im Schauspiel längst begonnen hatten. Die Rolle der Frauen im Tanz war für mich selbst bei Pina Bausch noch nicht zeitgemäß. Das gab’s erst Jahre später für mich bei Keersmakers “Rosas tanzt Rosa”.

 

Du hattest Dich 1971 voller Überzeugung und Elan Johann Kresnik und seinem politischen Tanztheater in Bremen angeschlossen. Wolltest Du Politik und Tanz in Deinem Leben zusammenbringen?

 

Ich hatte bereits 1970 gemeinsam mit meinem damaligen Lebensgefährten Pierre le Page für die letzte Vorstellung der Abschlussklasse ein Stück gemacht, in dem wir die Herkunft und Bedeutungsebenen des klassischen und modernen Balletts an einem choreographierten Gruppenstück demonstrieren wollten. Dazu kamen eingesprochene Texte, die den historischen Entstehungszusammenhang verschiedener Tanztechniken herstellten: Die französische Monarchie unter Ludwig XIV., in der der König sich als Zentrum der Welt zelebrierte für das klassische Ballett und die Psychoanalyse in den 1930er Jahren in der Zeit der Entwicklung der Graham Technik. Dazu Adorno-Zitate. Unser Stück war als Hommage an die Lehrer gedacht mit dem Tenor: Ja, wir haben verstanden! Leider durfte es nicht aufgeführt werden. Die Lehrer hatten Angst, daß die Ballettdirektoren, die zu diesen Abschluss Abenden kamen, abgeschreckt werden könnten von solch aufgeklärten, mündigen Studenten. Der Wunsch zu Kresnik zu gehen war nur konsequent.

 

Würdest Du rückblickend sagen, eine typische Entwicklung für deine Generation, die sich Mitte/Ende der 60er Jahre politisch engagierte, radikalisierte? Du bist 1950 in Saarbrücken geboren worden.

 

Typisch wofür? Für eine Generation vielleicht aber nicht für die damalige Tänzer Landschaft in Westdeutschland. Wir befanden uns in einer Zeit des (klassisch geprägten) “Deutschen Ballettwunders” aus Stuttgart. Eine eigene Traditionslinie des Ausdruckstanzes war durch seine Verquickung mit dem Nationalsozialismus quasi ausradiert worden, obwohl viele Choreographen und Tänzer sich jener Zeit per Emigration durchaus verweigert hatten.
Fünf Jahre nach dem Kriegsende geboren, gehörte ich zu einer Generation, die ihre Eltern noch gefragt hat, wo wart ihr 1939 bis 1945? Ausgangspunkt meiner Politisierung war der Spagat zwischen den Filmen über die Judenverfolgung, die ich in der Schulzeit sah, und dem Beharren der schlesischen Flüchtlinge in Saarbrücken, einer davon mein Vater, dass sie nur die Opfer wären, die ihre Heimat verloren und nicht auch Mit-Täter, die Hitler auch als einfache Soldaten unterstützt hatten.

 

Wie politisch war der Tanz damals – jenseits von Kresnik? Du selbst hattest eine klassische Tanzausbildung in Köln hinter Dir.

 

Der Tanz, den ich kannte, war extrem unpolitisch, es sei denn, man hält die zaghafte Annäherung von Choreographen an die kulturelle Umwälzung in der Musik der 68er für politisch. Meine Lehrer Kurt Peters und Peter Appel waren aber sehr politisch und insbesondere pazifistisch eingestellt – und da galt auch in der Schule “Augen auf!”.

 

Ende der 70er Jahre war die „rote“ Universität Bremen, an die Du Dich dann eingeschrieben hast, noch jung. Spielte das für Deine Entscheidung eine Rolle?

 

Die “rote Uni” spielte eine große Rolle für mich. Bereits während meines Engagements als Tänzerin in Bremen ging ich ein oder zweimal die Woche zwischen den damals noch geteilten Proben zu Vorlesungen. Mich faszinierten die Thesen von Marx, die Diskussionen um die Ungleichheit in der gesellschaftlichen Bewertung von geistiger und körperlicher Arbeit und die Rolle der Kultur bei der zivilisatorischen Zurichtung unserer Körper.

 

In Deiner Magisterarbeit in den „Kulturwissenschaften“ hast Du Dich mit “Choreografie und Körperwissen,- Äußere Bedingungen und innere Umstellungen der Entwicklung einer Kulturtechnik” beschäftigt – worum ging es Dir in dieser Arbeit?

 

Ich wollte die Mythen um das Ballett als “die reine Kunst” entzaubern und den Blick für physiologische und gesellschaftliche Umstellungen ästhetischer Entscheidungen frei machen. Einfachstes Beispiel: Warum drehen klassische Tänzer ihre Füße und Beine so stark auswärts? Nicht etwa weil das schöner aussehe, sondern weil nur so der Aktionsradius der Beine maximal erweitert werden kann und die extreme Limitierung durch das Aneinanderstoßen von Becken- und Oberschenkelknochen überwindbar wird.

 

Hast Du mit diesem Wissen durch das Kameraauge geblickt?

 

Dieses Wissen hilft Dir kaum, eine Kamera zu führen. Ich habe mich mehr leiten lassen von einer Philosophie des Zeigens. Ich konnte schon als Kind und auch noch heute kaum etwas Schönes oder Interessantes genießen, wenn ich es alleine tun mußte. Ich wollte und will es immer mit anderen teilen können. Die Kamera war für mich ein Mittel, dies zuverlässig zu garantieren, wenn auch zeitversetzt. Mein Blick auf die Bühne durch die Optik einer Kamera wollte das Gesehene nicht entzaubern, sondern es vielmehr wie ein Bodyguard schützen.

 

Du hast Dich parallel zum Studium mit der Technik und Methodik des Filmens auseinandergesetzt – was hat Dich gereizt, Dich mit Filmen zu beschäftigen?

 

Mein damaliger Lebensgefährte steuerte auf eine Filmkarriere zu und machte ein Volontariat bei Radio Bremen. Zelluloidfilm kam für die Bühne aus Kostengründen kaum in Frage, deshalb kaufte ich mir in der Städtischen Pfandleihe 1976 eine der ersten transportablen Videoanlagen, die eigentlich für Sportaufnahmen entwickelt worden war und sich im Nachhinein als Diebesgut herausstellte. Geschnitten wurde mit einer umfunktionierten Seifendose, die es mit einem eingenbastelten Lichtschalter erlaubte, zwischen zwei Zuspielern zu wählen.
Filmisch geprägt waren wir von der französischen Novelle Vague, Filmen wie “Z” von Costa Gavras und den frühen Filmen von Rainer Werner Fassbinder, der im gleichen Jahr meines Engagement am Bremer Theater sein Stück “Bremer Freiheit” über die 15-fache Mörderin Gesche Gottfried gemacht hatte,- für Bühne und später auch für Film.

 

Bereits ein Jahr nachdem Du die Bühne verlassen hattest, gaben Dir Reinhild Hoffmann und Gerhard Bohner, die 1979 die Nachfolge von Kresnik in Bremen angetreten hatten, den Auftrag die Sparte Tanz mit der Videokamera zu begleiten. Was hieß das genau?

 

Es war ein enormes Spielfeld, das sie mir als filmischen Laien überlassen haben. Ich konnte anfangs nur während der Proben filmen. Den Stückablauf hatte ich mir oft auf einen Walkman gesprochen und während des Drehs abgerufen. Die Bezahlung durch das Theater war so bescheiden, dass die Tänzer mir bei der Filmpräsentation ungefragt ein Couvert mit gesammeltem Geld überlassen haben.

 

Reinhild Hoffmann traute mir als ehemalige Tänzerin dieses Ensembles einiges zu, sodass sie mir die Aufzeichnung ihres berühmten “Solos mit Sofa” für den NDR übergab. Ich wollte die Kameraarbeit dann einer der ersten professionellen Kamerafrauen des deutschen Fernsehens, Amadou Seitz, übertragen. Amadou Seitz winkte nach Ansicht meiner laienhaften Premiere Aufzeichnung von 1977 ab mit der Begründung, das könne ich selbst. Sie wurde meine engste Beraterin nicht nur während dieses Drehs. Nach der TV-Premiere des 100-minütigen Porträts über Reinhild Hoffmann “Die Sinnlichkeit des Boxhandschuhs” 1985 für das Hauptprogramm des ZDF, fragte mich ein Tänzer: “Wann hast Du das denn gedreht?” Trotz der großen Fernsehkamera auf der Schulter wurde ich während der dreimonatigen Dreharbeit wohl immer noch als Kollegin, als Teil der Compagnie wahrgenommen. Ein Heimvorteil im weitesten Sinne.

 

Ende der 70er Jahre war es keineswegs selbstverständlich Tanzaufführungen aufzuzeichnen – hast Du Neuland betreten?

 

Ja, schon, das geschah aber nicht bewusst. Für uns in den 70ern im Bremer Theater war es Alltag, ein Fernsehteam im Ballettsaal zu haben. Kresniks Stücke und das Umfeld mit Wilfried Minks, Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder etc. unter Kurt Hübner haben dafür gesorgt, dass die Theater Revolution der damaligen Zeit, die in Bremen geschah, bundesweite Aufmerksamkeit erregte. Aber was blieb außer diesen kurzen drei- bis sechs-minütigen Magazin Beiträgen? Ganz anders die Situation in der Folkwangschule zur damaligen Zeit. 1975 gab Pina Bausch die Leitung des Folkwang Tanzstudios an Susanne Linke und Reinhild Hoffmann. Die Publikumsnachfrage blieb mäßig in Wuppertal und Essen-Werden. Das später weltberühmte deutsche Tanztheater à la Folkwang litt unter Geburtswehen. Was lag näher für mich, als auf die Bitten der früheren Kollegen zu reagieren und ihre Stücke mit meiner kleinen S/W-Kamera aufzuzeichnen.
Das Tanztheater oder das Choreographische Theater, wie Kresnik es bezeichnete, folgte anderen Kunstsparten wie dem Autorenfilm der 60er Jahre und dem Regietheater. Die enge Bindung an eine Stoffvorlage, einen literarischen Text, eine festgelegte Choreographie wurde zugunsten aller beteiligten Kreativen aufgegeben. Bei Kresnik waren es die Agit Prop-Anleihen, bei Bausch, Hoffmann und Linke die Improvisationen der Tänzer, die jedes neue Stück bereicherten, aber oft nur eine Spielzeit gezeigt wurden. Wer würde uns als junge Tänzer 20 Jahre später glauben, dass wir 1971 mit Holz Gewehren auf der großen Stadttheaterbühne standen und gegen den Vietnam-Krieg tanzten?

 

1982 hast Du gemeinsam mit Monika von Behr die Medienfirma “MOVI” gegründet, 1988/1989 das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen gemeinsam mit Susanne Schlicher als non-profit-Organisation. Erinnerst Du Dich an den Moment, wo Du merktest, dass mit dem Filmen geht jetzt richtig los? Ich kann mit einem kleinen Team Tanzaufführungen landauf, landab aufzeichnen, die Compagnien brauchen Aufzeichnungen?

 

Im Grunde war das eher ein schleichender Prozess. Im gleichen Tempo, indem ich mir angeeignet habe, wie man Film für den Tanz angemessen nutzt, entwickelte sich bei Choreographen ein Bewusstsein dafür, welche Hilfestellungen ein Video während ihres Arbeitsprozesses und danach sein konnte. Im gleichen langsamen Tempo, indem das Fernsehen sich dem Medium Tanz in den 90ern näherte, konnte ich lernen, wie man TV-gerecht arbeitet. Das 1. Tele-Tanzjournal war von 3Sat zum Beispiel als unrealisierbar abgelehnt worden. Wir haben uns von dieser Ablehnung nicht beeindrucken lassen und schnitten nachts oder an den Wochenenden in einem Bremer Studio, das uns solange nichts kostete, wie es keinen Auftraggeber gab. Das hat die Schnittphase auf bald 2 Monate verlängert. Ich konnte diese Zeit gut nutzen, um von Cuttern und TV-Profis zu lernen, wie man was machen kann. Als das 1. Tele Tanzjournal dann fertiggestellt war, hat 3sat es gesendet, ohne einen einzigen Schnitt geändert zu haben.
Die wichtigste Rolle spielte aber letztendlich das Vertrauen der Choreographen und Tänzer, die mir die Chance gegeben haben, ihre Arbeiten zu dokumentieren.

Hast Du von Beginn an daran gedacht, mit diesen Kassetten ein Tanzfilmarchiv aufzubauen?

 

Wann wird aus einer privaten Sammlung ein Archiv? Wenn ein berühmter Choreograph dir seine eigene Videosammlung anbietet, wie Gerhard Bohner 1990, oder wenn man beginnt, seine Aufzeichnungen systematisch auf einer eigens dafür erfundenen Datenbank mit den Daten von Tanzgeschichte und Werk zu verbinden? Wenn man die Chancen von Video, das Material mehrfach zu bespielen, gar nicht nutzt, sondern alle Aufnahmen sorgfältig aufbewahrt? Es gibt ja ein wunderbares Tanzarchiv,- in Köln, gegründet von meinem Lehrer und Mentor Kurt Peters. Aber es gab noch kein produzierendes Filmarchiv für Tanz. Das hatte ich mir seit meiner Studienzeit in Köln gewünscht, die Filme zu den tollen Büchern der Peters-Sammlung zu sehen. Dass ich es selbst einmal realisieren würde, da musste ich auch erst hineinwachsen.
Spätestens seit unseren Digitalisierungsprojekten großer Bestände aus dem Stuttgarter Ballett, dem Staatsballett Berlin und Bayern sowie dem Hamburg Ballett kann man unsere Sammlung nicht mehr auf die Geschichtsschreibung der Entwicklung des westdeutschen Tanztheaters festlegen. Bei uns treffen sich der klassischer und moderner Tanz auf Augenhöhe.

 

Anfang der 80er ( 90er !!) Jahren zeigten sich Fernsehanstalten offen für Tanz; das Goethe-Institut schickte Dich mit Deinen Kassetten durch die Welt, um die deutsche Tanzgeschichte vorzustellen – war der Tanz endlich im Kultur Establishment angekommen?

 

Für das Ausland mit seinen über 100 Goethe-Instituten sah das fast so aus. In Deutschland selber wohl kaum. In meinen über 100 Film Vorträgen und vielen Workshops im außereuropäischen Ausland, oft als “Vorgruppe” zu Gastspielen des westdeutschen Tanztheaters, war völlig klar: das Tanztheater bot vielen Tänzern vor allem in den asiatischen, aber auch in den Osteuropa und in Südamerika, Anknüpfungspunkte, um aus der eigenen Erstarrung herauszukommen.

 

Meine persönlichen Begegnungen vor Ort mit Tänzern des Bolschoi Balletts in Moskau, mit Merce Cunningham in New York und Chandralekha in Madras, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, haben meinen Tanz Horizont sehr erweitert und mir die Bedeutung von tanzkultureller Bildung über Medien immer klarer gemacht.
Das deutsche Fernsehen kommt dagegen seit Beginn seiner Existenz seinem Kulturauftrag in Bezug auf Tanz kaum nach. Von 1993-2007 durften wir alle 2 Jahre mit unserem jeweils 90-minütigem Tele-Tanzjournal über die Entwicklungen der Sparte berichten. Der frühe Tod des Redakteurs Jo Schmidt war leider das Ende dieser Sendereihe. Der Theaterkanal des ZDFs, für den wir ebenfalls viel produziert haben, wurde abgeschafft.

 

Welche Folgen hatte der Wechsel vom analogen zum digitalen Arbeiten im Film für Dich? Für das Tanzfilminstitut?

 

Jede technische “Revolution” habe ich im Team mit technikaffinen männlichen Mitarbeitern zuerst damit beantwortet: “O.K. Ich besorge die Technik, aber bedienen müsst ihr sie.” Am Ende musste ich alle Innovationen, ob bei Kameras, analogen oder digitalen Schnitt selber nachvollziehen. DIe Choreographen kamen an Wochenenden oder spät nach der Probe, um die Schnittarbeiten “abzunehmen”. Das habe ich keinem Mitarbeiter regelmäßig zugemutet.
Es gelang uns, auf dem Niveau der Fernsehtauglichkeit zu bleiben, war aber eigentlich unbezahlbar. Heute ist das Dreh Equipment günstiger, dafür sind aber die archivarischen Vorkehrungen, die man für den Langzeit Erhalt der Materialien braucht, umso kostspieliger.

 

Mittlerweile ist das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen ein eingetragener Verein, Du bist die künstlerische Leiterin und im Forum am Wall lagert die größte Tanzfilm Sammlung der Welt – wie fühlt sich das eigentlich an, täglich durch sein Lebenswerk zu laufen?

 

Das Wort “Lebenswerk” habe ich bis zu diesem Jahr nicht wahrhaben wollen. Die Sammlung ist das Werk vieler, in dessen Zentrum ich durchaus beharrlich stehe. In der Mitte einer der liebenswertesten Städte des Landes, seit fast 20 Jahren das Büro und eine ganze Etage des ehemaligen Polizeidirektors dank der Förderung durch das Land Bremen und des Bundes mieten zu können, das ist ein großes Geschenk. Jeder Arbeitstag beginnt mit diesem Glücksgefühl. Hier trifft sich nicht nur die Bremer Tanzwelt.

 

Du hast in einem Interview gesagt: „All das, was hier im Tanzfilminstitut ist, ist eigentlich ein Befreiungsakt für den Tanz, um was Neues zu machen!“ Wie meinst Du das?

 

Tanz und Film sind wie Malerei und Fotografie ein Geschwisterpaar, das sich seit Beginn des Aufeinandertreffens gegenseitig in ihrer Entwicklung beflügelt hat. Der Film begann mit Bewegungsstudien und der Stummfilm kam ohne den Tanz als Mittel, die noch stockenden Bewegungen der Film Bilder zu überdecken, kaum aus. Die Malerei hat ihre Verantwortung für die Abbildung der Realität an der Garderobe der Kunstgeschichte abgegeben und so erst Impressionismus und Expressionismus ermöglicht. Der Film hat es geschafft, Bewegungen aus der nur persönlichen Erinnerung der Tanzenden zu befreien. Benjamins These vom “Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit” von 1935 erwähnt zwar die Bedeutung des Films auf die Kunstsparte Tanz nicht definitiv, aber die explosionsartig sich entwickelnde Tanzrevolution nach der letzten Jahrhundertwende in Amerika und Deutschland ist ohne die Erfindung des Film kaum denkbar. Heute stehen wir mit der Digitalisierung und neuen, nicht nur zweidimensionalen Abbildungsformen der Realität vor neuen Fragen, die auch Rückenwind für neue Entwicklungen im Tanz bedeuten können und das nicht nur in Nutzung der Neuen Medien, sondern vielleicht auch in ihrer strikten Ablehnung.

 

Du bist einerseits Kamerafrau, Regisseurin, Autorin, Produzentin und andererseits Dokumentaristin/Archivarin – sprich Du hast die deutsche Tanzgeschichte seit den 70er Jahren in Kopf und Körper, auf Kassetten und in digitaler Form in Deiner Nähe. Damit nicht genug. Du hast den Verbund Deutscher Tanzarchive mitbegründet und bist Vorstandsmitglied im Dachverband Tanz Deutschland. Sprich Du kennst Tod und Teufel. Da drängt sich förmlich die Frage auf, ob es etwas außerhalb des Tanzes gibt, dass Du mit so viel Energie und Leidenschaft betreibst?

 

Schwierige Frage. Hinter den Kulissen von Kameraarbeit, Schnitt, Regie und kulturpolitischer Arbeit verbringe ich oft Tage damit, die archivarischen Strukturen zu verbessern, Datenbankprobleme zu lösen, neue Softwares zu lernen. Das könnte auch wie eine Leidenschaft daher kommen. Zu analogen Zeiten war das noch das Löten von Kabeln oder Steckfeldern, das heutzutage von einem Profi sicher besser erledigt wird.
Noch andere Leidenschaften so nebenbei zu betreiben,- das geht kaum. Ich würde gerne mehr für meine Lebenspartnerin, für Freund*innen und Familie da sein. Aber wie soll das gehen, wenn ein freies Wochenende oft genug zum Jahresurlaub deklariert werden muss. Was besser gelingt und meinen Leidenschaften auch entspricht, ist das Hören von klassischer Musik und von Hörbüchern der klassischen Literatur. Und ich koche gerne.

 

Ich bin sicher, Du hast Dich lange nicht so intensiv mit Deiner Vita beschäftigt, wie seit der Bekanntgabe der Tanzpreis Verleihung an Dich. Hat Dir die Erinnerung Streiche gespielt?

 

Ja und Nein. Durch die Brille des zu erwartenden Tanzpreises fielen mir sehr viele positive Beispiele der Unterstützung in meinem Leben und für den Aufbau des Tanzfilminstituts ein, die ich im Zuge der heute noch notwendigen Kämpfe ums Überleben in den Hintergrund gedrängt hatte. Beim Sichten alter Materialien für einen Beitrag für arte über den Tanzpreis 2021, fiel mir auf, dass ich mich, sicher oft auch unbewusst, als Person doch öfter sozusagen “Life” ins Spiel gebracht habe, als ich das erinnerte. Ich hatte mich mit einem positiv empfundenen “Rückzug” hinter die Kamera und den Schneidetisch schon länger “eingerichtet”.
Bei Sichtung vieler für die Entwicklung des Instituts wichtiger Materialien fiel mir auf, wie deutlich ein qualitativer Sprung in der Tanzausbildung gegenüber meiner Ausbildungszeit zu Buche schlägt. Konnte man zu meiner Tänzer Zeit noch sehr schnell sehen, ob ein modernes Stück durch einen klassisch geprägten Tänzer interpretiert wird, so spielt das heute eine untergeordnete Rolle.

 

Der Blick zurück: 50er Jahre, Vater, Mutter, Kinder in Saarbrücken, Kindertanz, Funkenmariechen, kein Abitur (Vater war dagegen), Entscheidung für den Tanz und dann für den Film.
Wie schaust Du zurück?

 

Im Rückblick war das alles logisch und in Bezug auf die Entwicklung des Tanzfilminstituts sogar organisch. Hinter mir standen in diversesten Phasen meines Lebens und des Instituts quasi im Vorbeigehen ihrer eigenen Karrieren viele Menschen, die sich mit mir um dieses Kulturerbe Tanz aus verschiedensten Perspektiven für wenig oder keine Honorierung engagiert haben. Ich bin sehr dankbar, dass ich noch ein Universitätsstudium durch ein Stipendium absolvieren konnte. Hindernisse haben mich letztlich auch stark gemacht. Es waren die wunderbaren Lehrer wie Katja Dryander in Saarbrücken, Kurt Peters und Peter Appel in Köln, aber auch die Herausforderungen durch Hans Kresnik, Reinhild Hoffmann und Susanne Linke und die Universitäts Erfahrung mit Annelie Keil und Rudolf zur Lippe, die mich bis heute prägen.

 

Der Blick nach vorn. Was wünschst Du Dir? Was möchtest Du noch anfangen, erleben, erledigen?

 

Ehrlich, – mein größter Herzenswunsch ist es, das Tanzfilminstitut in guten Händen zu wissen, auf dass es sich auch weiterhin so dynamisch in engem Kontakt mit den Tanzschaffenden entwickelt. Und die Hoffnung, dass meine Nachfolger es nicht so schwer haben mit der Finanzierung, die häufig weit unter den heute verbindlichen Mindestlöhnen war.
In guten Händen (nicht unbedingt im archivarischen Sinne) wüsste ich diese Schätze bei den Kreativen selber, den Tänzern und Choreographen. Und da sind wir wieder beim Teilen oder besser gesagt beim Zurückgeben. Ich hätte nichts dagegen noch ein paar Jahre damit zu verbringen, die viele tausend Stück Dokumentationen so aufzubereiten, dass ich sie an die Künstler zurückgeben könnte. Die Originale bleiben natürlich im Safe.

 

Und der Deutsche Tanzpreis – was bedeutet er Dir?

 

Anfangs war ich überwältigt, ja sprachlos, konnte es kaum glauben. Es gibt Persönlichkeiten, die ich selber für den Tanzpreis vorgeschlagen habe, die ihn schon lange verdienen. Ich gestehe aber auch; ich bin ein bisschen stolz, mit dieser Ehrung gewissermaßen in die Fußstapfen meines Lehrer Kurt Peters treten zu dürfen, der 1984 den Deutschen Tanzpreis bekam und ich hoffe auf mehr Aufmerksamkeit für die wunderbare Arbeit aller Tanzarchive im Land.
Die unzähligen Glückwünsche vieler Tanzschaffenden und ganzer Generationen von ehemaligen und heutigen Mitarbeitern haben mich überzeugt, dass es auch Gründe für diese Juryentscheidung gibt. Nachdem wir, das Team des Tanzfilminstituts, 22 mal den Deutschen Tanzpreis gefilmt haben, muss ich mich aber doch noch sehr daran gewöhnen, nun auf der anderen Seite zu stehen.

 

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Wis­sens­Wan­del. Di­gi­tal­pro­gramm für Bi­blio­the­ken und Ar­chi­ve in­ner­halb von NEUSTART KULTUR

dbv Deutscher Bibliotheksverband und NEUSTART KULTUR digital D 2021

 

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut freut sich sehr darüber, dass sein Antrag im Rahmen von “WissensWandel. Digitalprogramme für Bibliotheken und Archive innerhalb von NEUSTART KULTUR” als Leuchtturmprojekt ausgewählt worden ist. Näheres über unser Vorhaben zur digitalen Vermittlung von Tanzgeschichte erfahren Sie hier in Kürze.

 

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Ein Projekt im Rahmen von „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von NEUSTART KULTUR“. Das Programm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das Programm NEUSTART KULTUR zielt auf einen Neustart des kulturellen Lebens in Deutschland in Zeiten von Corona und danach, indem Kultureinrichtungen zur Wiedereröffnung ihrer Häuser, Programme und Aktivitäten ertüchtigt werden. Nähere Informationen zum Programm „WissensWandel“ finden Sie unter: www.bibliotheksverband.de/wissenswandel

 

 

Wissenwandel.Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und ist aufgelegt vom dbv Deutscher Bibliotheksverband.

 



 

DANAMOS. dance art native motion system. Von Martin Puttke

Dokumentationen zur Tanzpädagogik Dreharbeiten Martin Puttke und Dt. Tanzfilminstitu Bremen Darmstadt, TU Departement of Human Sciences, Locomotion Laboratory D 2021

 

„Learning by Doing“ war schon immer die Grundlage, um Tanz zu erlernen. Professor Martin Puttke, führender Tanzpädagoge und früherer Direktor des Deutschen Staatsballetts Berlin sowie des “aalto ballett theater essen”, will diese Tradition mit seinem Konzept „DANAMOS -dance native motion system“ revolutionieren. Mit DANAMOS bringt Puttke Tanzdidaktik, Musik, Neurokognition und Biomechanik auf ungewöhnliche Weise zusammen.

 

Das Team des Tanzfilminstituts hat einige Experimente dieser bahnbrechenden Trainingstechnik im Locomotion Laboratory an der TU Darmstadt, Departement of Human Sciences, Lacomotion Laboratory dokumentiert. Die Gewinne und Fortschritte von Puttkes Trainingsprinzipien werden mithilfe modernster digitaler Technik “capture motion” überzeugend sichtbar gemacht. Vielen Dank an Maximillian A. Stacia und sein Team.

 

Robert Schad. Tanzende Skulpturen im Park

Ausstellungsvideos Dreharbeiten Krähnholm, Gerhard-Marcks-Haus Bremen, Knoops Park D 2021

Kein Wunder, dass der deutsche Bildhauer Robert Schad besonders von Tänzern und Choreografen beeinflusst wurde: Seine Skulpturen sind schlanke Stahlkonstruktionen, die dem Betrachter trotz der Härte des Materials den flüchtigen Eindruck eines sich bewegenden Körpers vermitteln.
Im Projekt Tanzender Stahl illustriert das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Schads Skulpturen im Bremer Gerhard-Marcks-Haus und im Knoops-Park und betont deren Verbindung zum Tanz.

Dancing in the Streets, Bremen 2021 DANCING IN THE STREETS
Bremer Marktplatz wird zur Outdoor-Bühne für Tanzkunst
Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Letonja&Landerer gUG und steptext dance project in Kooperation mit dem Landesverband TanzSzene Bremen und Landerer&Company Bremen D 2021

Im Rahmen von DANCING IN THE STREETS werden der Bremer Marktplatz (3.+4.9.) und der Deich hinter der Schwankhalle (11.+12.9.) zur Outdoor-Bühne für Tanzkunst. Lokale Tanzschaffende präsentieren die künstlerische Bandbreite ihrer Arbeit und zeigen, wie viel Tanzbegeisterung in der Tanzstadt Bremen steckt: Öffentliche Proben, mobiles Freiluft-Tanzstudio, Blicke in den Probenalltag, Tanzworkshops zum Mitmachen, Arbeiten von Bremer Kompanien und Einzelkünstler*innen, Tanz-Kurzfilme und mehr. Vier Tage volles Programm, das Lebensfreude entfacht!

Mit dabei sind u.a. das 10-köpfige Ensemble Of Curious Nature und tanzbar_bremen, die Choreograf*innen und Tänzer*innen Neus Ledesma, Magali Sander Fett, Markus Hoft, Joël Detiège, die Bremer Tanzschulen Bounce N Boogie, Casa Cultural und viele mehr. Abgerundet wird das Programm durch moderierte Gespräche mit Bremer Tanzschaffenden und den Walk Act „gassi gäng“ vom Tanzwerk Bremen. Durch das Programm führt Marion Amschwand.
 
Die gesamte Programmübersicht finden Sie unter diesem Link:
Das Programm ist kostenfrei.
 
Anmeldung erforderlich: 0421-704216 oder outdoor@tanzraum-nord.de
 
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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen wird das Programm filmisch dokumentieren.

Robert Schad. MOOH 2016. Foto: Olaf Bergmann Gelenk Skizzen – Zeitspuren – Bremen vierkant / Robert Schad
Finissage mit der Schweizer Tänzerin Anna Huber in Knoops Park.
Dokumentationen über Veranstaltungen und Events Dreharbeiten Veranstaltungen Stiftung Kränholm und Gerhad-Marcks-Haus Knoops Park D 2021

 

Es ist nun doch noch gelungen, das wegen Corona ausgefallene Gastspiel der Schweizer Tänzerin ANNA HUBER im Kontext der Ausstellung “Bremen vierkant” des Stahlbildhauers ROBERT SCHAD nach Bremen zu holen. Mit einer Verspätung von über einem Jahr tanzt Anna Huber nicht, wie ursprünglich vorgesehen im Gerhard-Marcks Haus, sondern in der Robert Schad-Ausstellung der Stiftung Kränholm in Knoops Park. Sie tanzt zu Live-Musik von Martin Schütz, Cello.

Robert Schad wird ebenfalls anwesend sein.

 

Leichtigkeit und Bewegung interessieren den Stahlbildhauer Robert Schad, dessen Skulpturen aus Vierkantstahl tonnenschwer daher kommen und sich graziös höher und höher in den Himmel erheben, wie auf Spitzen einen Raum durchschreiten oder – seltener – sich sanft über den Boden zu winden scheinen. Sein früher künstlerischer Austausch mit dem Tänzer und Choreografen GERHARD BOHNER, bildete den Auftakt zum künstlerischen Dialog mit Tanzschaffenden. Mit namhafte Persönlichkeiten wie den Tänzer*innen und Choreograf*innen SUSANNE LINKE, FINE KWIATKOWSKI, RUI HORTA, AVI KAISER, URS DIETRICH und ANNA HUBER trat Robert Schad in wechselseitigen, oft jahrelangen Austausch.

 
In der Woche nach dieser FINISSAGE wird die Ausstellung abgebaut werden, also ist dieses besondere Tanzevent die letzte Chance, die Arbeit von Robert Schad in Bremen kennenzulernen.
 
Das Deutsche Tanzfilminstitut nutzt diese Gelegenheit, um die Dreharbeiten zu seinem Filmprojekt “Robert Schad und der Tanz” abzuschließen.  
 
Bei Interesse melden Sie sich bitte formlos unter harenborg@kraenholm.de an.
 
Die Teilnahme ist kostenlos.
 
Treffpunkt: Kränholm Skulpturengarten / Kunstcafé
                       Auf dem Hohen Ufer 35, 28759 Bremen
 
                  Sonntag, 29.8.2021 um 16.00 Uhr

Bitte beachten Sie die aktuellen Hygienevorschriften.
 

 

 

Mutter Afrika und der Elefant. Von Joël Lawrence Detiège und Kossi Sebastian Aholou-Wokawui
Zur Gedenkfeier an den Völkermord in Namibia durch deutsche Kolonialherrscher gehört auch die Tanzperformance „Mutter Afrika und der Elefant“ von Joël Lawrence Detiège und Kossi Sebastian Aholou-Wokawui sowie den mitwirkenden Projekten Patch-Näh-Dance und Repräsen-Tanz.
TV-Stückdokumentationen Landeszentrale für politische Bildung Bremen AntiKolonialDenkmal "Der Elefant"!, Nelson-Mandela_Park Bremen D 2021

 

Bei der Schlacht von Ohamakari wurden große Teile der Herero durch deutsche Kolonialtruppen getötet. Eine Veranstaltung im Nelson-Mandela-Park in Bremen erinnert an den Völkermord in Namibia von 1904 bis 1908.

 

Am 11. August 2021 Uhr findet am AntiKolonialDenkmal “Der Elefant!” die alljährliche Gedenkfeier in Erinnerung an die Opfer des Völkermords in Namibia statt.

 

Im Januar 1904 lehnte sich die Bevölkerungsgruppe der Herero im heutigen Namibia gegen die deutschen Kolonialherren auf. Generalleutnant Lothar von Trotha führte für das Deutsche Kaiserreich die Auseinandersetzung schließlich gezielt als Vernichtungskrieg. Auftakt für den Genozid war die „Schlacht“ von Ohamakari („Schlacht am Waterberg“) am 11. August 1904. Bis 1908 dauerte der Kolonialkrieg und die systematische Verfolgung und Vernichtung der drei Volksgruppen an. Auch gegen die San richteten sich damals Mordaktionen der deutschen Schutztruppe. Bis zu 90.000 Menschen wurden dabei ermordet; sie starben durch militärische Gewalt, durch Verdursten und Verhungern auf der Flucht oder an der Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern der deutschen Kolonie. Die Massaker an den Herero und Nama im heutigen Namibia durch deutsche Kolonialtruppen gelten als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts, so wie es jahrelang die Nachkommen und Überlebenden des Völkermords eingefordert hatten.

 

PROGRAMM

 

- Grußwort: Anja Stahmann (Die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport)
– Tanz-Performance „MUTTER AFRIKA und der Elefant“ mit Joël Lawrence Detiège und Kossi Sebastian Aholou-Wokawui (Mitwirkende Projekte Patch-Näh-Dance und ≠ Repräsen-Tanz)
– Worte des Gedenkens: Prof. Dr. Manfred Hinz (Bremer Afrika-Archiv e.V.)

 

- Schweigeminute und Blumenniederlegung

 

Die Gedenkfeier steht unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats.

Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Senatskanzlei (Bremen), Der Elefant! e.V. Bremen, Afrika Netzwerk Bremen, Bremer Afrika-Archiv e.V.

 

 

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Das Team des Deutschen Tanzilminstituts Bremen freut sich, die Tanzperformance filmisch dokumentieren zu dürfen.

 

Foto: Kirsten Tiedemann Bibliothèque de sac à dos – Performance von Nele Lipp / KOÏNZI-DANCE e.V.

Dreharbeiten KOÏNZI-DANCE e.V. Quarrendorf D 2021

“Für den Film „Bibliothéque sac à dos“ schuf der Künstler Burkhard Scheller fünf Bibliotheks-Rucksäcke, die als kulturelles Notgepäck von Darstellern in einem Wald gerettet wurden, in den sie eine geheimnisvolle Sängerin ruft. Einige Figuren haben Ähnlichkeit mit denen der Commedia Dell’Arte.”

Dr. Nele Lipp

Darsteller:innen: Grover, Chris Hausdorf, Christa Krings, Ralf Meyer Ze, Corinna Meyer-Esche und Nicole Gießler in “Biblothèque sac à dos”, 2022

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Das Team des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen freut sich, das Stück von Dr. Nele Lipp/KOÏNZI-DANCE e.V. zu filmen und den Film zu produzieren.

© Martin Frey SPARK Art Fair Vienna. Die neue internationale Kunstmesse in Wien
Die Premiere der neuen internationalen Messe für zeitgenössische und moderne Kunst in Wien findet zwischen 24. und 27. Juni in der Wiener Marx Halle statt. Bei der Messe sind 71 Solopräsentationen zu sehen. Das Tanzfilminstitut Bremen ist mit einem Beitrag zum Deutschen Tanztheater vertreten.
Ausstellungsvideos Spark Art Fair Vienna Wiener Marx Halle, Wien Österreich 2021

Die wichtigsten Galerien Wiens und internationale Highlights bilden das Teilnehmerfeld der ersten SPARK Art Fair Vienna. Sie zeigen einen ausgewogenen Mix aus etablierten Positionen und jungen, aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern. In den drei kuratierten Sektionen »Utopia: Post-War« von Sabine Breitwieser, »Perspectives« von Tevž Logar und »Interface – Contemporary New Media and Digital Art« von Marlies Wirth gibt es unter anderem digitale Kunstformen, Film, Tanz und Fotografie zu sehen.

 

Neben internationalen Größen wie Lawrence Weiner, Heimo Zobernig, Anna Boghiguian, Eva Beresin oder Nadira Husain gibt es bei der Messe neue Arbeiten von aufstrebenden Nachwuchstalenten wie Sophia Süßmilch, Birke Gorm, Jonas Lund, Nschotschi Haslinger, Irina Lotarevice oder Niko Abramidis & NE zu entdecken. Das Programm wird durch überraschende Einblicke in die Werke von Kunstikonen des 20. Jahrhunderts wie Nancy Spero, Stano Filko, Joseph Beuys oder Maria Lassnig ergänzt. Mit Jakob Lena Knebl ist auch Österreichs Beitrag für die 59. Biennale in Venedig (gemeinsam mit Ashley Hans Scheirl) bei der SPARK vertreten.

 

DREI KURATIERTE SEKTIONEN

 

Die Sektion »Interface – Contemporary New Media and Digital Art«, kuratiert von Marlies Wirth, konzentriert sich auf digitale Kunst und Medienkunst. Ein Bereich, der für Kurator*innen, Institutionen, Galerien und Sammler*innen gleichermaßen interessant ist und neue, spannende Möglichkeiten digitaler Technologien thematisiert.

 

Die Sektion »Utopie: Post-War«, kuratiert von Sabine Breitwieser, widmet sich den offenen und multiplen Erzählungen über die Kunst der Nachkriegszeit. Sie umfasst Solo-Präsentationen von lokalen und internationalen Galerien, die in engem Verhältnis mit den ausgewählten Künstler*innen stehen. Special Features über Experimentalfilm und Tanz der Nachkriegszeit erweitern die Ausstellung und thematisieren andere Vertriebsformen.

 

Die von Tevž Logar kuratierte Sektion »Perspectives« dient als erzählerisches Bindeglied zwischen den Galerien und den einzelnen künstlerischen Praktiken und definiert die sozialen und politischen Rahmenbedingungen, welche überhaupt erst das Nachdenken über Veränderungsprozesse ermöglichen.

 

SPARK ART FAIR VIENNA

 

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen freut sich über die Einladung der Kuratorin Sabine Breitwieser zur SPARK ART FAIR VIENNA Sektion “Utopie:Post-War”. Es werden ausgesuchte Film-Beiträge zum Werk des in Deutschland ansässigen Österreichers Hans Kresnik und der Choreographin Susanne Linke in Wien gezeigt.